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1. - Begriff des Bergbaus. Der Bergbau hat die Aufgabe, der Mensch
heit die von ihr benoetigten mineralischen Rohstoffe zur Verfugung
zu in dem zuganglichen Teil der Erdkruste aufzusuchen und stellen,
d. h. sie zu gewinnen. An Menge und Wert der jahrlichen Foerderung
stehen heute Erdoel und Kohle an erster Stelle. Es folgen die
Eisenerze und dann die Erze der Nichteisenmetalle. Weiterhin ist
der Bergbau auf Steinsalz und Kalisalze sowie der Bergbau auf
sonstige Nichterze zu erwahnen, zu denen und Erden gezahlt werden
koennen. Nach der deutschen auch die Steine Gesetzgebung pflegt
allerdings nur die unterirdische Gewinnung von Stei nen und Erden,
wie z. B. von Marmor, Gips, Dachschiefer, Basalt und Ton, zum
Bergbau gerechnet zu werden. Im weiteren Sinne des Begriffs
gehoeren jedoch auch die Steinbruche zum Bergbau, deren Technik
sich von der Technik des Tagebaues auf Erz grundsatzlich nicht
unterscheidet. 2. - Begriff und Einteilung der Bergbaukunde. Die
Bergbaukunde ist der Inbegriff aller wissenschaftlichen Gesetze und
Regeln fur die technisch und sicherheitlich beste und
wirtschaftlich zweckmassigste Ausfuhrung der Arbeiten, die zur
bergmannischen Gewinnung nutzbarer Mineralien er forderlich sind.
Noch etwa bis zur vergangenen Jahrhundertwende war die Bergtechnik
rein empirisch. Seither ist es moeglich gewesen, ihr durch sorg
faltige Auswertung von Betriebserfahrungen und von planmassigen Be
obachtungen, durch das Experiment sowie durch Messungen und Berech
nungen eine immer breitere wissenschaftliche Grundlage zu geben.
47 Wetterschleuse mit Mannlochern versehen ist. Die Forderung in
der Strecke und ein langeres Offenstehen der Wettertiiren ist damit
unter- bunden. In der Scholle zwischen den beiden Storungen wird
ebenfalls Oberwerksbau betrieben. Die Wetter werden hierzu von
Aufbruch 1 durch Verbindungsquerschlage, die jeweils die Storung
durchOrtern, zu den Streben geleitet. hier aufwarts gefuhrt und
erreichen in abwarts ge- richtetem Strom durch die Aufbriiche 3a
und 3 die 1. Sohle. ---- ausziehenderWellerslrom-- o 50 Wm " Abb.
48. Ausrlchtung elner FJOzgruppc 1m Oberwerksbau bel slaffeJartig
"erworfenem Dcckgcblrge 1 c. Das Herstellen der Ausrichtungsbaue 2
a) Das Auffahren von Gesteinstrecken 03. - Vorbemerkung. Das
Auffahren von Gesteinstrecken geschieht allgemein unter
Zuhilfenahme der SchieBarbeit. Sie durch einen Zer-
kleinerungsvorgang auf vollmechanischem Wege, also durch Vortriebs-
maschinen allein herzustelIen, wie dies bei Strecken in der Kohle
und auch im Salz bereits hin und wieder durchgefiihrt wird, ist in
hiirterem Gestein 8 noch nicht gelungen - Bei der Anwendung der
SchieBarbeit sind auBer dem Bohren und SchieBen, d. h. dem Laden,
Besetzen, Abtun und Be- raumen, die Wegfiillarbeit, das Ausbauen
sowie die Ausfiihrung von Nebenarbeiten zu unterscheiden. Es kommt
darauf an, fur die einzelnen 1 Mit Ausnahme der Haupt- und
Blindschii. chte, denen ein besonderer Ab- schnitt gewidmet ist (S.
60). 2 PELZER, A.: Die Entwicklung der Aus-und Vorrichtung im
westdeutschen Steinkohlenbergbau in den letzten Jahren. Gliickauf
1959 S. 141; - ferner H. MIDDENDORF: Das Auffahren von Strecken im
westdeutschen Steinkohlen- bergbau. Gliickauf 1959 S. 1341. .
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Das vorliegende Werk ist in erster Linie fur Bergleute be- stimmt
und soll diesen Gelegenheit geben, sich uber das Gebiet der
Sprengstoffe und der Zundung der Sprengschusse in einem flir die
bergmannische Praxis genugenden Umfange zu unter- richten. Die
Abschnitte uber Sicherheits sprengstoffe und elektrische
Schufszundung sind besonders eingehend behandelt, da sie flir
Steinkohlengruben 1m Hinblick auf die Schlagwetter- und
Kohlenstaubgefahr eine hervorragende Wichtigkeit besitzen.
UEbrigens fehlt gerade flir diese Abschnitte, obwohl sie in vielen
verstreuten Einzelaufsatzen bearbeitet sind, eine flir Bergleute
geeignete zusammenfassende Darstellung. Da die Sprengarbeit nicht
allein auf den Bergbau beschrankt ist, wird das Buch ferner allen
denjenigen als wissenschaftliches Hilfsmittel und Nachschlagewerk
dienen koennen, die regelmafsig mit der Handhabung und dem
Gebrauche von Sprengstoffen zu tun haben, insbesondere also den
Offizieren der technischen Waffengattungen, den Tunnelbautechnikern
und den Besitzern und Leitern von Steinbruchen. Um den Bedurfnissen
der Praxis entgegen zu kommen, sind fur die verschiedenen
Sprengstoffe und Zundmittel zumeist die Bezugsquellen angegeben.
Veraltetes und UEberholtes ist als solches hervorgehoben. Ich
hoffe, dafs das Buch nicht allein in den genannten Kreisen, sondern
auch bei den Technikern der Sprengstoff- und Zundmittelindustrie
selbst geneigte Aufnahme finden wird. Wenn in dem Buche auch ein
naheres Eingehen auf die Herstellung der Sprengstoffe vermieden
ist, so mufs doch der Sprengstoff- * Vorwort.
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