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"Nicht nur f r den akademischen Unterricht, sondern zugleich
auch f r die politische Praxis": G nter Schm lders, Professor der
Wirtschaftlichen Staatswissenschaften an der Universit t zu K ln,
schrieb 1970 "Finanzpolitik." Auch heute noch, mehr als drei
Jahrzehnte sp ter, ist es das Standardwerk der angewandten
Wissenschaft zu ffentlichen Einnahmen und Ausgaben. Der Grund: es
ist umfassende Analyse und n tzliches Nachschlagewerk zugleich.
"Nicht nur fur den akademischen Unterricht, sondern zugleich auch
fur die politische Praxis": Gunter Schmoelders, Professor der
Wirtschaftlichen Staatswissenschaften an der Universitat zu Koeln,
schrieb 1970 "Finanzpolitik". Auch heute noch, mehr als drei
Jahrzehnte spater, ist es das Standardwerk der angewandten
Wissenschaft zu oeffentlichen Einnahmen und Ausgaben. Der Grund: es
ist umfassende Analyse und nutzliches Nachschlagewerk zugleich.
In the scope of a financial policy based on economic requirements,
the task of stabilizing the economic process by regulation of the
total demand has to an ever larger extent been incumbent on public
expenditure. While extensive studies exist which thoroughly analyze
the use of public expendit ures as stabilizing elements and their
effect on the economic situation, the political and institutional
as well as the technical and economical bases of the variations of
expenditure have been neglected up to now. In order to be able to
correctly evaluate individual government expenditures in their
quality as instruments with which to influence the economic trend,
it is therefore necessary to determine in which measure which part
of public expenditure will be flexible, or, to put it more clearly,
it is necessary to define the margin which in each case will be at
the disposal of the legislative and executive organs for a
systematic variation of expenditure on a short-term basis according
to economic necessities. This means that the concept of flexibility
comprises the aspect of quantity as well as the - economically
decisiv- aspect of time of a possible variation of expenditure.
Each of these aspects, and consequently the overall flexibility, is
determined in two phases which succeed each other; first in the
phase of preparing the budget plan and then in the phase of
carrying it out."
Der AnstoB zu dieser Broschure ergab sich aus einem von Prof. Kordt
und mir geleiteten Seminar im Sommersemester 1968, zu dessen
AbschluB Prof. Schmolders ein Referat hielt mit dem Thema Der
Kreisauer Kreis: Eine Widerstandsbewegung mit Programm. Aus der
daran anschlieBen den Diskussion entsprang der Wunsch, einen
groBeren Kreis mit den ver fassungspolitischen Gedankengangen und
der daraus resultierenden Wirt schaftsordnungskonzeption einer
Gruppe bekannt zu machen, die es, getrieben von der Sorge urn die
Entwicklung in Deutschland, unter Ein satz ihrer Freiheit und ihres
Lebens als ihre Aufgabe betrachtete, den organisatorischen Rahmen
eines neuen Deutschland zu planen, welcher die von ihnen gesetzten
Werte - der an die Sittlichkeit gebundenen freien Selbstentfaltung
- zu verwirklichen versprach. Abgesehen von dem histo rischen Wert
dieser Veroffentlichung mag die Darlegung der fur die Kreisauer
grundlegenden Werte einer Demokratie und der ihrer Ver wirklichung
adaquaten Institutionen dazu beitragen, die heutige Diskus sion
wieder auf die Grundsatzjragen der Demokratischen Existenz heute
zuruc: kzufuhren. Ich mochte an dieser Stelle meinen ganz
besonderen Dank Professor Dr. Dr. h. c. G. Schmolders aussprechen,
der es unternahm, seine hier voll standig wiedergegebene
Denkschrift fur den Kreisauer Kreis in dessen verfassungspolitische
Vorstellungen einzuordnen und uns heute zugang lich zu machen. Mein
Dank gilt auch dem Mitarbeiter von Prof. Schmol ders, Dipl. -Kfm.
Gert Schlaeger, fur seine Hilfe bei der Durchsicht der Korrekturen
und bei der Anfertigung des Namensverzeichnisses. Ferdinand A.
