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Der Band widmet sich der Frage, wie die in geisteswissenschaftlichen Texten propagierten Wissensanspruche durch die Konstruktion unterschiedlicher Formen von wissenschaftlichem Ethos befordert werden. Wissenschaftshistorische Studien zeigen an exemplarischen Konstellationen, wie und warum es seit Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entwicklung spezifischer Ethosformen sowie zum Einsatz damit verbundener pathetischer Redeweisen kam."
Few problem areas of the disciplines concerned with textual interpretation have led to such intensive and controversial discussion as the relationships between literature and knowledge. This textbook aims to document the most important approaches and research perspectives, to introduce productive models and analyse exemplary variants of the interplay between literature andknowledge orders. A glossary gives rapid access to central terms; a comprehensive bibliography allows the reader to consult further material on the topic. With its combination of documentation, systematic modelling and historical exemplification, the textbook provides an instructive introduction to a topic area that already plays an important role in literary and cultural studies, a role that will be of increasing significance in the future.
Conspiracy theories hold an unending fascination. As early as the 17th century, stories were in circulation of the allegedly omnipotent Jesuit Order and its global activities. 18th century journalists observe the numerous secret societies and search for the hidden processes of human machinations. In the Age of Enlightenment, a oeunknown high-upsa are seemingly at work everywhere; a oedisguiseda and working with a oeinvisible venoma they direct bad fortune or plan the overthrow of the established order. The present study is the first to use broadly-based material to present a comprehensive reconstruction of the literary composition of conspiracy scenarios between 1750 and 1850.
Literarische Gattungen sind Wissensformate und -praktiken. Sie form(ul)ieren, organisieren, strukturieren, kurzum: texturieren Wissen. Der Band geht der Frage nach, welches Wissen Gattungen mithilfe der ihnen eigenen Texturen wie arrangieren. Welches Gattungswissen wird tradiert? Welche extratextuellen Objekte, Muster oder Bilder wirken in literarischen Gattungen? Die Beitrage analysieren etablierte ebenso wie originelle, kurzlebige Gattungen des spaten 18., 19. und fruhen 20. Jahrhunderts, deren Entstehung und Veranderung epistemische Bruche markieren. Dazu zahlen Idylle, Novelle, Fragment, Rhapsodie, Ansicht, Portrat, Denkmal, Galerie, Panorama, Guckkasten, Daguerreotypie, Zukunftsbild, Experimentalroman, Studie, Dialogroman und Tatsachenroman.
Wissen ist nicht zu denken ohne seine unter historisch variablen Konditionen realisierte Vermittlung. Erkenntnisse und Methoden werden an unterschiedlichen Orten und mit historisch variablen Praktiken transferiert. Der Band schafft Grundlagen, um die komplexen Vorgange der Weitergabe, Aufnahme, Adaptation und Modifikation von Wissen zu analysieren. Dazu werden Begriffe zur Beschreibung und Erklarung von Prozessen des Wissenstransfers definiert, Konditionen und Praktiken der aktiven Mediatisierung epistemischer Bestande erlautert, Verlaufsformen der Weitergabe von Erkenntnissen rekonstruiert und eine umfassende Bibliographie der Forschungsbeitrage zum Thema verfugbar gemacht. Aufgrund seiner interdisziplinaren Ausrichtung stellt der Band instruktive wissenschaftstheoretische und -praxeologische Einsichten bereit, die nicht nur fur die Selbstreflexion der textinterpretierenden Disziplinen, sondern auch fur andere wissenschaftliche Facher wichtig werden koennen.
Literaturtheoretische UEberlegungen sind immer wieder Ausloeser von polemisch ausgetragenen Kontroversen gewesen. Fragen nach der spezifischen Qualitat literarischer Texte, nach der Geltung von Bedeutungszuweisungen oder nach Kriterien fur uberzeugende Interpretationen fuhrten ebenso zu scharfen Auseinandersetzungen wie die Konzeptualisierung literaturgeschichtlicher Verlaufsformen und ihre Verknupfung mit inner- und ausserliterarischen Kontexten. Systematische UEberlegungen und historische Fallstudien verknupfend, werden im vorliegenden Band zentrale literaturtheoretische Debatten vorgestellt, Voraussetzungen wie Verlaufsformen von Dissensbildungen analysiert und so die Potentiale einer konflikthistorisch ausgerichteten Wissenschaftsforschung erprobt. Ausgangspunkt der rekonstruktiven Einsatze sind Fragen nach den kognitiven Leistungen und sozialen Funktionen von konfrontativ ausgetragenen Auseinandersetzungen bei der Erzeugung und Verbreitung von Wissensanspruchen. Um uber diese Sachverhalte Aufschluss zu erlangen, rekonstruieren die Beitrage die epistemischen und institutionellen Konstellationen exemplarischer Kontroversen. Sie beschreiben Verfahren der Artikulation von Konsens und Dissens und analysieren die argumentative Struktur polemischer Auseinandersetzungen. Schliesslich markieren sie den 'Ausgang' der Debatten und erlautern ihre Bedeutung fur die Entwicklung der relevanten literaturtheoretischen Forschungsfelder. Ergebnis sind detaillierte Einsichten in die Leistungen und Funktionen der Kontroverse als epistemisches Genre, das auch in der Literaturtheorie die Grundstrukturen adversativer Wissenskommunikation pragt.
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