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In diesem Monat feiern wir den 150. Geburtstag von SOPHUS LIE,
einem der groessten Mathematiker des vorigen Jahrhunderts. Es ist
daher sehr zu begrussen, dass der Teubner Verlag, einer langen
Traditionslinie bei der Veroeffentlichung von LIES Werken folgend,
in seine Reihe "TEUBNER-ARCHIV zur Mathematik" Arbeiten von SOPHUS
LIE und seinen Zeitgenossen EDuARD STUDY und FRIEDRICH ENGEL
aufgenommen hat. Ausgewahlt wurden Beitrage zur Theorie der
Differentialinvarianten. Zum einen ist dies ein Gebiet, auf dem
alle drei tatig gewesen sind und das als Ausgangspunkt grosser
Liescher Ideen zur Anwendung gruppentheoretischer Methoden in der
Analysis betrachtet werden kann, obwohl es nur einen Ausschnitt aus
LIES Schaffen darstellt. Zum anderen vermitteln die hier
vorgestellten Arbeiten durch ihren kritischen Stil und durch den
Streit um unterschied liche mathematische Auffassungen interessante
Einblicke in das mathematische Geschehen jener Zeit. Neben der
Wurdigung dieser drei namhaften Mathematiker stellt der vorliegende
Band den Ursprung der Lieschen Theorie, ihre weitere Entwicklung
und spatere Auspragung dar. Wir danken dem Teubner-Verlag und
insbesondere Herrn J. WEISS fur das freundliche Entgegenkommen und
die gute Zusammenarbeit. Greifswald und Leipzig, Dezember 1992
GUENTER CZICHOWSKI BERND FRITZSCHE SOPHUS LIE OElgemalde von ERIK
THEODOR WERENSKIOLD aus dem Jahre 1902; im Besitz der Universitat
Oslo (Katalognummer 818) Inhalt S. Lie: UEber Gruppen von
Transformationen, 1874. (Gesammelte Abhandlungen, Bd. 5 (1924),1-8)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8 S. Lie: UEber Differentialinvarianten, 1884. (Gesammelte
Abhandlungen, Bd. 6 (1927), 95-l38) . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . S. Lie: UEber die Gruppe
der Bewegungen und ihre Differentialinvarianten, 1893. (Gesammelte
Abhandlungen, Bd. 6 (1927), 376-383) . . . . . . . . . . . . . . .
Wissenschaftliche Kritik wird regelmassig (wenn auch wohl nicht oft
genug) in bezug auf ein Richtig oder Falsch geubt; zuweilen
betrifft sie. auch Methodisches. Eine sehr weitgehende Toleranz
gonnt man dagegen Darstellungsformen, wiewohl es vorkommt, dass
Autoren ihre Arbeiten in halbfertigem Zustand der Offentlichkeit
ubergeben und dass andere. oder auch dieselben ganz
ungerechtfertigte Anspruche an die Kenntnisse ihrer Leser stellen.
Alles Denken hilft zum Denken nichts 1), man muss richtig geboren
sein, sagte Go e t h e. Aber Sprachen und Darstellungsformen lassen
sich lernen, bei gutem Willen und mehr oder minder, versteht sich.
Ich halte es daher fur keinen gesunden Zustand, dass uber solche
Dinge fast immer geschwiegen wird, und ich befinde mich darin in
vollkommener Ubereinstimmung mit einem verdienten und verehrten
Fachgenossen, Herrn M. Pasch, wenn ich auch die Erfordernisse einer
guten Dar stellung nicht ebenso umgrenzen kann wie er. Wie die
Schrift von Pas c h, so erscheint nun auch die meinige in zweiter
Auflage. Hinzugefugt sind mehrere Anhange. Diese sollen
Nichtmathematikern einiges naher bringen, das im Haupttext nur
beruhrt werden konnte. Uberall habe ich mich, nach wie vor, auf die
klassische Mathematik wie auf ein Bauwerk von in der Hauptsache
solidester Struktur bezogen. Eine Rechtfertigung dieses Tuns werden
einige, sogenannte In t u itionisten, fur sehr notig, wo nicht fur
unmoglich halten. Ich denke die Ansichten dieser Mathematiker zu
wurdigen, in einer besonderen Schrift, die in Vorbereitung ist.
Bonn, im Oktober 1928. E. Study."
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