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Das Werk Michel Foucaults hat das Feld politiktheoretisch
informierter Analysen erheblich erweitert und dazu beigetragen,
Grundbegriffe der Politischen Theorie neu zu verstehen. Der Band
unternimmt erstmalig eine Bestandsaufnahme zum Spektrum der
aktuellen Arbeiten mit und zu Foucault in der Politischen Theorie.
Die Beitrage thematisieren Foucaults Konzeptionen von Freiheit,
Kritik, Wahrheit, Macht oder Staat, verorten Foucault im Verhaltnis
zu Latour, Bourdieu oder Haraway und problematisieren Foucault u.a.
vor dem Hintergrund der Geschichte des Marxismus und der Gegenwart
des Neoliberalismus. Der Inhalt* Foucault, die Politische Theorie
und das Politische* Reflexion politiktheoretischer Grundbegriffe
("Theorie")* Komparatistische Studien ("Vergleich")*
Neuperspektivierung konkreter Handlungsfelder ("Problematisierung")
Die ZielgruppenStudierende, Lehrende und WissenschaftlerInnen in
Politikwissenschaft, Soziologie, Kulturwissenschaft und Philosophie
Die HerausgeberDr. Oliver Marchart ist Professor fur Politische
Theorie am Institut fur Politikwissenschaft der Universitat
Wien.Dr. Renate Martinsen ist Professorin fur Politische Theorie am
Institut fur Politikwissenschaft der Universitat Duisburg-Essen.
Im Zuge der kulturalistischen Wende hat sich der Blick auf
politische Kultur grundlegend gewandelt: Anders als im
traditionellen Forschungsfeld politische Kulturforschung geht es
nun nicht mehr um das "was" von Kultur" (Container-Begriff),
sondern vielmehr um die Frage, "wie" durch eine bestimmte Weise der
Beobachtung Kultur erst hervorgebracht wird. Die Beitrage des
Bandes thematisieren, warum und wie verschiedene Theorien die
Konstruktion von Politik in kulturellen Kontexten vornehmen.
Gemeinsamer Ausgangspunkt der Texte ist dabei die Erkenntnis, dass
Kultur als zentrales Medium politischer Wirklichkeitserfassung und
Wirklichkeitskonstruktion fungiert und politische
Handlungsspielraume eroeffnen bzw. verschliessen kann.
Unter dem Sammelbegriff "Konstruktivismus" finden seit geraumer
Zeit Theorieansatze in den Natur- Geistes- und Sozialwissenschaften
verstarkt Beachtung, die von dem Credo ausgehen: "Alles was gesagt
wird, wird von einem Beobachter gesagt." Damit wird die tradierte
Vorstellung zuruckgewiesen, dass Erkenntnisakte die externe
Realitat widerspiegeln und es einen archimedischen Punkt gibt, von
dem aus die Welt gedanklich erfasst werden kann. Die
Politikwissenschaft tut sich schwer, diesen Epochenumbruch in
seiner Tragweite fur das Verstandnis des politischen Universums zu
explizieren. Dieser Band dient einer ersten Sichtung des Spektrums
von sozialwissenschaftlichen Forschungsansatzen, die sich das Label
"Konstruktivismus" zuschreiben oder denen es zugeschrieben wird,
und die politiktheoretischer Natur sind bzw. sich fur
politiktheoretische Analysen fruchtbar machen lassen.
Dieser PVS-Sonderband gibt einen breiten UEberblick uber den
aktuellen deutschen Forschungsstand zum Verhaltnis von
technologischem, politischem und staatlichem Wandel. Vorrangig
bezogen auf die deutsche Situation wird einerseits untersucht, wie
technologische Faktoren, vermittelt uber ihre Auswirkungen auf das
gesellschaftliche und politische Umfeld des Staates, die
staatlichen Institutionen durchdringen und die
Handlungsmoeglichkeiten des Staates verandern. Andererseits werden
als Reaktion auf neue technologische Herausforderungen und neue
politische Handlungsbedingungen die vertikale Ausdifferenzierung
staatlicher Handlungsebenen im Bereich der Technologiepolitik sowie
der Wandel der konkreten Formen der politischen Techniksteuerung
behandelt. Insgesamt zeigen die Beitrage des Bandes die sich
wandelnden Konturen von Staatlichkeit zu Beginn des neuen
Jahrhunderts als Reaktion auf die Diffusion neuer Technologien.
