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Dirk Westerkamp fragt nach der ästhetischen Erfahrung des
Verweilens an Kunstwerken. Verweilen, Kontemplation und Muße
stiften einen besonderen Umgang mit Gegenständen und einen
besonderen Zugang zur Zeit. Wer sich in die Betrachtung von
Kunstwerken versenkt, entrückt gewohnten Zeitbezügen. Im
ästhetischen Verweilen geben wir uns Zeit für Erfahrungen mit
natürlich und künstlich Hervorgebrachtem. Verweilen entfaltet
sich in der Freiheit von Zeit. Als Kontemplation zielt eine solche
Erfahrung allerdings nicht nur auf die Freiheit von der Herrschaft
der Zeit. Gewonnen wird sie auch in der Erfahrung von Zeitlichkeit
selbst. In den Bildkünsten wird diese Kontemplationserfahrung
durch unterschiedliche Techniken des Zeitigens bewirkt. Zu diesem
Zweck gestalten ihre werkspezifischen Formen des
räumlich-flächigen Zeigens ikonisch prägnante Momente. Eröffnet
möglicherweise die Versenkung in die Zeitbezüge von Kunstwerken
eine eigene Erfahrung ästhetischen Verweilens? Nach allgemeinen
Ãœberlegungen zu den Formen der Zeitlichkeit des Verweilens
entwirft Dirk Westerkamp im ersten Teil seiner Untersuchung eine
allgemeine Theorie künstlerischer Abstraktion und stellt ein
relationales Bildmodell zur Diskussion. Anschließend rückt er die
theoretischen Ãœberlegungen in die umfassendere zeitgeschichtliche
Perspektive ästhetischer Modernität und deutet das ästhetische
Verweilen als Form einer modern verwandelten symbolischen
Einbildungskraft.
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