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Diese Aufsatzsammlung beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage,
unter welchen Bedingungen die Erfahrung gemacht wird, dass typische
Verbraucherrollen, ob Käufer-, Kunden- oder Konsumentenrolle, in
kommerziell organisierten Kauf- oder Konsumsituationen
unangefochten ausgespielt werden können und den
Interaktionsverlauf strukturell wie prozessual wesentlich
bestimmen. Denn keineswegs überall, wo Kauf- oder Verbrauchsakte
empirisch stattfinden, definieren diese die jeweilige Situation
auch in Gänze, so dass nahezu sämtliche Aufmerksamkeit durch die
damit verbundenen, kommerziell orientierten Erlebnisse und
Handlungen physisch, psychisch und sozial okkupiert wird, bei
weitgehender Neutralisierung aller sonstigen Rollenverpflichtungen.
Immerhin müssen sich Verbraucherrollen angesichts einer funktional
differenzierten Gesellschaft, in der das ständige Management einer
Vielzahl von Publikumsrollen unausweichlich ist, die knapp
bemessene Aufmerksamkeitsspanne mit zahlreichen weiteren
Publikumsrollen teilen. Im Kern geht es bei diesem Konzept darum,
kommerziell organisierte Settings zu identifizieren, die wie
Gerichte, Kirchen, Klöster, Krankenhäuser, Schulen, Sportstadien
usw., bei denen die jeweiligen Inklusionseffekte eine temporäre
Transformation der Personen in Folge der Ãœbernahme entsprechender
Publikumsrollen auslösen können – nicht zu vergessen temporäre
Transformationseffekte im Zuge der aktiven Partizipation an
Zeugenvernehmungen, Gottesdiensten, Fastenritualen,
Krankenbehandlungen, Unterrichtseinheiten, Sportwettbewerben usw.
– funktional Äquivalentes bei der Ausübung von
Verbraucherrollen bewerkstelligen. Als prototypisch für solche
kommerziell organisierten Settings, hier verkürzt als
‚Verbraucherbühnen‘ bezeichnet, werden in der Konsum- und
Serviceforschung übrigens die Freizeitparks der Walt Disney
Company behandelt. Dabei erfordert die Erforschung solcher
Verbraucherbühnen eine Kombination von Rollen-, Organisations- und
Interaktionsanalysen, zudem eine kultur- und mediensoziologische
Perspektive, wie sie für das Studium von Verbraucherleitbildern
empfehlenswert erscheint. Denn wie schon die soziologische
Rollentheorie festgestellt hatte, orientieren sich Rollenspiele
immer an gewissen Images, Rationalitätsfiktionen, Stereotypen, d.
h. Normen des Rollenverhaltens, die Richtung und Reichweite
typischen Rollenverhaltens vorschreiben und anleiten.
Amazon, ebay, Linux, MySpace, Youtube, Wikipedia: Seit Jahren
wachst die Zahl partizipativer Internetplattformen, auf denen
Konsumenten nicht nur eigene Inhalte einstellen und mit anderen
teilen, sondern diese Plattformen auch selbst entwickeln und
fortlaufend verbessern. Inzwischen hat diese Entwicklung sogar
etablierte Markte und Unternehmen erreicht, indem sich Konsumenten
verstarkt an der Invention und Produktion neuer Sach- und
Dienstleistungen aktiv beteiligen.
Was diese Entwicklung sichtbar macht, ist ein Trend, den Alvin
Toffler schon 1980 als das Aufkommen der Prosumenten bezeichnet
hat: Konsumenten werden vermehrt zu Produzenten, Kunden werden zu
externen, unbezahlten Mitarbeitern, die einen aktiven Beitrag zur
unternehmensinternen Wertschopfung leisten. Dabei ist dieser Trend
nicht ganz neu, man denke nur an Selbstbedienung, Do-it-vourself
und IKEA. Nur wie hat man sich dieses hybride Konstrukt aus
Konsumenten und Produzenten genau vorzustellen? Samtliche Beitrage
in dem Band Prosumer Revisited" greifen Tofflers Konzept auf,
entwickeln es weiter und wenden es auf spezifische Falle des
Phanomens Prosumismus" an.
