|
Showing 1 - 25 of
35 matches in All Departments
Louis Lewin war als Toxikologe und Autor mehrerer weltweit
verbreiteter Fachbiicher eine markante Gelehrtenpersonlichkeit des
Berliner Geisteslebens im ausgehenden 19. und im ersten Viertel des
20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk und seine in die Zukunft
weisenden Gedanken pragen auch heute noch das BUd der Toxikologie.
Wenn nun der Akademie-Verlag Berlin hier erstmals das Reise
tagebuch einer USA-Canada-Reise von Louis Lewin der 6fTent lichkeit
zugangig macht, so vermittelt er damit nieht nur einen
interessanten kultur-geschichtlichen Einblick in die "Reisekul tur"
vor nahezu einhundert Jahren, er gibt damit vor aHem auch ein
liebenswertes Personlichkeitsbild dieses so au8erordentlich
kenntnisreichen und zeitkritischen Toxikologen. Wir begrii8en es
auBerordentlich, daB die Koniglich-Schwedische Akademie der
Wissenschaften gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften der
DDR die von den beiden Herausgebem begriindete Zusammenarbeit in
der Erschliessung des Erbes von Louis Lewin nach der Durchfiihrung
des Lewin-Symposiums am 23. 10. 1981 in Berlin nun mit dieser
ErstverofTentlichung des Lewinschen Reisetagebuches fortsetzt. Wir
wiinschen diesen Be miihungen weiteren Erfolg. Dem vorliegenden
Reisetagebuch moge eine weite Verbreitung beschieden sein."
Unter der unendlichen Zahl derRatsel, in die das Werden und Sein
alles Belebten eingesponnen ist, und an deren Losung die
biologische Forschung mit dem ganzen Aufwande ihrer Hilfsmittel
arbeitet, stellt das Geheimnis der Individualitat dasjenige dar, an
dem sich am langsten Forscher und Denker aller Zeiten und aller
VOlker versucht haben. Die Hoffnung ist gesunken, das Wesen dieses
Unbegreiflichen auf dem Weg deduktiver Spekulation zu begreifen.
Und selbst wenn es dem je gelingen sollte, was meiner Ansicht nach
menschlichen Geiste stets nur eine Hoffnung bleiben wird, die
letzten Ursachen des Entstehens, Le bens und Vergehens einer Zelle
analytisch zu erkennen, so wiirde das Geheimnis der Individualitat
mit ihren unendlich zahlreichen funktionellen AuBerungsformen, die
an jede Zelle oder jede Zellengemeinschaft gebunden sein konnen,
den Forscher vor weitere millionenfache Probleme stellen, von denen
jedes zu lOsen so schwierig sein wiirde, wie die Enthiillung des
Wesens des normalen Zellebens. . Und doch muB immer wieder der
Versuch gemacht werden, dem begrifflich UnfaBlichen dadurch
wenigstens naherzukommen, daB man seine AuBerungen kennenlernt,
falls solche vorhanden sind. -Der gezwungene Verzicht auf volle
Erkenntnis bedingt nicht den Verzicht auf Forschung. Den ersten
groBeren Versuch, auf induktivem Wege Licht-in dieses dunkle Gebiet
zu bringen, habe ich in meinem Handbuch "Die Nebenwirkungen der
Arzneimittel" gemacht, dessen Zweck wesentlich war, eine kritische
Bearbeitung derjenigen Arzneiwirkungen zu geben, die auf dem Boden
einer besonderen Disposition erwachsen, und da durch dem weiteren
Eindringen in die hierbei au tauchenden Fragen den Weg zu ebnen."
il pl'odest quod non laedere possit idem. Ovidius Tristium Lib. II
266. . 1. Die Angriffspnnkte fiir die Arzlleiwirkung . . Die
Arzneimittel beeinflussen je nach ihrer cheniischen oder physi-
kalIschen Eigenart gewisse Klassen von Zellen oder zellenartigen
Gebilden besonders oder ausschliesslich, koennen aber auch nur auf
Blutserum, zellenlose Koerpersafte oder . Krankheitsproducte
wirken. So behindern z. B. Galle oder ein Aufguss von Radix
Sarsaparillae energisch die Pepsinwirkung, wahrend sie' die Wirkung
der meisten ubrigen Fermente sich ungehindert abspielen lassen.
Manche Farbstoffe suchen sich nur bestimmte Zellen zur Ablagerung
auf. Dagegen entziehen Sauren allen alkalischen Koerpersaften das
Alkali. Die Beziehungen . von Stoffen zu bestimmten Koerpertheilen
ist eine bereits von alten Aerzten ausge- sprochene
Fundamentalanschauung. Aus ihr ergiebt sich als Folgerung, dass
gewisse Mittel ausser dem Heileffect noch Symptome veranlassen
koennen, die von einer Einwirkung auf Zellgruppen oder sonstige
Koerper- bestandtheile, welche 'therapeutisch nicht getroffen
werden sollten, her- ruhren. So werden nach dem Darreichen von
Opium gewisse centrale und peripherische Nervencentren oder Nerven
beeinflusst, und es kommt derugemass neben einer hypnotischen
Wirkung eine Lahmung der Darlll- bewegung zu Stande. Giebt man
innerlich Brechweinstein, so entsteht in Folge der Reizung der
Magenschleimhaut Erbrechen. Ausserdem wird aber durch eine
muskulare Einwirkung die Thatigkeit des Herzens herabgesetzt.
Wahrend also beim Opium gleichartige Elemente nervoeser Natur in
ver- schiedenen Koerperregionen Veranderungen erleiden, werrlen
durch das Antimon verschiedenartige Elemente, namlich Schleimhiiute
und Muskeh1, beeinflusst. In analoger Weise .
This is an EXACT reproduction of a book published before 1923. This
IS NOT an OCR'd book with strange characters, introduced
typographical errors, and jumbled words. This book may have
occasional imperfections such as missing or blurred pages, poor
pictures, errant marks, etc. that were either part of the original
artifact, or were introduced by the scanning process. We believe
this work is culturally important, and despite the imperfections,
have elected to bring it back into print as part of our continuing
commitment to the preservation of printed works worldwide. We
appreciate your understanding of the imperfections in the
preservation process, and hope you enjoy this valuable book.
This is a reproduction of a book published before 1923. This book
may have occasional imperfections such as missing or blurred pages,
poor pictures, errant marks, etc. that were either part of the
original artifact, or were introduced by the scanning process. We
believe this work is culturally important, and despite the
imperfections, have elected to bring it back into print as part of
our continuing commitment to the preservation of printed works
worldwide. We appreciate your understanding of the imperfections in
the preservation process, and hope you enjoy this valuable book.
|
|