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Eine Kurve, deren Punkte sich aIle auf einer Kugeloberflache
befinden, nennt man spharische Kurve. 1st sie als geometrischer Ort
der aufeinanderfolgenden Lagen eines sich auf der Kugeloberflache
bewegenden Punktes anzusehen, so spricht man von einer spharischen
Bah n k u r v e. Solche Kur- ven werden von den Punk ten eines sich
spharisch bewegenden starren Systems durchlaufen. Ein derartiges
System ist dadurch gekennzeichnet, daB einer seiner Punkte in einem
Bezugssystem ruht und daB die Bewegung gegenUber dem Bezugssystem
urn die- sen festen Punkt stattfindet. Da sich die Abstande der
Punkte des starren Systems untereinander und folglich auch zu dem
Festpunkt nicht andern, bewegen sich aIle seine Punkte auf Ku-
gelflachen mit dem gemeinsamen Mittelpunkt im Fixpunkt. Spharisch
bewegte Systeme sind im Maschinenbau als Glieder spharischer
Getriebe (z.B. Kurbel- und Radergetriebe) anzu- treffen. Die
Bahnkurven der Punkte dieser Getriebeglieder (insbesondere
Koppelkurven und Radlinien) sind von besonderem praktischem
Interesse. Aufgrund ihresFormenreichturns ist es naheliegend, sie,
wie es fUr ihre ebenen Entsprechungen schon seit langem zutrifft,
bei der Entwicklung von FUhrungsgetrie- ben oder von speziellen
Ubertragungsgetrieben (z.B. Rastge- trieben) zu verwenden.
Das Bestreben, die Leistung und Produktivitiit von Maschinen zu
steigern, fllhrt oftmals zu einer Erhohung der Geschwindigkeiten
und Drehzahlen be- wegter Maschinenteile. Dies hat groBere
Massenkriifte, hohere Werkstoff- beanspruchungen und - insbesondere
bei sich periodisch wiederholenden Arbeitsvorgiingen - das
verstiirkte Auftreten unerwUnschter Schwingungen der ganzen
Maschine oder einzelner Baugruppen zur Folge. Da die Schwin- gungen
im allgemeinen einen unruhigen Maschinenlauf, eine verstiirkte
Geriiuschabstrahlung, eine schnellere MaterialermUdung und eine
Vermin- derung der Arbeitsgenauigkeit verursachen, ist man
bestrebt, ihre Ent- stehung bereits im Entwurfsstadium einer
Maschine durch geeignete Wahl des Arbeitsverfahrens, der
Abmessungen, der Werkstoffe und Maschinen- elemente sowie der
Betriebsbedingungen zu verhindern. Um beurteilen zu konnen, wie
sich einzelne Konstruktionsparameter auf das Schwingungs- verhalten
einer Maschine auswirken, ist eine m5glichst genaue Kenntnis der
Getriebedynamik erforderlich. Unter Getriebe sei hierbei ganz aUge-
mein jede mechanische Einrichtung zum Uebertragen von Bewegungen
und Kriiften oder zum FUhren von Punkten eines Korpers auf
bestimmten Bah- nen verstanden. 1st das Uebersetzungsverhiiltnis
des Getriebes nicht kon- stant, so spricht man - in Anlehnung an
den internationalen Sprachge- brauch - in neuerer Zeit hiiufig auch
von Mechanismus, um derartige un- gleichformig Ubersetzende
Getriebe begrifflich gegen die gleichfOrmig Ubersetzenden Getriebe
(z. B. Zahnrad- und Zugmittelgetriebe) abzugren- zen. 1m folgenden
soll das Schwingungsverhalten des elastisch gelagerten Ge- stells
eines Mechanismus mit gleichfOrmigem Antrieb untersucht werden.
Die Kurvengetriebe, die in diesem Bericht behandelt werden, k5nnen
fol- gendermaJ3en beschrieben werden: Es liegt ihnen die in Bi Id
1/1 dargesteUte dreigliedrige kinematische Kette zugrunde. BUd 1/1:
Einfachste kinematische Kette raumlicher Kurvengetriebe Die Glieder
1 und 3 bzw. 2 und 3 sind durch je ein Dreh- bzw. Schubge- lenk
miteinander verbunden, wahrend sich zwischen den Gliedern 1 und 2
ein Kurvengelenk befindet. Die Relativbewegung der Glieder 1 und 2
ge- geneinander ist dann im wesentlichen von der Gestalt der
Oberflachenteile abhangig, die sich im Kurvengelenk berlihren. Es
gibt verschiedene M5glichkeiten, bewegungsgeometrische Gr5J3en vor-
zugeben, um die Gestalt der Elemente im Kurvengelenk festzulegen.
So kann man z. B. die Werte zweier Rollgleitzahlen im Kurvengelenk
fUr jede Bewegungsphase [1] oder die Gestalt des Gliedes 2 und die
einzl}haltende Relativbewegung gegenliber Glied 1
(Uebertragungsfunktion) vorschreiben. Es soll hier 'nur der
letztere Fall in Betracht gezogen werden. Die Bewegung des Gliedes
2 gegenliber Glied 1 sei auf eine bestimmte Wei- se vorgegeben.