Hermens Inhaltsverzeichnis Einleitung: Der Kreisauer Kreis . . . .
. . . . 9 I. Der demokratisme Remtsstaat ohne Parteien 14 II. Das
Europa-Konzept des Kreisauer Kreises ."
Die vorliegende Arbeit, die die Untersuchungen der
Finanzwirtschaftlichen Abtei- lung des Instituts fur
Mittelstandsforschung auf dem Gebiet der Kreditfinanzierung
fortsetzt (vgl. Schmoelders, G., Kreditprobleme der Klein- und
Mittelbetriebe in den Vereinigten Staaten, Koeln 1959), gibt eine
erste systematische Gesamtdarstellung der mit dem sogenannten
Mittelstandskredit zusammenhangenden Fragen in der Bun- desrepublik
Deutschland unter besonderer Berucksichtigung der oeffentlichen
Mass- nahmen zur Beeinflussung der Kreditsituation von Klein- und
Mittelbetrieben. Die Ausstattung kleiner und mittlerer Unternehmen
mit vorwiegend langfristi- gem Fremdkapital bildet seit Jahrzehnten
ein aktuelles Thema der Mittelstands- politik. Da der Kreditmarkt
hier nicht voll funktionsfahig ist, sieht sich die oeffent- liche
Hand zu Ausgleichsmassnahmen veranlasst, die allerdings keineswegs
nur das Ziel einer Marktregulierung verfolgen, sondern auch
gesellschafts-und staatspolitisch orientiert sind. Die
wirtschaftspolitischen Massnahmen der oeffentlichen Hand in Form
von Kapitalanlagevorschriften, steuerlichen Bestimmungen,
Burgschaften, Kre- diten und Zinszuschussen bieten das Beispiel
einer kumulativen Staatsintervention. Seit dem Ende des letzten
Krieges hat sich beim Mittelstandskredit allerdings insofern eine
Wandlung vollzogen, als an die Stelle des quantitativen Problems
der Kredite das Konditionenproblem getreten ist; Zinsen und vor
allem Sicherheiten bilden weithin die Angelpunkte jedes
Kreditvertrages. Fehlende Kreditwilligkeit, vor allem in kleinen
Unternehmen, aber auch gewisse Mangel in ihrer betrieblichen und
rechtlichen Organisation einerseits und eine an dem Gesichtspunkt
der Mundel- sicherheit ausgerichtete Kreditvergabe seitens der
Banken andererseits verknupfen sich infolgedessen zu einem
gordischen Knoten; die zu beobachtenden Unterschiede in den
Kreditkosten sind einmal Ausdruck einer echten Kostendegression
zugunsten des Grosskredits, zum anderen Ausdruck der
wirtschaftlichen Machtstellung der Grossunternehmen gegenuber den
Banken.
Die Geschichte einer Wissenschaft ist stets der erste, meist auch
zugleich der lehrreichste und nicht selten der unterhaltsamste
Zugang zu ihr: "zu schauen, . wie vor uns ein weiser Mann gedacht,
und wie wirs dann zuletzt so herrlich weit gebracht ..... Die
Geschichte der Volltswirtschaftslehre ist die Geschichte der
Manner, c: lie' zur Erkenntnis volkswirtschaftlicher Probleme aus
Eigenem entscheidend beigetragen haben. Will der Studierende der
Volkswirtschaftslehre sich in. der verwirrenden Fulle der Schulen,
Lehrmeinungen und Methoden zurecht finden, so halt er sich am
besten an die originalen geistigen Leistungen, die als Marksteine
der Entwicklung unserer Wissenschaft gelten, und an die bedeutenden
Personlichkeiten, die das Gesamtbild der Volkswirtschaft jeweils
aus ihren besonderen Blickwinkeln gesehen und nachgezeichnet haben;
alle' ihre Vorlaufer, Fortsetzer und Nachbeter sind zwanglos in
diese Ahnenreihe einzuordnen. Diese "biographische" Methode erlaubt
es, "auf den lebendigen Menschen zuruckzugehen, der einen Gedanken
zuerst aussprach"l), "statt losgeloste' Theorieformen quer durch
die Geschichte zu verfolgen"; zugleich gelingt es. damit, die
Geschichte der Volkswirtschaftslehre in das Gesamtbild der Geistes-
und Kulturgeschichte einzuordnen, das dem Denken einer Epoche
jeweils sein Geprage gab."
