|
Showing 1 - 11 of
11 matches in All Departments
Albert Scherr fasst zentrale Einsichten der
sozialwissenschaftlichen Diskriminierungsforschung in einer leicht
verstandlichen Weise zusammen. Denn unterschiedliche Formen von
Diskriminierung gehoeren zur sozialen Realitat - so auf dem
Arbeitsmarkt, in der schulischen und beruflichen Bildung, bei der
Vergabe von Wohnungen oder auch durch herabwurdigende AEusserungen
im Alltag.
Der Beitrag geht von der Beobachtungen aus, dass sich die
sozialwissenschaftliche Ungleichheitsforschung einerseits, die
psychologische und die sozialwissenschaftliche
Diskriminierungsforschung anderseits weitgehend getrennt
voneinander entwickelt haben. Davon ausgehend wird gezeigt, dass
dies zu einem unzureichenden Verstandnis der gesellschaftlichen
Bedingungen von Diskriminierung fuhrt. Vor diesem Hintergrund
werden Uberlegungen zu einem ungleichheitstheoretisch fundierten
Verstandnis von Diskriminierung entwickelt, das dazu befahigt, die
Bedeutung diskriminierender Strukturen und Praktiken in modernen,
funktional differenzierten Gesellschaften zu verstehen. Dies fuhrt
zur Unterscheidungen zwischen Formen der Diskriminierung, die durch
politische und rechtliche Massnahmen aufgebrochen werden konnen und
solchen, die eine starke gesellschaftsstrukturelle Verankerung
haben."
Der vorliegende Beitrag zeigt Unterschiede zwischen neoliberalen
und wohlfahrtsstaatlichen Strategien im Umgang mit sozialer
Unsicherheit auf und argumentiert, dass die Entwicklung in
Deutschland nicht angemessen verstanden werden kann, wenn
Ahnlichkeiten zu den USA betont, Unterschiede nivelliert werden.
Dargelegt wird weiter, dass kein direkter und zwangslaufiger
Zusammenhang zwischen einer Zunahme sozialer Unsicherheit und
steigender Kriminalitatsfurcht angenommen werden kann. In Hinblick
auf die sozialwissenschaftliche Forschung wird argumentiert, dass
eine einflussreiche Logik des Verdachts', die eine Zunahme von
Kriminalitat als verstehbare Folge von Armut, Arbeitslosigkeit und
sozialer Ausgrenzung erwartet, problematisch ist, da sie zur
Begrundung von Bedrohungsszenarien beitragt, mit denen neoliberale
Konzepte gerechtfertigt werden, die soziale Sicherheit durch
Ordnungspolitik gewahrleisten wollen."
Vor dem Hintergrund der zunehmenden politischen Bedeutung des
Menschenrechtsdiskurses in der Europaischen Union und in Folge der
Verabschiedung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes gewinnt
die Auseinandersetzung mit Diskriminierung an
gesellschaftspolitischer Relevanz.
Auch in wissenschaftlichen Debatten findet der Terminus
Diskriminierung' zunehmend Verwendung, so etwa in der
Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus,
geschlechtsbezogener Benachteiligung, mit der Situation von
Behinderten und alten Menschen sowie in den Diskursen zu Diversity
und Heterogenitat.
Im deutschen Sprachraum hat sich aber bislang eine eigenstandige
Diskriminierungsforschung erst in Ansatzen entwickelt. Insofern
mangelt es der politischen, rechtlichen und medialen Thematisierung
von Diskriminierung an einer angemessenen wissenschaftlichen
Fundierung.
Die Beitrage des vorliegenden Bandes sind in Anschluss an die
internationale Fachdiskussion auf eine theoretische Analyse von
Diskriminierung ausgerichtet und stellen Ergebnisse empirischer
Forschung zu Formen und Folgen von Diskriminierung in
unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereichen dar."
Um der 'Tatsache Einwanderungsgesellschaft' bildungspolitisch und
bildungspraktisch gerecht zu werden, sind auf unterschiedliche
Problemdimensionen bezogene spezialisierte Vorgehensweisen nicht
ausreichend. Auf der Grundlage einer internationalen Recherche zu
bildungspolitischen und bildungspraktischen Strategien in
Einwanderungslandern wird deshalb eine integrative Programmatik
entwickelt, die den Handlungserfordernissen auf unterschiedlichen
Gestaltungsebenen der Schulentwicklung Rechnung tragt.
Grundlegend hierfur ist die umfassende Auseinandersetzung mit
diskriminierenden Strukturen und Praktiken sowie mit
fremdenfeindlichen, rassistischen und rechtsextremen
Deutungsmustern und Ideologien. Die in Abgrenzung zu einem
padagogischen Multikulturalismus - aber auch zur universalistischen
Padagogik franzosischer Pragung - entwickelte
Antidiskriminierungsperspektive fordert dazu auf, die bislang
getrennt gefuhrten Debatten uber die Bildungsbenachteiligung von
MigrantInnen einerseits, Erfordernisse antirassistischer und
interkultureller Padagogik andererseits zusammenzufuhren.
"
Die Diskussion um eine gesellschaftstheoretische Erfassung Sozialer
Arbeit wird seit einiger Zeit auch systemtheoretisch gefuhrt. Der
Band spitzt diese Debatte auf die Frage zu, ob Soziale Arbeit uber
Inklusion/Exklusion oder uber Integration/Desintegration angemessen
bestimmt werden kann.
Die vorliegende Studie stellt Ergebnisse des Forschungsprojektes
"Subjektive Handlungskompetenzen und soziales Handeln Jugendlicher"
dar. Beabsiehtigt war mit diesem Projekt nieht nor, einen Beitrag
zor sozial wissenschaftlichen Jugenddiskussion zu leisten. Vielmehr
so lIte ein Wissen verftigbar gemacht werden, das auch ftir jene
von Interesse ist, die mit Ju gendlichen in Kontexten der
politischen und padagogischen Praxis befaBt sind. Denn die
Forschungsarbeit war auch dorch den Versuch motiviert zu verstehen,
weshalb manche Jugendliehe von Angeboten der politischen Bil dung
und der beruflichen Weiterqualifizierung nieht oder nor schwer er
reieht werden konnen. DaB der vorliegende, auch an politische und
padagogische Praktiker adressierte Text dem Leser gleiehwohl
zumutet, sieh auf relativ abstrakte theoretische Gedankengange und
sozialwissenschaftliche Begriffliehkeiten emzulassen, resultiert
nicht nor aus der grundsatzlichen Schwierigkeit, wis senschaftliehe
Gedankengange verstiindlich darzustellen, ohne auf notwen dige
Differenzierungen zu verziehten. Diesem Sachverhalt liegt auch die
ti'berzeugung zugrunde, da6 es auBerordentlich problematisch ist,
wissen schaftliehe Aussagen tiber "die Jugend" aus den
theoretischen und methodi schen Zusammenhangen herauszulosen, in
denen sie entwiekelt worden: Wer sich als Praktiker mit
wissenschaftliehen Untersuchungen tiber "die Jugend" befassen will,
kann auf eine Auseinandersetzung mit Theorien und Methoden der
Jugendforschung nieht verziehten. Denn andernfalls besteht die
Gefahr, da6 Forschungsergebnisse unreflektiert aufgegriffen und zor
bloBen Bestatigung vorwissenschaftlieher Erfahrungen und Vorurteile
verwendet werden."
|
You may like...
Tenet
John David Washington, Robert Pattinson
Blu-ray disc
(1)
R44
Discovery Miles 440
|