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Moderner politischer Extremismus hat viele Facetten: Linke und
rechte Varianten, Islamismus, Fundamentalismus und Terrorismus. Der
einfuhrende UEberblick informiert uber diese Begriffe und ihre
Hintergrunde, uber gegenwartige Szenarien und moegliche kunftige
Entwicklungen. Auch die aktuelle sozialwissenschaftliche Debatte
wird einbezogen. Alle Formen des politischen Extremismus sind
Angriffe auf die liberale Verfassungs- und Gesellschaftsordnung. Im
Mittelpunkt der Erklarung steht die Abspaltung der politischen
Extremismen aus der historischen Konstellation von Liberalismus,
Konservatismus und Sozialismus, wie sie sich im 19. und beginnenden
20. Jahrhundert entwickelt hat. Bei der Bekampfung des Extremismus
kann es nicht darum gehen, ihn zu beseitigen, sondern darum, ihn
moeglichst effektiv einzudammen.
Seit den Wahlerfolgen der rechtsextremen Parteien in Westeuropa und
dem zeitweiligen Anstieg rechtsextrem motivierter Gewalt Anfang der
neunziger Jahre haben sich Vertreter mehrerer
sozialwissenschaftlicher Disziplinen mit unterschiedlichen
Forschungsinteressen und Methoden mit dem Gegenstand
Rechtsextremismus befasst. Dieser Band dokumentiert die Bandbreite
der neueren sozialwissenschaftlichen Rechtsextremismusforschung und
prasentiert Analysen, theoretische Zugange und empirische Befunde
zu zentralen Aspekten der Forschung. Die Aufsatze beschaftigen sich
u. a. mit Ansatzen zur Erklarung von Rechtsextremismus, dem
Verhaltnis von Jugend, Gewalt und Rechtsextremismus, der Bedeutung
von Migration und Ethnisierung, mit den rechtsextremen Bewegungen,
Parteien und Einstellungen sowie dem rechtsextremen Wahlverhalten
in der Bundesrepublik Deutschland und ihren europaischen Nachbarn.
"(...) Der sich durch ein hohes wissenschaftliches Niveau
auszeichnende Band durfte bald zu einem Standardwerk der
deutschsprachigen Rechtsextremismusforschung werden."
Zeitschrift fur Politikwissenschaft, 1/9
"Streitbare Demokratie" - dieser Begriff umschreibt ein
verfassungsrechtliches, demokratietheoretisches und
institutionelles Instrumentarium, mit dem der demokratische
Verfassungsstaat sich gegen politischen Extremismus zur Wehr setzt.
Untersucht werden Theorie und Praxis dieser Doktrin in der
Bundesrepublik nach 1945 auf den Ebenen der wissenschaftlichen
Debatte, der Institutionen - Verfassungsschutz, politische Justiz,
Parteien, politische Bildung -und der offentlichen Diskurse am
Beispiel des "deutschen Herbstes" 1977 und des "Historikerstreits."
Ergebnis: Symbolische und rituelle Ausgrenzungen haben mehr und
mehr die eigentlich notwendige geistig-politische
Auseinandersetzung ersetzt."
