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Die Gicht ist eine klassische Krankheit. Sie war schon im Altertum genau bekannt, und Thomas Sydenham lieferte bereits im Jahre 1717 eine heute noch nosologisch mustergultige Beschreibung des Gichtanfalles. Die Aufklarung der Zusammenhange zwischen Harnsaure und Gicht ist ein klassisches Beispiel fru- her Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Chemikern. Scheele hatte die Harn- saure 1776 beschrieben und bereits 20 Jahre spater konnte WOLLASTON nachwei- sen, dass die Ablagerungen bei der Gicht grossenteils aus dieser Substanz bestehen. 1848 fuhrte A. B. GARROD den Nachweis der Harnsaurevermehrung im Blut von Gichtkranken. Im Jahre 1960 war es moglich, eine Ubersicht uber moderne Probleme der Gicht anhand von weniger als 300 Literaturstellen zu geben, heute bedarf es dazu eines Handbuches. Offensichtlich hat die Krankheit viele Forscher fasziniert. Diese Faszination ist erklarlich, denn es gibt kaum ein Gebiet der Inneren Medi- zin, welches in so breiter Front Angriffsflachen und Moglichkeiten fur den Fort- schritt geboten hat. Aus der klinischen Nosologie sind die Beschreibung der Gichtniere, die Definition der sekundaren Gicht und die Abgrenzung der ver- schiedenen Formen der juvenilen Gicht zu nennen. Neue und genauere pathologi- sche Beschreibungen der Gichtniere und der Gelenkgicht sind erfolgt. Man hat gelernt, den Gichtanfall im Experiment zu erzeugen und seine Voraussetzungen zu untersuchen.
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