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Auf der Grundlage der bereits kurz nach der Wende erschienenen
Untersuchung uber die Stadt im Umbruch am Beispiel der Stadt Gotha
sowie einer Folgeuntersuchung zur Stadtentwicklung wird hier
erstmalig eine Langzeitstudie vorgelegt. Mit dieser Gemeindestudie
wird die Art und Weise abgebildet, wie die Menschen den
fundamentalen gesellschaftlichen Umbruch der ehemaligen DDR im
Alltagsleben seit 1990 wahrgenommen und verarbeitet haben. Am
Beispiel der typischen Mittelstadt in den neuen Bundeslandern wird
dies in Text- und Filmform dargestellt. Die Langzeituntersuchung
enthalt reprasentative Befragungen als Querschnittstudien aus den
Jahren 1991, 1993 und 2012, zahlreiche Filmaufnahmen seit 1990
sowie umfangreiche qualitative Forschungen und die Auswertung von
Sekundardaten. Parallel dazu wird eine Filmversion vorgelegt, die
die Zeit von 1990 bis heute umfassend abbildet."
1m Laufe der Zeit ist die ehemals ortsfeste Bev61kerung hoch mobil
gewor den. Viele Technologien markierten neue Gelegenheiten, den
Raum schnell fUhrt yom "Trampe1pfad bis zur (Daten-) zu
tiberwinden. Der Weg Autobahn." Globale Okonomie und moderne
Informationstechnologie haben eine Entsprechung in der
Konfiguration von Raumen. Aber wie ist deren - kale Struktur? Und
schlieBlich scheinen Raum und Zeit in den neuen Infor mations- und
Kommunikationstechnologien zu verschwinden. Was bleibt den Menschen
an Halt, an Heimat, wenn Personen und Informationen hoch mobil
sind? In welcher Welt leben die Menschen? Am Beispiel der
GroBstadt, in der gesellschaftliche Wandlungsvorgange in besonderer
Scharfe und Pragnanz hervortreten, wird das Problem disku tiert.
Die gewahlten und dargestellten Modelle von groBstadtischen
Lebenswel ten sind Beispiele. Sie zeigen nicht alle Varianten, aber
es sind markante Darstellungen ftir den sozialen Tatbestand. GewiB
lieBe sich auch dartiber streiten, ob der verinselte Raum ein
Sonderfall des ganzheitlichen Raums ist, etwa nur der Kindheit
zugeh6rig. Die Antworten auf diese Fragen werden meines Erachtens
die noch zu leistenden empirischen Untersuchungen geben. Die hier
dargebotene Diskussion bezieht sich vor allem auf die Entwick lungs
tendenzen in den kontinentalen westeuropaischen GroBstadten, beson
ders auf die in Westdeutschland. Die vorliegende Schrift enthalt
Skizzen und plausible Uberlegungen flir diesen Sachverhalt. Das,
was im Untertitel Szenarium genannt wird, solI als Vorarbeit fUr
die n6tigen Nachforschungen und theoretischen Verfestigungen
dienen. Aber das Szenarium ist zugleich noch etwas anderes. Der
Versuch, Ideen fUr eine neue Variante der Stadtsoziologie
bereitzustellen. Insoweit rechnet der Verfasser dieses Essays auch
mit Widerspruch."
Die zwOlf Monate, die zwischen dem Erstarken der Wende-Bewegung im
Herbst 1989 und dem Vereinigungstermin im Oktober 1990 lagen,
lassen sich nicht mit normalen ZeitmaBstaben messen. In ihnen
erfolgte eine der- artige Beschleunigung und Intensivierung des
politischen Lebens, daB die ablaufenden Geschehnisse problem los
den Stoff fUr fUnf oder noch mehr, Normaljahre" abgeben konnten.