1. Finanzpolitik und oeffentliche Meinung Im Laufe der letzten
Jahre hat sich in den Kreisen der politischen Publizisten, der
Soziologen und Staatsrechtler, der Politiker und Mei nungsforscher
eine recht lebhafte Diskussion daruber entwickelt, wie weit die
Politik der oeffentlichen Meinung folgen durfe, oder, anders
ausgedruckt, welche Art von "oeffentlicher Meinung" die politischen
In stanzen zu beachten und zu hoeren hatten, um einerseits ihrer
verantwor tungsvollen Aufgabe gerecht zu werden und ohne
andererseits ihre Wurde 1 und Eigenstandigkeit zu verlieren ).
Definiert man die "oeffentliche Meinung" im allgemeinsten Sinne,
namlich als die Verteilung von Meinungen zu einem bestimmten
Problem in der Ge 2 samtbevoelkerUng ), so ist ohne weiteres
einleuchtend, dass die Kenntnis dieser oeffentlichen Meinung fur
den Politiker auch dann ausserst wertvoll ist, wenn er gar nicht
daran denkt, nun ohne weiteres der Meinung der Majoritat
entsprechend zu handeln. Dies gilt besonders fur solche Zweige der
Politik, die auf die Mitwirkung der Burger angewiesen sind, wenn
sie ihr Ziel erreichen wollen, und dies ist vor allem bei der
Finanz politik der Fall. Mehr als jeder andere Zweig der Politik
hat diese es standig mit allen Staatsburgern zu tun, insofern sie
von ihnen Steuern einhebt und als Gegenleistung bestimmte
oeffentliche Einrichtungen zur allgemeinen Benutzung zur Verfugung
stellt bzw. in Form von Renten, Unterstutzungen und Subventionen
Transferzahlungen leistet.
Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit den Beziehungen und
Wechsel wirkungen zwischen dem Steuersystem und der
"Rationalisierung"; es er scheint angezeigt, zu Beginn diesen
Begriff naher zu umschreiben und den Sinn festzulegen, den er in
dieser Arbeit haben soll. "Rationalisierung" bedeutet in einem ganz
allgemeinen Sinne, einen bestimm ten Vorgang unter Kontrolle der
Ratio, d. h. nach den Regeln der Vernunft ablaufen zu lassen; das
"Rationalprinzip" fordert ein bestimmtes Ergebnis mit moglichst
geringen oder ein moglichst grosses Ergebnis mit den gegebe nen
Mitteln zu erreichen. Von diesem "Rationalprinzip" ausgehend, ist
der Begriff der Rationalisierung zunehmend auf wirtschaftliche
Problemstellun gen angewandt worden 1); Rationalisierung wird sogar
heute oft als betriebs wirtschaftlicher Begriff angesehen. Im
modernen Betrieb bedeutet "Ratio nalisierung" soviel wie
Bestgestaltung der Produktion oder des Vertriebs in der Weise, dass
ein gleiches Ergebnis mit einem kostenmassig geringeren
Produktionsmitteleinsatz oder ein grosseres Ergebnis mit dem
gegebenen Ein satz erzielt wird; im betriebswirtschaftlichen Sinne
ist Rationalisierung also die Umstellung des betrieblichen Ablaufs
mit dem Ziel, technisch-oko nomisch die Leistung der eingesetzten
Produktionsfaktoren zu heben oder in ihrer Wechselwirkung zu
verbessern. Mit dieser engen Fassung des Begriffes konnen wir uns
nun allerdings im folgenden nicht begnugen. Es gibt namlich ohne
Zweifel neben der betrieb lichen auch eine "Produktivitat" der
Volkswirtschaft im ganzen, deren Ergebnis in der Grosse des
sogenannten "Nationalprodukts" abzulesen ist. und innerhalb dessen
insbesondere auch eine "Leistung" oder "Produktivitat" der
Staatswirtschaft."
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