"
Ob Offline oder Online, Raumlichkeit spielt fur jede Form von
Konsum eine wichtige Rolle. Alles Konsumieren geschieht in Raumen,
an Orten, mit Bezug auf eine reale oder virtuelle Umgebung. Raume
tragen zur Orientierung bei, sie liefern ein Koordinatensystem des
Konsums. Konsum kann immer verortet werden. Konsum ist nie
freischwebend, sondern durchweg geerdet, raumlich bestimmbar und
raumlich bedingt. Doch ist Raumlichkeit nicht bloss eine notwendige
Bedingung der Moglichkeit des Konsumierens, sondern kann auch
selbst zum Gegenstand des Konsums werden. So werden neuerdings die
verschiedensten Raume konsumiert, seien es Landschaften, Stadte,
Gebaude oder das Innenleben eines Warenhauses, eines Theaters,
eines Flughafens. Dabei eignet sich prinzipiell jeder Raum zum
Konsumieren, ob als Mittel oder Selbstzweck, und dies gilt
keineswegs nur fur kommerziell genutzte Raume - eine Entwicklung,
die in den letzten funfzehn Jahren an Bedeutung rasant zugenommen
hat und Thema des Buches ist: die zunehmende Produktion und
Konsumtion von Raumen als Mittel und Zweck."
Diese Einfuhrung stellt den Forschungsstand des
Neo-Institutionalismus, der als einer der international
bedeutendsten Erklarungsansatze in Soziologie und
Organisationsforschung gilt, umfassend dar. Es werden die zentralen
Begriffe erlautert, die wichtigsten Themenfelder vorgestellt und
die zentralen Kritikpunkte erlautert."
Das Markenthema ist ein Megathema. Dies betrifft nicht nur die
Menge der Publikationen, sondern auch die Vielfalt an Positionen,
die zu diesem Thema eingenommen werden. Hinzu kommt, dass sich die
Anwendbarkeit dieses Themas langst nicht mehr auf den engeren
Bereich der Konsum-, Dienstleistungs- und Investitionsguter zu
beschranken scheint. Vielmehr hat sich dieser Trend, der noch
keineswegs an sein Ende angekommen ist, inzwischen auf samtliche
Markte und daruber hinaus ausgeweitet. Alle Welt spricht von Marke,
will Marke werden - Marke erscheint gleichsam als Zauberwort, das
kundzutun in den Besitz heissbegehrter Schatze bringt,
gewissermassen ein postmodernes "Sesam offne dich!". Um diesem
Phanomen etwas genauer auf den Grund zu gehen, wurden Experten aus
verschiedenen Disziplinen eingeladen, die These einer Ausweitung
der Markenzone von unterschiedlichen Theorieperspektiven zu prufen
und die damit verbundene Entwicklung anhand konkreter Beispiele auf
ihre Chancen und Risiken hin zu hinterfragen.
Einkaufen ist Arbeit, Shoppen macht Spass. Wer sich mit dem Thema
"Shopping" eingehender befasst, begegnet fruher oder spater genau
dieser Leitdifferenz: auf der einen Seite die lastige Besorgung des
Notwendigen, all der Guter und Dienste, die notig sind, damit das
normale Leben in geordneten Bahnen verlauft, auf der anderen Seite
das schiere Vergnugen, das Bummeln und Flanieren, Anschauen,
Betasten, Anprobieren, Ausprobieren, ohne jede Not, purer
Zeitvertreib, Luxus in Reinkultur. Kurzum: Shopping ist hybrid,
geradezu januskopfig, so konnte man sagen. Eine Soziologie des
Shopping hat
es jedenfalls mit einer Unterscheidung zu tun, bei der beide
Seiten von Bedeutung sind. Worauf es ankommt, ist, den genauen
Unterschied zwischen den beiden Seiten dieser Unterscheidung zu
verstehen."
