|
Showing 1 - 13 of
13 matches in All Departments
Haben die grossen Feierlichkeiten anlasslich des 350. Jubilaums des
Westfalischen Friedens in Osnabruck und Munster (1998) einen Impuls
auf die Erforschung des Friedens in der Fruhen Neuzeit gegeben? Mit
dieser Frage setzen sich rund zehn Jahre nach dem Grossereignis
eine Reihe von Historikerinnen und Historikern auseinander, die auf
diese Weise den aktuellen Stand der historischen Friedensforschung
dokumentieren. Der Band macht deutlich, dass die Erforschung des
Friedens weit uber die wichtigen Fragen der internationalen
Beziehungen und des Volkerrechts hinausgeht. Friedensvorstellungen
und Friedenspraktiken in der Fruhen Neuzeit waren immer eingebettet
in umfassende, ubergeordnete Friedensordnungen; damit stellen sie
auch eine wichtige Folie fur die zeitgeschichtlich orientierte
historische Friedensforschung dar. Beitrage von Volker Arnke,
Tobias Bartke, Renger de Bruin, Johannes Burkhardt, Horst Carl,
Regina Dauser, Heinz Duchhardt, Ralf-Peter Fuchs, Christoph
Kampmann, Frank Kleinehagenbrock, Maximilian Lanzinner, David
Onnekink, Martin Peters, Michael Rohrschneider, Inken
Schmidt-Voges, Therese Schwager, Kerstin Weiand, Andrea Weindl,
Siegrid Westphal"
Das Ehepaar Venus und Vulcanus dient als Sinnbild dieser Geschichte
ehelicher Konflikte in der Fruhen Neuzeit, nicht das viel
bekanntere Liebespaar Venus und Mars. Das Sozialgefuge "Ehe"
veranderte sich in den Jahren von 1500 bis 1800 massgeblich.
Soziookonomische Notwendigkeiten wurden von emotionalen
Bedurfnissen der Ehepartner uberlagert; gleichzeitig blieb die
theologische Uberhohung der Beziehungsform Ehe bestehen. Diese
Gemengelage fuhrte unweigerlich zu einer latenten
Krisenanfalligkeit. Die Autorinnen verknupfen aktuelle
Forschungsergebnisse mit vielen Prozessbeispielen aus dem Alten
Reich und machen Art, Verlauf und Bewaltigung der Konflikte in den
drei Phasen Anbahnung, Bestand und Auflosung einer Ehe
anschaulich."
"eine wertvolle Lekture fur Schuler und Studierende.," "So
manifestiert sich vorliegendes Sammelwerk als gelungener
Startschuss der neuen Reihe." Andre Griemert, HPB, Heft 5/ 2007"
Who was Jacob Latomus? What did he write in the series of lectures
to which Luther penned an answer in 1521, an answer which is now so
central to many interpretations of the great reformer? And how is
the reading of that answer affected when it is preceded by an
interpretation of what Latomus wrote? The study goes through the
most important parts of Latomus' treatise against Luther (1521).
The aim is to identify Latomus' theological convictions and thus to
pin down who and what Luther was up against. The second and major
part of the book is a reading of Luther's pamphlet against Latomus
(1521). Parallels are drawn with Latomus' theology in order to
facilitate as much as possible an appreciation of the differences
between the two.The comparison between the two theologians shows
that they speak completely different languages and that their
viewpoints do not square at all. Basically their ways depart in
their understanding of God's word and how it is communicated to
man. This generates two ways of perceiving the matter of theology,
and of speaking theologically -- and prevents mutual understanding.
Latomus cannot understand Luther's view of the autonomy of God's
word and the special character of proclamation, and hence a
theology which is incompatible with natural reason. Even though he
accepts a division between a natural and a supernatural
rationality, and thus admits that natural reason has a limit, he
grants the very same natural reason an important role in the ascent
of cognition towards revelation. Everything else - such as Luther's
theology - is a dehumanisation of the human being. Luther, on the
other hand, regards Latomus' theology as a result of the impulse in
sinful man towards ruling and controlling the word of God with his
own inadequate natural abilities. In Luther's eyes that
proclamation of Christ, which in the shape of a human being comes
to man in contradiction of everything human, here disappears in the
twinkling of an eye.