Die Idee des Heroischen liefert eine Beschreibungsfolie zur
Interpre- tation bOrgerlicher Literatur: das Augenmerk gilt der
Wehr des Sub- jekts gegen seine Ausloschung durch determinierende
Systeme. In der politisch-philosophischen Diskussion gewinnt diese
Frage- stellung in letzter Zeit zunehmend Beachtung unter dem Topos
von der Krise der Bedeutung des Individuums. Das zugrunde liegende
Modell einer Entfremdung des Menschen von den ihn umgebenden
institutionellen Objektivationen wird forciert bis zu dem Punkt, an
dem das Entzweiungstheorem wieder aufgegeben wird - und zwar durch
die Annahme einer Auflosung identitatsbewahrender Personlichkeits-
strukturen durch eine immer subtiler werdende staatliche Macht. die
letzte Handlungsfreiraume zerstort. Obrig bliebe - aus der Sicht
sol- 1 cher Extrempositionen - ein verselbstandigtes
Gesellschaftssystem. das nach einem ohnmachtig funktionierenden
Mechanismus ablauft. Das Denkmodell des Heroischen liefert zu
dieser (Anti-)Utopie den Kontrastbegriff: die Vorstellung eines
selbst- und geschichtsmachti- gen Charakters. der sein subjektives
Wollen in das Ganze einer Hand- lung abjektiviert - und sich in
salcher Bearbeitung und Vergegen- standlichung von Natur verewigt.
Artikulieren sich "Reste" saleh sou- veranen Agierens noch in den
Bildern spatbOrgerlieher Literatur als einer Form sozialen
Handelns? Es scheint in der Literatur so etwas wie ein
unabweisbares BedOrfnis des Menschen nach Oberwindung seiner
gattungsmaBigen Be- schrankung feststellbar. Die heroische
Leitorientierung. es den Gottern gleichzutun durch eine den Tod
Oberdauernde Handlung. verleiht dem Einzelleben eine
Oberindividuelle Sinnperspektive. Dieses konstante literarische Ph
an omen tritt jedoch in bestimmten historischen Kon- fliktlagen
verstarkt zu Tage: es fungiert somit als Sozialindikator fOr eine
bestimmte gesellschaftliche VerfaBtheit.
Im Buchvorhaben geht es darum, das Verstandnis der theoretisch
gehaltvollen Begriffe Entgrenzung und Ordnungsbildung aus
gesellschaftstheoretischer Warte zu vertiefen und zugleich anhand
des Themenschwerpunkts Demokratiewandel zu beleuchten.Die
Thematisierung von Bestandsvoraussetzungen und Entwicklungschancen
der Demokratie ist fur das politikwissenschaftliche
Selbstverstandnis grundlegend. Ein verbreiteter Topos in der
Politikwissenschaft handelt dementsprechend von Entgrenzung als
Gefahrdung der Demokratie. Aus der tradierten staatszentrierten
Perspektive werden die Einbussen im Hinblick auf den normativen
Anspruch einer umfassenden Gesellschaftssteuerung beklagt. Doch die
vorherrschende Konzentration auf die Norm der nationalstaatlich
verstandenen Demokratie vermag die strukturell gewandelten
Verhaltnisse nur unzureichend zu erfassen. Setzt man hingegen an
bei einem gesellschaftstheoretisch verankerten Begriff von
Entgrenzung kann verdeutlicht werden, dass Demokratie in
historischer Perspektive zugleich auch ein Resultat von
funktionaler Differenzierung ist. Der Vorzug einer historisch
vermittelten Orientierung an der Form der Demokratie erweitert
demgegenuber den Analysefokus und eroffnet die Option, die
gegenwartig stattfindenden Wandlungsprozesse neu zu beschreiben.
Die Komplexitat von Politik in einer sich entgrenzenden Welt ergibt
sich durch das vielschichtige Zusammenspiel von fluiden
Grenzbildungen und erfordert neue Strukturen und eine neue Semantik
von Demokratie. "
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