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Text von Schlemmer: Das "Wirtschaftswunder" der funfziger und
sechziger Jahre veranderte die Bundesrepublik Deutschland
grundlegend und hinterliess auch in Regionen mit ungunstigen
Startbedingungen tiefe Spuren. Bayern etwa mauserte sich von einem
finanzschwachen Agrar- zu einem wachstumsstarken Industrieland, das
den Vergleich mit anderen westdeutschen Landern nicht zu scheuen
brauchte. Die vorliegende Studie rekonstruiert diesen nachhaltigen
Strukturwandel am Beispiel der Region Ingolstadt, die nach 1945 in
den Sog der Automobil- und Erdolindustrie geriet und lange Zeit als
Paradebeispiel bayerischer Strukturpolitik galt. Die Geschichte
eines bedeutenden Unternehmens wie Audi wird dabei ebenso
thematisiert wie die symboltrachtige Errichtung des
Raffineriezentrums, der Einfluss der Landesplanung, die
Transformation von Landwirtschaft und Handwerk sowie die
politischen Folgen des beschleunigten sozialen Wandels. Damit liegt
erstmals eine Untersuchung vor, die den Strukturwandel der
Nachkriegszeit aus der Nahoptik einer differenzierten
Regionalstudie betrachtet."
Es ist heute fast vergessen, dass die CSU nicht immer die
bayerische Staats- und Mehrheitspartei gewesen ist, als die sie in
der Ruckschau oft erscheint. Vor allem in den ersten
Nachkriegsjahren stand die Partei auf tonernen Fussen und hatte mit
erbitterten inneren Auseinandersetzungen zu kampfen und auch mit
dem politischen Gegner. Die hier erstmals veroffentlichten
Dokumente lassen einen Blick hinter die Kulissen der Parteifuhrung
zu. Sie machen die Flugelkampfe zwischen Josef Muller, Fritz
Schaffer und Alois Hundhammer nachvollziehbar, den Aufstieg von
Franz Josef Strauss, das Ringen mit der Bayernpartei oder den
Umgang mit Skandalen wie der Affare um das bayerische
Landesentschadigungsamt und seinen Prasidenten Philipp Auerbach.
Diese Edition ist unverzichtbar fur alle, die mehr uber die Lehr-
und Krisenjahre der CSU in Erfahrung bringen wollen."
Obwohl die Christlich-Soziale Union 1945/1946 einen immensen
Aufstieg erlebt hatte, erschutterten sie innere
Auseinandersetzungen und brachten sie an den Rand der Spaltung.
Flugelkampfe, die noch heute mit so schillernden Personlichkeiten
wie Josef Muller, Fritz Schaffer oder Alois Hundhammer in
Verbindung gebracht werden, drohten die politisch-programmatischen
Gemeinsamkeiten aus den Grundungstagen aufzuzehren. Erst mit dem
Sturz Josef Mullers, bekannt als Ochsensepp, und der Wahl Hans
Ehards zum Landesvorsitzenden im Mai 1949 begann sich die Situation
zu entspannen, freilich um einen hohen Preis: Die Partei verfiel,
Lethargie machte sich breit. Hinter der konservativen Fassade
formierten sich aber reformbereite Krafte, die sich um den jungen
Franz Josef Strauss scharten und deren Stunde erst nach der
bayerischen Landtagswahl vom November 1954 schlug, als die CSU den
Weg in die Opposition antreten msste. Aus der Presse: "Neben neuen
Akzenten und Einsichten der Arbeit ist von besonderem Nutzen die
auf breiter Quellenbasis gewonnene Rekonstruktion des Geschehens,
die dem Benutzer eine sichere Beurteilungsgrundlage
liefert...Hervorzuheben ist die anschauliche, oftmals spannende
Darstellung, die in nichts an die Trockenheit mancher
Dissertationen erinnert." (Markus Lanzinner, in: Zeitschrift fur
bayerische Landesgeschichte, Bd. 63, Heft 1/2000)"
Fascism is uncontestably one of the great signature phenomena of
the 20th century. Debates about the nature of fascism began as
early as in the 1920s, but they persist to this day. This volume
takes stock of international research on fascism since the 1990s
and includes commentary by authors from Germany, the UK, Italy, and
the US.
Wer heute von Italien spricht, spricht fast immer von Silvio
Berlusconi und hat dabei die ungezahlten Skandale vor Augen, in die
der Medienmogul im Amt des Regierungschefs verstrickt ist. Die
konkrete Arbeit von Berlusconis Mitte-Rechts-Koalition, die 1994/95
sowie von 2001 bis 2006 regierte und seit 2008 erneut den Ton in
Rom angibt, geriet angesichts der Affaren des Ministerprasidenten
fast zur Nebensache. Die Autoren des vorliegenden Sammelbands
Experten aus Deutschland, Italien und der Schweiz blicken dagegen
hinter die Kulissen und fragen nach Kontinuitaten und Zasuren in
der Aussen- und Europapolitik, der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik
sowie der Innen- und Rechtspolitik. Sie ordnen die Entwicklung
Italiens in den letzten zwanzig Jahren in den europaischen Kontext
ein und zeigen, wo das Land heute steht. Beitrage von: Amedeo Osti
Guerrazzi, Gregor Hoppe, Henning Kluver, Aram Mattioli, Andrea Di
Michele, Paolo Pombeni, Gian Enrico Rusconi, Chiara Saraceno,
Thomas Schlemmer, Ugo Trivellato, Hans Woller"
Mit dem Olpreisschock des Jahres 1973 ging ein Zeitabschnitt zu
Ende, der durch Wachstum, Wohlstand und Vollbeschaftigung
gekennzeichnet war. Die schwierige, mitunter krisenhafte
Wirtschaftslage der 1970er und 1980er Jahre fuhrte zur Ruckkehr
eines fast schon vergessenen Phanomens: der Massenarbeitslosigkeit.
Allein in der Bundesrepublik Deutschland stieg die Zahl der
Arbeitslosen zwischen 1973 und 1985 auf 2,3 Millionen. Historiker,
Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und Sozialpsychologen
analysieren in diesem Band die Ursachen der Arbeitslosigkeit, ihre
Erscheinungsformen, ihre Auswirkungen sowie die Gegenmassnahmen der
Politik und ordnen dabei die Entwicklung in der Bundesrepublik in
den europaischen Zusammenhang ein. So werden die historischen
Voraussetzungen eines Problems deutlich, das bis heute zu den
grossten innenpolitischen Herausforderungen zahlt."
Nur wenigen Deutschen ist bewusst, dass auch die italienische Armee
am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligt war. In Italien ist die
Erinnerung an Mussolinis blutiges Abenteuer an der Ostfront
hingegen bis heute lebendig geblieben. Allerdings blendet diese
Erinnerung unbequeme Themen weitgehend aus und lasst die Soldaten
des koniglichen Heeres als unschuldige Opfer erscheinen, die nicht
zuletzt von ihren deutschen Verbundeten im Stich gelassen worden
seien. Dass die Realitat bei weitem komplexer war, zeigen nicht nur
Dokumente aus deutschen und italienischen Archiven: Der Band ordnet
die Campagna italiana di Russia in die grosseren Zusammenhange ein,
thematisiert Kriegfuhrung, Besatzungspraxis sowie Mentalitat der
italienischen Armee an der Ostfront und hinterfragt das Verhaltnis
der Bundnispartner."
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