Ebenso m5ge die Gestalt des Gliedes 2 nach Gesichtspunk- ten, die
im wesentlichen unabhangig von der Uebertragungsfunktion sind,
festgelegt sein. Insbesondere fUr den Teil des Gliedes 2, dessen
Oberfla- che zum Kurvengelenk zahlt, soll noch gefordert werden,
daJ3 die starre Verbindung zum Rest des Gliedes 2 durch ein
Drehgelenk ersetzt werden kann, ohne daJ3 die Uebertragungsfunktion
verandert wird, urn die M5glich- keit zu haben, EinfluLl auf die
Reibung im Kurvengelenk zu nehmen.
Bewegungen von Maschinenteilen werden durch die technischen
Funktionen einer Maschine vorgeschrieben. Zur Erzeugung
ungleichf5rmiger Bewe- gungen k5nnen Kurbelgetriebe,
Kurvengetriebe, aber auch hydraulische, pneumatische oder
elektrische Antriebe verwendet werden. Jede Getriebeart hat ihre
spezifischen Vorteile; wesentliche Vorteile der Kurbelgetriebe sind
geringe Fertigungskosten, FormschluE durch Dreh- oder Schubgelenke
und dadurch die M5glichkeit, hohe Betriebsdrehzahlen zu erzielen.
Die Synthese der Getriebe, namlich die Realisierung vorgegebener
Bewegungsablaufe mit Kurbelgetrieben, ist jedoch im allgemeinen
sehr schwierig. Viele L5sungen konnten nur aufgrund zeitintensiver
Experimente gefunden werden, wobei die verwendeten Getriebe oft
mehr Getriebeglieder aufwiesen - damit auch komplizierter und
teurer wurden - als eigentlich erforderlich. Verstandlich sind
deshalb alle Bestrebungen, die dar auf abzielen, die Ge-
triebesynthese zu erleichtern. Rationalisierungsm5glichkeiten
ergeben sich einerseits durch die Wahl geeigneter
Syntheseverfahren, andererseits durch den Einsatz moderner
Hilfsmittel, z. B. elektronischer Datenverarbeitungs- anlagen. Die
Wahl des geeigneten Syntheseverfahrens ist entscheidend von der Art
der Aufgabenstellung abhangig. Bei der Verwirklichung von
Uebertragungsfunk- tionen sind drei grundsatzlich verschiedene
Aufgabenstellungen und damit drei Syntheseverfahren zu
unterscheiden. Unter der Uebertragungsfunktion O. Ordnung ist die
mathematische Abhangigkeit der Abtriebsgr5Ee y von der
Antriebsgr5Ee x zu verstehen. y Bild 1: Verwirklichung endlich
benach- barter Punkte der Ubertragungs-
Der Automatisierungsgrad im Fertigungsbereich ist wahrend der
letzten Jahre in vielen Produktionszweigen so gesteigert worden,
dal3 hier durch Rationalisierungsmal3nahmen Kosteneinsparungen
nicht mehr in dem bis- herigen Ausmal3 zu erwarten sind.
Vielversprechender sind dagegen neuere Bestrebungen, den
Konstruktionsbereich auf Rationalisierungs- moglichkeiten hin zu
uberpriifen. Eine Zeitanalyse der Konstruktions- tatigkeiten zeigt,
dal3 neb en den manuellen Zeichnungserstellungs- und
Zeichnungsanderungsarbeiten (ca. 37 % der Gesamt-Konstruktionszeit)
[ i 1 die eigentliche ingenieurmal3ige Entwurfsarbeit
einschliel3lich der Zeit zum Einholen von Informationen 32 % der
Gesamt-Konstruhtionszeit in Anspruch nimmt. Unter dem Zeitdruck,
dem der Konstrukteur bei Entwicklungsarbeiten oder
Neukonstruktionen infolge des standig wachsenden Firmenkonkur-
renzkampfes ausgesetzt ist, wird es immer schwieriger, geeignete
oder sogar optimale LOsungen hinsichtlich der Erfiillung der
technischen Funk- tionen zu finden. FUr Literaturstudium und
Vorversuche bleibt nicht die erforderliche Zeit. Das fiihrt dazu,
dal3 Entwicklungsarbeiten abgebro- chen werden, sobald die
gestellte Aufgabe von einer Funktionseinheit annahernd erfiillt
wird. Bei einer spateren Verscharfung der Betriebs- bedingungen, z.
B. durch Erhohung der Antriebsdrehzahl, zeigt es sich haufig, dal3
die unter Zeitdruck entwickelten Funktionseinheiten zuerst
ausfallen und den Konstruktionsbereich erneut belasten. Es stellt
sich also die Aufgabe, bei Konstruktions- und Entwicklungsarbeiten
nach Hilfsmitteln zu suchen, die bei gleichem oder sogar
verringertem Zeit- aufwand bessere LOsungen anbieten. Da im
Konstruktionsbereich tech- nisch und theoretisch geschulte
Fachkrafte eingesetzt sind, erscheint es sinnvoll, Hilfsmittel
heranzuziehen, die zwar an den Benutzer gehobene Anforderungen in
der Handhabung stellen, ibn aber gleichzeitig von Rou- tinearbeiten
entlasten und bei der ingenieurmal3igen Arbeit untersttitzen.
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