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Symptome fur eine Krise der Parteien gibt es viele, und doch stellt
sich die Frage, ob die in Medien wie Wissenschaft haufig zu
findenden Schwanengesange auf die Parteiendemokratie nicht verfruht
sind. Die Festschrift zu Ehren Ulrich von Alemanns greift ein
wichtiges Argument des renommierten Parteienforschers heraus, um
aktuelle Probleme des Wandels von Parteien und Parteiensystemen zu
diskutieren. Die empirisch beobachtbare Veranderung von Parteien
muss nicht notwendigerweise als Verfall eines ehedem idyllischen
Zustands analysiert werden, sondern kann auch weniger aufgeregt als
Anpassung an sich verandernde soziale und oekonomische
Rahmenbedingungen oder gar als Normalisierung nach einer Welle der
Partizipationsbereitschaft in den 1960er und 1970er Jahren gewertet
werden. Wissenschaftliche Weggefahrten und Kollegen tragen rund um
diese Grundthese in verschiedenen Beitragen zur Bestandsaufnahme
und Weiterentwicklung der Parteienforschung bei.
Ein zentrales Problem von Interessenverbanden liegt darin, dass sie
das Verhaltnis von Einfluss- und Mitgliedschaftslogik stets neu
austarieren mussen. Am Beispiel der deutschen AErzteverbande
untersucht der Band die Neubestimmung von Einfluss- und
Mitgliederlogik genauer und geht der Frage nach, wie sich dies auf
das System der politischen Interessenvertretung in Deutschland
auswirkt. Welche Anreize setzen Verbande, um Mitglieder zu gewinnen
und zu halten? Wie wirkt sich dies auf Zusammensetzung und
Aktivitat der Mitgliedschaft aus? Und welche Ruckwirkungen hat dies
wiederum auf die politischen Einflussmoeglichkeiten der Verbande?
Die fortgesetzten Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in
Westeuropa werfen immer wieder die Frage nach den Ursachen fur
diese elektoralen Entwicklungen auf. Die Monographie geht der
vielfach geausserten These nach, dass es sich bei den Wahlern
dieser Parteien um sogenannte Modernisierungsverlierer handelt,
uberfuhrt die These in ein Modell der Wahl rechtspopulistischer
Parteien und uberpruft sie empirisch anhand von Umfragedaten fur
Westeuropa auf der Individualebene. Dabei wird der Einfluss
verschiedener Modernisierungsverlierer-Indikatoren auf rechtsaffine
Einstellungen und das Wahlverhalten zugunsten rechtspopulistischer
Parteien untersucht.
Seit Herbst 2005 gibt es mit der Linkspartei - erstmals in der
Geschichte der Bundesrepublik - eine Allianz von west- und
ostdeutschen Kraften links von der Sozialdemokratie im Bundestag.
Trotz des beachtlichen Wahlergebnisses von 8,7 % werden erst die
nachsten Jahre zeigen, ob der Zusammenschluss von PDS und WASG eine
tragfahige Basis fur eine eigene Partei sein kann oder doch nur ein
Bundnis auf Zeit bleibt. Der Sammelband wirft einen Blick auf die
gesellschaftlichen Entstehungshintergrunde des Linksbundnisses,
lasst den vergangenen Bundestagswahlkampf Revue passieren,
analysiert Mitgliedschaft, Fuhrungspersonal sowie Wahlerschaft und
versucht auszuloten, wie die Chancen fur eine formale Vereinigung
beider Parteien stehen. Es ist die bisher umfangreichste
Untersuchung zum Phanomen der neuen Linkspartei.
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