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Es besteht kein consensus omnium, ob der nie zuvor gekannte Wohlstand der westlichen Industrienationen durch oder trotz Keynesianischer Wirtschaftspolitik entstanden ist. Ein Kon- sens scheint eher in der Auffassung zu liegen, daB die Wirt- schaftspolitik, so wie sie in den vergangenen zehn Jahren in den meisten Industrielandern betrieben wurde, kaum Erfolge fUr die Zukunft verspricht. Allein die Verneinung des Keynesianismus bringt jedoch noch keine theoretische Grund- lage fUr kUnftige Wirtschaftspolitik hervor. Der Vorteil der Keynesianischen Wirtschaftstheorie fUr die Konzeption einer Wirtschaftspolitik lag nicht zuletzt in der Simplizitat der ihr im Kern zugrunde liegenden makrookonomi- schen Verhaltensannahmen. Die Keynesianische Theorie hat je- doch den Nachteil, eine im Ursprung statische Theorie zu sein, deren Dynamisierung nur formal Uberzeugen kann. Der Keynesia- nismus hatte und konnte seine BlUte wohl auch nur zu einer Zeit relativ stabiler Makroverhaltensfunktionen erreichen. Mit der Renaissance der Gedanken von Max Weber und Joseph A. Schumpeter ist in den letzten Jahren wieder die Frage ge- stellt worden, was Menschen letztlich zur Arbeit, zum Produ- zieren veranlaBt. In Koinzidenz entstand in der Wirtschafts- theorie eine neue Problemsicht, in der der Markt als System von incentives aufgefaBt, und die Anreiz-Kompatibilitat wirtschaftspolitischer Eingriffe etwa auf moral hazard- Verhalten und Arbeits/Freizeit-Entscheidungen untersucht wird. Vielleicht ist es wichtiger, statt nach der Grenz- leistungsfahigkeit des Kapitals nach der Grenzleistungs- willigkeit des Menschen zu fragen.
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