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In den letzten beiden lahrzehnten sind der praktischen Medizin zu
ihrer kurati- yen Funktion in gro13erem Umfang als friiher Aufgaben
zugefallen, die unter dem Begriff "vorbeugende Gesundheitspflege"
zusammengefa13t werden. Diese Entwicklung steht mit dem Wandel des
Krankheitspanoramas in engem Zusam- menhang. In den okonomisch hoch
entwickelten Uindern ist die durch Infekti- onskrankheiten bedingte
Erkrankungsziffer stark zuriickgedrangt worden, auf der anderen
Seite haben aber die verschiedenen Spielarten der Arteriosklerose,
bestimmte Tumorerkrankungen und sogenannte funktionelle Syndrome
den Charakter von Massenerscheinungen angenommen. Systematische
epidemiologische Untersuchungen fUhrten zum Konzept der Ri-
sikofaktoren, d. h. bestimmter exogener oder endogener Faktoren,
deren Aus- schaltung im Idealfall die Manifestation einer Krankheit
vermeiden oder aber sie im spateren Lebensablauf oder in milderer
Form manifest werden la13t. Diese Gesichtspunkte haben gro13e
soziookonomische und sozialmedizinische Bedeu- tung, wie sich aus
allen Statistiken uber die Ursache von Arbeitsunfahigkeit und
Friihberentung, sowie den Anteil verschiedener Erkrankungen an der
Gesamt- sterblichkeit ergibt. Eine wirksame Vermeidung von
Krankheiten durch primare Praevention (Aus- schaltung der
Krankheitsursachen) oder eine Friiherfassung von Erkrankungs-
symptomen (sekundare Praevention), die zur Friihbehandlung fUhrt,
batten umso gro13ere Bedeutung als fUr einen Gro13teil der
genannten Krankheitsfor- men nur symptomatische
Behandlungsverfahren zur VerfUgung stehen, nicht aber kausal
wirksame.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Chirurgischen und
Medizinischen Universitatsklinik in MarburgjLahn und dem
benachbarten Sanatorium "Sonnen- blick" der
Landesversicherungsanstalt Hessen (Chefarzt; Dr. H. BETHGE) ermog-
lichte es, gro13ere Erfahrungen mit allen Formen der
Lungenresektionen bei der chronischen Lungentuberkulose, aber auch
beim Bronchialcarcinom und bei den verschiedenen anderen
Lungenerkrankungen zu sammeln. Dabei bot sich die Gelegenheit,
Lungenteile, die durch gezielte Angiographie nach BOLT untersucht
und dann reseziert worden waren, durch postmortale Angiogramme und
histo- logische Untersuchung zu kontrollieren. Die Ergebnisse ihrer
Untersuchungen haben friihere und jetzige Mitarbeiter von uns, die
Herren LOHR, GRILL, SCHOLTZE und SCHOLMERICH, in der vorliegenden
Arbeit zusammengefaBt. Die Lungenangiographie hat fiir die
Differentialdiagnose kaum Bedeutung erlangt. Bei der Beurteilung
des Verlaufs der chronischen Lungentuberkulose und damit der
Indikationsstellung fiir chirurgische Eingriffe hat sie sich jedoch
als sehr wertvoll erwiesen. Lokalisation, Ausdehnung und
Schweregrad der im Par- enchym ablaufenden Degenerationsprozesse
lassen sich angiographisch genauer darstellen als mit den iibrigen
diagnostischen Methoden, da die Veranderungen des Parenchyms bei
chronischen Lungenerkrankungen allgemein dem ob- literierenden
ProzeB am Segmentarterienbaum parallel laufen. Daher ist auch aus
dem Lungenangiogramm das AusmaB einer notwendigen Resektion bei den
verschiedenen Lungenprozessen zumeist schon im voraus zu bestimmen.
Bei Lungentumoren erlaubt die Angiographie zusatzliche Schliisse
auf die u. U. schon eingetretene Inoperabilitat, so daB diese
verhaltnismaBig einfache Untersuchungs- methode oft eine
Probethorakotomie eriibrigt. Wie die gezielte Segmentangiographie
im Rahmen der iiblichen klinischen und rontgenologischen
Untersuchungsmethoden angewendet werden kann, wie sie auszuwerten
ist und welche Ergebnisse sie liefert, solI die vorliegende Arbeit
zeigen, die allgemeine Beachtung verdient.
Band Xj2 des Handbuches der Medizinischen Radiologie behandelt die
Erkrankungen des Herzens und der thorakalen Aorta (auBer
MiBbildungen - vgl. Bd. Xj4) sowie der Venen im Mediastinum. Wegen
des sonst zu groBen Umfanges erschien es zweckmiiBig, diesen Band
zu teilen. Zuniichst erscheint hiermit sein 2. Teil: Band Xj2 b.
Fur ihn hat SCHOLMERICH die differential-diagnostisch so wichtigen
Kapitel uber intrakardiale Verkalkungen, Herzthromben, Herz-und
Perikardtumoren sowie parasitare Erkrankungen des Herzens
bearbeitet. Es folgen von DI GUGLIELMO und MONTEMARTINI (in
Englisch) die Erkrankungen der CoronargefaBe und ihre
Rontgendarstellung, eingeleitet durch Ausfiihrungen uber die
normale und pathologische Morphologie der Coronararterien
(SCHOENMACKERS). Spezielle Kapitel sind dem Altersherz, der sog.
Myodegeneration cordis, den Herzver- anderungen bei arterieller
Hypertonie und anderen Erkrankungen des Kreislaufs gewidmet
(HOEFFKEN, FELIX U. WOLFERS). ROSSI geht in einem gesonderten
Abschnitt auf Besonderheiten der Rontgenologie des Herzens im
Kindesalter ein, namentlich in Bezug auf die Nativuntersuchung. Die
folgenden Erkrankungen der thorakalen Aorta (mit Ausnahme der
Fehlbildungen, die Bd. Xj4 enthalt) haben GREMMEL, DUHMKE und
SCHULTE-BRINKMANN bearbeitet. Den AbschluB bildet das Kapitel von
ANACKER uber die Erkrankungen der Venen im Mediastinum. Neben den
ublichen und seltenen pathologischen Veranderungen sind dort auch
die rontgenologisch wichtigen Besonderheiten nach
Schrittmacher-Implantationen berucksichtigt. Allen beteiligten
Autoren gebuhrt unser herzlicher Dank, vor aHem denen, die schon
vor mehreren J ahren ihr Manuskript abgeliefert hatten und sich nun
der Muhe unter- zogen haben, es erneut zu bearbeiten und auf den
neuesten Stand zu bringen.
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