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Fur die Etablierung der Sozialwissenschaften an den westdeutschen
Hochschulen spielten neue, "amerikanische" Forschungstechniken und
das mit ihnen erneuerte Paradigma einer empirisch orientierten
Soziologie eine wichtige Rolle. Der "Grundungsphase" folgte in den
60er und 70er Jahren die "grosse Zeit" der Sozialforschung, in der
die Soziologie und empirisch fundiertes Wissen zu einem Angelpunkt
gesellschaftlicher Modernisierungshoffnungen wurden. In den 80er
und 90er Jahren wurden die Grenzen dieser Entwicklung erkennbar.
Christoph Weischer macht die Akteure und Institutionen, die zur
jungeren Entwicklung der empirischen Sozialforschung beitragen,
sichtbar, aber auch die Diskurse und Leitbilder, die sich bei den
Produzenten und Verwendern empirisch fundierten Wissens finden."
Dieses umfassende Lexikon zur Soziologie ist ein Klassiker seines
Faches und unverzichtbar fur alle, die sich mit
Sozialwissenschaften genauer befassen. Fur die Neuauflage wurden
alle Eintrage durchgesehen, zahlreiche Begriffe hinzugefugt und das
Werk insgesamt aktualisiert.
Das Buch befasst sich mit Praktiken und Strukturen, die soziale
Ungleichheiten hervorbringen und reproduzieren. Es wird ein
theoretisches Konzept entwickelt, das verschiedene Ansatze
(Sozialstrukturanalyse, intersektionale Forschung,
Lebensverlaufsforschung, Migrationsforschung, Sozialgeschichte)
zusammenfuhrt und zeigt, wie positions- und lagespezifische
Ungleichheiten mit Prozessen des Othering verwoben sind. Auf dieser
Basis wird zum einen die langerfristige Genese sozialer
Ungleichheiten seit dem 19. Jahrhundert analysiert; zum anderen
wird ein Bild der Ungleichheiten in der transformierten
Industriegesellschaft der letzten Jahrzehnte gezeichnet.
In dieser Einfuhrung in die Sozialstrukturanalyse wird zum einen
grundlegend nach den Ursachen sozialer Differenzierung und nach der
relativen Stabilitat von Ungleichheitsstrukturen gefragt. Hierzu
wird das Zusammenspiel verschiedener differenzierungsrelevanter
Arenen (gesellschaftliche Produktion, Sozialstaat, private
Haushalte) in theoretischer wie empirischer Perspektive analysiert.
Zudem werden wesentliche Institutionen dargestellt, die an der
Stabilisierung und Reproduktion ungleicher Lebenslagen beteiligt
sind. Zum anderen werden verschiedene Modelle der klassischen
(Klassen- und Schichtkonzepte) und modernen Sozialstrukturanalyse
(Milieuanalyse, Intersektionalitat, transnationale Analyseansatze,
Entstrukturierung) vorgestellt, die sozial differente Lebenslagen
entlang verschiedener theoretischer Konzepte mehr oder weniger
strukturiert darstellen.
Das Buch gibt einen umfassenden und dringend benotigten,
lexikalischen Uberblick zu den Methoden der empirischen
Sozialforschung.
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