Vordenker der Moderne wie Thomas Hobbes, Baruch de Spinoza, James
Harrington, Christian Thomasius und viele mehr griffen in ihren
politischen Lehren oft auf das Modell des alten judischen
Gemeinwesens zuruck. Entscheidend beeinflusste sie dabei ein
Schrifttum (politia-judaica-Literatur), das in der zweiten Halfte
des 16. Jahrhunderts entstand und Moses Gesetze als politisches
Vorbild darstellte. Markus M. Totzeck legt die erste vollstandige
Untersuchung zur Entstehung dieser Literatur vor. Die antiken
ausserbiblischen Mose-Traditionen bilden den Hintergrund seiner
Arbeit. Diese Traditionen waren in der Fruhen Neuzeit zum ersten
Mal als Druckausgaben erschienen und hatten sich im
Renaissance-Humanismus mit Konzeptionen einer uralten Theologie und
Weisheit (prisca theologia bzw. prisca sapientia) des Mose
verbunden. Totzeck stellt heraus, wie Debatten uber die politische
Relevanz der mosaischen Gesetze spater in der Reformation zur
Entstehung der politia-judaica-Literatur beitrugen. Die ersten
Werke stammten aus der Feder humanistischer Gelehrter, die in
erster Linie ausgebildete Juristen und Historiographen waren,
zugleich aber auch einen mehrheitlich calvinistischen Hintergrund
hatten. Die Nahe zwischen humanistischer Jurisprudenz und dem
Calvinismus pragte die politia-judaica-Literatur in einer ersten
Phase bis zu Petrus Cunaeus Werk De republica Hebraeorum libri III
(1617). Die Verbreitung dieses Buchklassikers des 17. Jahrhunderts
fuhrte den ursprunglichen Rechtsdiskurs in umfangreichere
politische Diskussionen.
The memory of the Reformation was the identity of the Protestant
denominations in the early modern period. The memoria was, as it
were, the arch of remembrance that connected the Lutheran, but also
the Reformed denomination with its beginnings. Different forms of
expression of memory are exemplarily analyzed, contextually
interpreted and profiled in an interdisciplinary manner by
recognized scientists. This enables a new construction of the
history of the Reformation culture of remembrance from the 16th to
the 18th century, which is particularly vivid in the early modern
Lutheran territories of the Ernestine dukes.
Von den drei grossen Konfessionen entwickelte nur das Luthertum
verbindliche Bekenntnisse, die die Lehre normativ formulierten. Oft
wurde der grosse Rang, der dem Bekennen im Luthertum zukam, in der
wissenschaftlichen Literatur mit einem besonderen Drang zur
Lehrnormierung verbunden. Dieser Befund gab Anlass zu einem
Arbeitsgesprach, das Oktober 2015 in der Forschungsbibliothek Gotha
stattfand. Der vorliegende Aufsatzband vereint die meisten dort
gehaltenen Beitrage. In der "Blutezeit der Bekenntnisproduktion"
(Wolf Dieter Hauschild) zwischen 1549 und 1580 entstanden
zahlreiche Bekenntnistexte mit ausserst vielfaltigen Funktionen. Es
ging nicht einfach nur darum, seinen Glauben zu bekennen, sondern
es mussten oft auch religions- oder bundnispolitische Aspekte beim
Abfassen und Durchsetzen eines Bekenntnisses beachtet werden. Fur
das fruhneuzeitliche Luthertum hatten die Bekenntnisse, die im
Konkordienbuch von 1580 versammelt waren, zumindest der Theorie
nach den Rang einer norma normata. Ihre Bedeutung leitete sich von
der Heiligen Schrift ab und bestimmte zugleich als Rahmen die
theologische Lehrbildung. Im Zuge der Aufklarung veranderte sich
dieses Bild jedoch drastisch. Die Geltung der lutherischen
Bekenntnisse war im 19. Jahrhundert nicht mehr selbstverstandlich.
In der theologischen Reaktion auf die aufklarerische Dogmenkritik
traten die Bekenntnisschriften oft als neue Lehrgesetze wieder in
Geltung.
|
|