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1m Herbst 1928 entsprach ich der Aufforderung des damaligen
Vorstandes der Deutschen Gesellschaft fiir Kinderheilkunde das
padiatrische Ekzem referat fiir den nachsten KongreB (Wiesbaden,
April 1929) zu iibernehmen. Die Aufgabe war schwierig; denn zu
"referieren" gab es wenig, da der Zuwachs an positivem Wissen
piidiatrischerseits sehr gering war. Urn so mehr sah ich mich
gezwungen, im dermatologischen Grenzgebiet Umschau zu halten. Dabei
durfte ich die freudige Genugtuung empfinden, wenn auch nur als
Dilettant, so doch manches gelernt zu haben. Die natiirliche Folge
war eine mehr derma tologische Einstellung zum Thema. Mit Bedauern
muBte ich feststellen, daB die von dieser Seite geleistete
Riesenarbeit der padiatrischen Ekzemforschung bisher fast in keiner
Weise dienstbar gemacht wurde. Andererseits ist nicht zu leugnen,
daB sich die Bear beitung der friihkindlichen Dermatosen, besonders
jener der ersten Sauglings zeit, dermatologischerseits nicht immer
jener Sorgfalt zu erfreuen hat, wie sie ihr angesichts der
Bedeutung des Gegenstandes zukommen soUte. Wenn es mir gelingen
konnte, den, vielleicht - aber gegebenenfalls ganzlich unnotiger
weise - unter dem EinfluB der Diathesenlehre, etwas gelockerten
Kontakt beider Disziplinen im Interesse der gemeinsamen Sache
wiederum mehr zu festigen, so ware ein Ziel meiner Bemiihungen
erreicht. Die schicksalsreiche Geschichte der Lehre vom Ekzem legt
es nahe, die Anspriiche von vornherein bescheiden zu gestalten.
Vieles muBte hypothetisch bleiben, und manches Bekenntnis rein
subjektiv. Beides kann fruchtbar wirken, wenn auch nur insofern,
als da und dort zum Widerspruch herausgefordert wird."
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