Konsum beschrankt sich nicht bloss auf den Verbrauch von Gutern,
sondern enthalt auch eine symbolische Dimension: Die Erwartungen,
Bedeutungen und Botschaften, die zwischen den Instanzen der Werbung
und des Konsums zirkulieren. Dabei kommt der Werbung keineswegs,
wie in alteren Ansatzen, ausschliesslich der aktive Part zu.
Vielmehr produziert und rezipiert die Werbung gleichermassen, wie
auch die Konsumenten aktiv an der Rezeption und Produktion von Sinn
beteiligt sind. So bedient sich die Werbung via Marktforschung
gerade jener Sinnpartikel, wie sie von den Konsumenten standig
hergestellt werden, und umgekehrt wird die Sinnproduktion der
Konsumenten insbesondere durch Kreativwerbung auf vielfaltige Weise
angeregt und in Gang gesetzt. Der Band schlagt ein Kreislauf-Modell
vor, mit dessen Hilfe die Produktion und Rezeption von Erwartungen,
Bedeutungen und Botschaften zwischen allen Instanzen dieses Feldes
ohne dominante Zielrichtung beschrieben werden kann. Die einzelnen
Beitrage thematisieren jeweils Ausschnitte dieses Kreislaufmodells.
In der Politikwissenschaft steht eine breitere Rezeption Luhmanns
noch aus. Die Publikation seines Nachlasswerkes "Die Politik der
Gesellschaft" bietet den geeigneten Anlass fur die dringend noetige
Bilanzierung, was die Politikwissenschaft von Luhmanns
Systemtheorie lernen kann. Dies betrifft insbesondere ihren
Anspruch, der Analyse des politischen Systems eine Theorie der
modernen Gesellschaft insgesamt zugrunde zu legen. Eine solche
grundlagentheoretische Bilanzierung durfte fur alle
politikwissenschaftlichen Subdisziplinen, von der Regierungslehre
uber die Lehre von den Internationalen Beziehungen bis hin zur
Theorie der Politik, von prinzipieller Bedeutung sein. Der
vorliegende Band unternimmt den Versuch, zentrale Begriffe,
Theoreme und Analysen Luhmanns, die dazu beitragen koennen,
politikwissenschaftliche Traditionen zu renovieren, darzustellen
und auf ihren heuristischen Wert hin zu diskutieren.
Protestbewegungen haben die politische Landschaft Deutschlands in
den letzten Jahrzehnten massgeblich mitgepragt. In den 70er und
80er Jahren waren es die 'Neuen Sozialen Bewegungen' wie die
Frauen-, die Friedens- und die Umweltbewegung, wahrend es sich in
den letzten Jahren eher um auslanderfeindliche Gewalttaten und
rechtsextreme Aufmarsche handelte, die die oeffentliche
Aufmerksamkeit auf sich zogen. Was koennen wir uber diese
Bewegungsformen sagen, und welche sozialwissenschaftlichen
Erklarungsansatze gibt es? Dieser Band versucht, Antworten zu
geben. Namhafte Autoren untersuchen die Neuen Sozialen Bewegungen
bzw. den Rechtsextremismus jeweils unter verschiedenen
Fragestellungen in vergleichender Hinsicht. Diese systematische
Kopplung von Theorie und Empirie vermittelt zum einen den
Erkenntnisstand deutscher und internationaler Theorien sozialen
Protests, zum anderen leistet der Band eine theoriegeleitete
Darstellung der beiden einflussreichsten Bewegungstypen der letzten
Jahrzehnte in Deutschland.