Viele iiber Jahrzehnte hinweg passive Personen machten vollig neue
Er- fahrungen kollektiven politischen Handelns und erreichten
voriibergehend z. T. eine erstaunliche Fahigkeit. sich
auszudriicken und politische Interessen zu formulieren. Ais
unverriickbar geltende politische Herrschaftsstrukturen brachen
praktisch tiber Nacht vollig in sich zusammen, was die Regimegeg-
ner fast allzu schnell in die Verlegenheit sttirzte, sie durch neue
Strukturen zu ersetzen. DaB diese neuen Strukturen letztlich yom
attraktiven Erfolgs- modell der Bundesrepublik durch Beitritt
tibemommen wurden, war auf Mehrheitsentscheidung gegriindet. Den im
Vergleich hierzu unsicheren und wenig schltissigen
Altemativkonzeptionen einer demokratisierten DDR wurde von den
Wahlem eine Absage erteilt. Je klarer es im Lauf des Jahres wurde,
daB die Entscheidung zugunsten des, Modells BRD" fallen wiirde,
desto starker gingen die politischen Basisaktivitaten zuriick und
politisches Handeln wurde wieder weitgehend an gewahlte Gremien
delegiert. Dieses verhilltnismliBig schnelle Einmiinden in den
Alltag reprasentativer Demo- kratien stellt neben der
Gewaltfreiheit der Aktionen zur Wende eines der bemerkenswertesten
Daten des Wendegeschehens dar. Das rasante Tempo fundamentaler
politischer Entscheidungen drangte das Handwerk bedachtiger
Folgenabschatzung in den Hintergrund, und der Aussicht auf die
Teilnahme am westlichen Konsumniveau wurden manche Bedenken tiber
die Zukunft der wirtschaftlichen Grundlagen geopfert.
GroBstadtkritik im 18. und zu Beginn des 19. lahrhunderts
orientiert sich vor allem an den physischen Phanomenen in den
Stadten. Mangelhafte Belich- tung, Beliiftung und Besonnung werden
als Verursacher von Krankheiten und fUr die Verringerung der
individuellen Lebensdauer verantwortlich gemacht. Erst als
industrielle GroBstadt wird sie dann - nach der sozialhygienischen
Thematisierung - einer soziologischen Kritik unterzogen. Die
gewandelten Formen des sozialen Zusammenlebens, die sich im
Gegensatz zum Land her- ausbildeten, sind nun ein zentraler
Gegenstand der sich zur Wissenschaft ent- wickelnden
(Stadt)Soziologie. Die sozialwissenschaftlichen Fragestellungen
haben ihre Vorlaufer und an- fanglich auch ihre standigen Begleiter
in kulturpessimistischen Verlautbarun- gen. So mahnt man dort den
Zerfall von Sitte und Moral an. Der vereinsamte, heimat-und
wurzellose, der Vermassung und letztendlich der Verelendung
preisgegebene Mensch wird beklagt und die Aufl6sung von familiaren
Banden mit den rasch - zu Lasten der landlichen Bereiche -
anwachsenden Indu- striestadten in Verbindung gebracht. Derartige
Anschauungen bildeten die wesentliche Grundlage fur ein
Theoriekonstrukt. Fur den Sozialwissenschaft- ler T6nnies sind
Gemeinschaft und Gesellschaft die relevanten sozialen Da-
seinsformen. Ein historischer Ruckblick auf soziale Utopien des
beginnenden Industriezeitalters wie auch die spatere Thematisierung
von Nachbarschaften und Wohngemeinschaften zeigen die Reichweite
dieser soziologischen Ideal- typen. Ein Staats roman der
Renaissance weist auf die Urspriinge sozialisti- scher Utopien in
der Zeit der industriellen Revolution hin. Nicht das bekannte
"Utopia" von Thomas Morus, sondern die kaum weniger bedeutsamen Ge-
meinschaftsphantasien und -konzepte des calabresischen M6nchs
Campanella dienen hier als Beispiel fur Utopien zu Beginn der
"Moderne".
In diesem Band werden zentrale Stadtforscher im Interview
vorgestellt. Auf diese Weise gelingt ein hervorragender Einblick in
die Stadtforschung, die wichtigsten Themen und aktuellen Ansatze.
Neben aktuellen Interviews mit Ulfert Herlyn, Hartmut Haussermann
und Bernhard Schafers ist auch ein Interview mit einer der
renommiertesten Personlichkeiten der Stadtforschung - Hans Paul
Bahrdt - aus dem Jahr 1989 enthalten."
Olaf Kuhne zeigt, dass im Zuge der gesellschaftlichen
Postmodernisierung auch die Wahrnehmungen und Interpretationen von
Landschaft pluralisiert werden. In diesem Zusammenhang untersucht
er am Beispiel des Saarlandes die Moglichkeiten und Grenzen
kunftiger Landschaftsentwicklungen.
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