![]() |
![]() |
Your cart is empty |
||
Showing 1 - 7 of 7 matches in All Departments
1872 fuhrte der Freiburger Ordinarius fur Gynakologie und Geburtshilfe Alfred Hegar (1830-1914) erstmals Ovarektomien (Entfernung der Eierstoecke) durch, um Frauen kunstlich in die Menopause zu versetzen. Der Diskurs um die Wirkung dieser Operation, die bei verschiedenen somatischen aber auch bei psychischen Krankheitsbildern, so der Hysterie, eingesetzt wurde, beschaftigte die Frauenheilkunde uber 25 Jahre. Die wissenschaftshistorische Untersuchung analysiert vor dem Hintergrund zeitgenoessischer gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und mikrosoziologischer Voraussetzungen, in welcher Weise und aus welchen Grunden sich die sogenannte "Hegar-Operation" zunachst rasch verbreitete und wenige Jahre spater von der aufstrebenden Gynakologie aufgegeben wurde.
Menschen, die nach vormodernen Verstandnis bedurftig waren, benoetigten i.d.R. lebensnotwendige Unterstutzung durch Dritte. Neben privater Versorgung konnten Betroffene in Kloestern, Hospitalern und bei Medizinalvertretern Hilfe finden. Archaologisch wurde dieser Aspekt im Kontext der Medizingeschichte bisher kaum untersucht. Diese interdisziplinare Studie zeigt das Potential archaologisch erforschter Fursorgeeinrichtungen als Beitrag zur "Disability History" auf. Herangezogen wurden Baubefunde, Objekte sowie UEberreste von Pflanzen, Tieren, menschlichen Skeletten und Parasiten aus uber 100 Institutionen. Die Ergebnisse beleuchten u. a. Aufnahmegrund, medizinische Behandlungen sowie die Entwicklung von mittelalterlichen Allround-Anstalten zu modernen Krankenhausern und Sozialeinrichtungen.
Die Quellenstudie liefert einen Beitrag zur Medizingeschichte des KZ Flossenburg. Durch die uber 1945 hinausgehende Perspektive kann die Autorin in UEbereinstimmung mit der aktuellen Taterforschung deutlich machen, wie Justiz und Standesvertretungen in der Nachkriegszeit mit den arztlichen Tatern umgingen. Da das KZ Flossenburg im Nurnberger AErzteprozess keine Rolle spielte, hat dies die Einschatzung der medizinischen NS-Verbrechen an diesem Ort grundsatzlich verzerrt. Die Autorin zeigt, wie die Lagerarzte durch ein Netzwerk miteinander verknupft waren und sich gegenseitig hilfreiche Dokumente sowohl wahrend des 2. Weltkrieges als auch danach ausstellten. Am Sonderfall des Chirurgen H. Schmitz stellt sie dar, wie viele SS-AErzte sich den juristischen Konsequenzen in Bezug auf das Lager Flossenburg entziehen konnten.
Die Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933 hatte auch fur die Medizinische Fakultat der Universitat Freiburg und das Klinikum weitreichende Folgen. So wurden entsprechend den antisemitischen Gesetzen des neuen Regimes judische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen sowie judische Studierende ausgegrenzt. Zugleich wurde im Zuge der Kriegsvorbereitungen der Lehrplan der Studierenden militarisiert. Die Politik des Dritten Reiches endete fur das Freiburger Klinikum in der nahezu voelligen Zerstoerung der Anfang der 1930er Jahre mit grossem Aufwand errichteten Bauten. Der Band zeigt an 20 ausgewahlten Themenkreisen die komplexen Entwicklungen der Freiburger Universitatsmedizin im "Dritten Reich" und bettet sie in den zeitgeschichtlichen Kontext ein.
Arbeit, Leistung und Gesundheit wurden im Nationalsozialismus ideologisch gefasst. E.W. Baader (1892-1962) setzte sich fur eine fachliche Expansion und politische Aufwertung der Arbeitsmedizin ein. Er profitierte davon, dass renommierte Fachkollegen judischer Herkunft vertrieben wurden. Indem er seine klinisch-kasuistische Sichtweise gesundheitspolitisch und universitar zu verankern suchte, schloss er sich auf verschiedenen Handlungsfeldern der NS-Ideologie an, war in den Kriegsjahren als Sanitatsoffizier auch fur die gesundheitlichen Verhaltnisse in dem belgischen KZ Breendonk zustandig und liess Menschenversuche an Zwangsarbeitern in Berlin durchfuhren. Die Studie wertet umfangreiches Archivmaterial aus und gelangt zu einer differenzierten Sicht auf Baader, der in den fruhen Jahren der Bundesrepublik die pragende Kraft und das internationale Gesicht der deutschen Arbeitsmedizin werden sollte.
Diese ideengeschichtliche Analyse betrachtet erstmalig das Schrifttum der jungsten Weltreligion, des Baha'itums, im Hinblick auf die grundlegenden Parameter fur ein Zusammenwirken von Religion und Medizin, und fur ein Verstandnis von Gesundheit, Krankheit und Heilung. Dabei werden medizingeschichtliche, medizintheoretische und medizinethische Fragen eingehend beleuchtet. Die gesicherte Quellenlage erlaubt die Berucksichtigung zahlreicher authentischer Schriften, unter anderem die des Stifters des Baha'itums, Baha'u'llah (1817-1892).
|
![]() ![]() You may like...
CRISC Certified in Risk and Information…
Peter Gregory, Dawn Dunkerley, …
Hardcover
R1,020
Discovery Miles 10 200
Projection Apparatus, Accessories and…
McIntosh Stereopticon Co
Hardcover
R895
Discovery Miles 8 950
And For All These Reasons... I'm In…
Gil Oved, Lebo Gunguluza, …
Hardcover
![]()
Groupoid Metrization Theory - With…
Dorina Mitrea, Irina Mitrea, …
Hardcover
R2,961
Discovery Miles 29 610
Multi-Valued Variational Inequalities…
Siegfried Carl, Vy Khoi Le
Hardcover
R4,280
Discovery Miles 42 800
Unrestricted Warfare - China's Master…
Qiao Liang, Wang Xiangsui
Hardcover
R632
Discovery Miles 6 320
|