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In den letzten beiden lahrzehnten sind der praktischen Medizin zu
ihrer kurati- yen Funktion in gro13erem Umfang als friiher Aufgaben
zugefallen, die unter dem Begriff "vorbeugende Gesundheitspflege"
zusammengefa13t werden. Diese Entwicklung steht mit dem Wandel des
Krankheitspanoramas in engem Zusam- menhang. In den okonomisch hoch
entwickelten Uindern ist die durch Infekti- onskrankheiten bedingte
Erkrankungsziffer stark zuriickgedrangt worden, auf der anderen
Seite haben aber die verschiedenen Spielarten der Arteriosklerose,
bestimmte Tumorerkrankungen und sogenannte funktionelle Syndrome
den Charakter von Massenerscheinungen angenommen. Systematische
epidemiologische Untersuchungen fUhrten zum Konzept der Ri-
sikofaktoren, d. h. bestimmter exogener oder endogener Faktoren,
deren Aus- schaltung im Idealfall die Manifestation einer Krankheit
vermeiden oder aber sie im spateren Lebensablauf oder in milderer
Form manifest werden la13t. Diese Gesichtspunkte haben gro13e
soziookonomische und sozialmedizinische Bedeu- tung, wie sich aus
allen Statistiken uber die Ursache von Arbeitsunfahigkeit und
Friihberentung, sowie den Anteil verschiedener Erkrankungen an der
Gesamt- sterblichkeit ergibt. Eine wirksame Vermeidung von
Krankheiten durch primare Praevention (Aus- schaltung der
Krankheitsursachen) oder eine Friiherfassung von Erkrankungs-
symptomen (sekundare Praevention), die zur Friihbehandlung fUhrt,
batten umso gro13ere Bedeutung als fUr einen Gro13teil der
genannten Krankheitsfor- men nur symptomatische
Behandlungsverfahren zur VerfUgung stehen, nicht aber kausal
wirksame.
Ergometrische Untersuchungen haben sich zum Nachweis und zur
Einschlitzung des Schweregrades der koronaren Herzkrank- heit in
Klinik und Praxis weltweit durchgesetzt. Der Hauptgrund hierfiir
diirfte sein, daB dieses Testverfahren bei richtiger Metho- dik
reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse gewiihrleistet und den
Untersucher schnell und ohne groBen apparativen Auf- wand objektiv
informiert. 1m Vergleich zur koronaren Herzkrankheit wird eine
ergometri- sche Untersuchung zur Einschiitzung der
Hochdruckkrankheit noch wesentlich seltener durchgefUhrt. Bedenkt
man jedoch, daB der Ruheblutdruck groBen Schwankungen unterliegt
und beson- ders bei der milden Hypertonie mal erhOht aber auch
grenzwertig bis normal ausfallen kann, so bietet sich die
Ergometrie aufgrund der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse auch
besonders zur Dia- gnostik der grenzwertigen und labilen_Hypertonie
an. Hinzu- kommt, daB es aufgrund tierexperimenteller Befunde,
theoreti- scher Uberlegungen aber vor allen Dingen auch neuerer
klini- scher Studien sehr wahrscheinlich ist, daB die akuten und
chronischen Folgeerkrankungen nicht nur durch den Ruheblut- druck,
sondem wesentlich auch durch die Blutdruckanstiege bei
alltiiglichen physischen und psychischen Belastungen bestimmt
werden. Da diese Blutdruckreaktionen durch eine ergometrische
Untersuchung besser abgeschiitzt werden konnen, kommt der Er-
gometrie auch eine prognostische Bedeutung zu. Ziel dieses Buches
solI es sein, nicht nur auf die Bedeutung einer Ergometrie bei
Hypertonie- und Koronarkranken hinzuweisen, sondem vor allen Dingen
in kurzer iibersichtlicher Form eine praxisorientierte
Durchfiihrung und richtige Bewertung zu er- leichtem.
Grundvoraussetzung hierfiir ist die Kenntnis einer exakten ergo-
metrischen Methodik fUr deren Standardisierung sich Prof. H.
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