Angesichts der politischen Bedeutung der neuen sozialen Bewegungen
ist auch die sozialwissenschaftliche Beschaftigung mit ihnen
mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Fachs geworden. So hat
sich selbst die Systemtheorie im Zusammenhang mit der Analyse der
modernen Gesellschaft und den Folgeproblemen funktionaler
Differenzierung diesem Thema zugewandt. Angeregt durch Arbeiten
Niklas Luhmanns speziell zu den neuen sozialen Bewegungen sind
mehrere systemtheoretische Konzeptualisierungsvorschlage vorgelegt
worden, die in ihrer Summe aber eher unsystematisch erscheinen und
mit wechselnden Problemstellungen operieren.Diese Studie versucht,
die systemtheoretischen Beitrage unter den Gesichtspunkten des
Gesellschaftsbezugs, der Funktionsbestimmung und des Systemstatus
sozialer Bewegungen zu systematisieren. Wahrend die bisherigen
Arbeiten jedoch vorrangig den Gesellschaftsbezug und damit das
Aussenverhaltnis sozialer Bewegungen in den Blick nehmen,
unterstreicht diese Arbeit die Identitatsproblematik der an den
Bewegungen Beteiligten und damit das Innenverhaltnis neuer sozialer
Bewegungen. Denn nur durch die gleichwertige Berucksichtigung
beider Sichtweisen kann die Mobilisierung sozialer Bewegungen
hinreichend erklart werden."
Schon Marx hatte darauf hingewiesen, dass Produkte, sobald sie in
den Markt eingefuhrt werden, eine Veranderung erfahren. Aus der
Ware wird ein Fetisch, voller metaphysischer Spitzfindigkeiten und
theologischer Mucken. Schaut man vor diesem Hintergrund auf die
heutige Konsumgesellschaft, sind es vor allem Marken, die
Fetischcharakter tragen. Ob Coca-Cola, Google oder iPhone:
Bestimmte Marken strahlen eine enorme Faszination aus, verbreiten
eine spezielle Aura um sich, die viele in ihren Bann zieht, sobald
sie Gefallen an ihnen finden. Kurzum: Marken sind die Fetische des
Konsums geworden. Der gleichnamige Band befasst sich aus
soziologischer Perspektive mit den Funktionen und Folgen, die
Marken fur Konsumenten haben.
In Deutschland leben ungefahr 15 Millionen Menschen, die einen
Migrationshintergrund haben. Dies entspricht einem Funftel der
Bevolkerung. Viele Migrantinnen und Migranten sind in Deutschland
geboren und haben ihren Platz in der Gesellschaft langst gefunden.
Zu diesen konnen mit Sicherheit die meisten Bundeswehrsoldaten mit
Migrationshintergrund gezahlt werden. Dabei setzt deren Eintritt in
die Streitkrafte nicht nur eine hohe Integrationsbereitschaft,
sondern auch eine spezielle Form der Identifikation mit Deutschland
voraus. In diesem Zusammenhang ist ein besonderes Augenmerk auf die
Ergebnisse einer bundeswehrinternen Studie zu richten, die vom
Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr im Jahre 2009
durchgefuhrt wurde. Hierin wurde festgestellt, dass etwa zwolf
Prozent der Soldatinnen und Soldaten in der deutschen Armee einen
Migrationshintergrund besitzen, wovon funf Prozent eigene
Migrationserfahrungen aufweisen, also nicht in Deutschland geboren
wurden. Im Vergleich dazu wiesen bezuglich des
Bevolkerungsdurchschnitts, auf Grundlage des Mikrozensus des
statistischen Bundesamtes, lediglich' 9,9 Prozent der Personen
einen Migrationshintergrund im engeren Sinne auf. Die Themen
Migration" und Integration" firmieren dabei nicht nur als
Bestandteil eines Diskurses innerhalb der Bundeswehr, sondern
geniessen auch in der allgemeinen Offentlichkeit hohe
Aufmerksamkeitswerte. Was die Bundeswehr bezuglich des
Verhaltnisses von Migration und Integration tatsachlich unternimmt
und welche Selbstdarstellungen, Entscheidungen und Massnahmen
existieren und daraus folgen - das zu reflektieren war Ziel eines
Forschungsprojektes mit Studierenden an der HSU/UniBwH. Der
vorliegende Bericht gibt die Ergebnisse dieses Projektes wied
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