Die Autoren legen mit diesem Band eine vergleichende Studie vor, in
der die Tendenzen im Rechtsextremismus in Frankreich,
Grossbritannien und der Bundesrepublik Deutschland dargestellt und
analysiert werden. Basierend auf umfangreichen Recherchen und
bislang nicht publizierten Quellen wird der ideologische und
organisatorische Prozess dargelegt, in dem Teile des traditionellen
Rechtsextremismus den Versuch unternehmen, die Rechte als
theoretisches Projekt neu zu formulieren."(...) Da in Deutschland
eine politische Auseinandersetzung mit den geistigen Quellen der
Neuen Rechten noch nicht stattgefunden hat, ist es das Verdienst
der Autoren, diese Quellen offengelegt und eine entsprechende
Diskussion angeregt zu haben."Leipziger Volkszeitung, 10.5.91"
Im Mai 1985 jahrt sich zum vierzigsten Male die militarische
Zerschlagung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems durch
die Anti-Hitler-Koalition. 1989 blickt die Bundesrepublik auf die
gleiche Zeitspanne ihrer demokratisch-rechts staatlichen Existenz
zuruck. In gewisser Hinsicht trug ihre Geschichte von Anfang an
Projektcharakter: Okonomisch war die Wiederaufbauphase durch die
Westinte gration und die Einbindung der Bundesrepublik in den
kapitalistischen Weltmarkt gekennzeichnet. Politisch ist das
Projekt "Demokratisierung" noch immer Tagesauf gabe geblieben. Die
schrittweise Anpassung an anglo-amerikanische demokratie
theoretische Konzepte unter den anfanglichen Bedingungen alliierter
Okkupation, Entnazifizierungspraxis und "re-education"-Bemuhungen
schufen ein rechtsstaat lieh-parlamentarisch-demokratisches
Institutionengefuge und einen funktions fahigen Modus der
politischen Konfliktregelung, der weitgehend akzeptiert und
stabilisiert ist. Im Ruckblick auf das fortwahrende "Projekt
Demokratie" lasst sich konstatieren, dass die Existenz der
demokratischen politischen Ordnung in diesem Zeitraum nie ernstlich
in Gefahr war, die Bundesrepublik andererseits von extremen
politischen und okonomischen Belastungsproben verschont blieb.
Dennoch fehlt ihr ein wich tiger Faktor demokratischer Stabilitat:
Tradition. Wahrend die westlichen Vorbilder uber jahrhundertelange,
in revolutionaren Prozessen durchgesetzte burgerlich-demo kratische
Traditionen verfugen, fehlt dieses Moment in der Bundesrepublik.
Mit diesem historischen Defizit der Legitimation politischer
Herrschaft erklart sich u. E."
Angesichts der Kontroversen urn das Nachleben des Nationalso-
zialismus in der Bundesrepublik' ist jeder sozialwissenschaft-
liche Versuch, sich r.;i t deF. . historischen FaschisI". us in
Deutschland auseinanderzusetzen, auch als Einqreifen in der- artige
Debatten zu betrachten. Dies zu verkennen, hieBe den Standpunkt der
Wertfreiheit sozialwissenschaftlicher For- schung, den l-tax v!eber
pointiert vertreten hat, soweit ausle- gen, dan das Subjekt der
Forschung urn die politischen Folgen seines Tuns sich als
Wissenschaftler nicht zu kli mern habe. Dies anerkennen heiBt, die
Standpunktgebundenheit des for- schenden Subjekts reflektierend zu
begrlinden, "Standpunkt" als "Standort" in den FaschisF.
usdiskussionen zu begreifen. Die vorliegende Arbeit entstand aus
einem Unbehpgen an den kritischen Faschismusdiskussionen zur Zeit
der Studentenbe- wegung. Nachdem die "bUrgerliche"
Faschismusforschung ihrer "ideologischen Komponenten" liberflihrt
schien,2 vlUrden bis dahin nahezu verges sene marxistische
Faschismusinterpreta- tionen der Zwischenkriegszeit neu ediert und
aufs Neue disku- tiert. Die Texte aus den Zwanziger- und
DreiBigerjahren boten nicht allein - damals attraktive -
"marxistische Wissenschaft sondern auch Beispiele historisch
gelebter Versohnung von marxistischer Theorie und Praxis,
Faschismusanalyse und anti- faschistischem Kampf, spiegelten
Lernprozesse der Arbeiter- bewegung, waren im Vergleich zur
"blirgerlichen Wissenschaft" nach 1945, der W. F. Haug 1967 ideelle
Beglinstigung des Natio- nalsozialismus und "hilflosen
AntifaschisI"us" vorwarf (Haug, 31970), als Gegenstand geistiger
Aneignung und politischer Praxis unendlich attraktiver. Die
historischen Texte folgten der Devise Horkheimers, dan vorn
Faschismus nicht reden sollte, wer vern KapitalisI"us schweige,
karnen auch darin der kapita- lisI"uskritischen Studentenbewegung
entgegen.
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