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Depression und Demenz sind mit Abstand die haufigsten
psychiatrischen Storungen in der zweiten Lebenshalfte. Laut
umfangreicher Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation
beeintrachtigen beide Erkrankungen in fundamentaler Weise und sogar
starker als fast alle korperlichen Erkrankungen die Lebensqualitat
der Betroffenen. Der Haufigkeit und der Schwere dieser Erkrankungen
wird jedoch wegen unzureichendem diagnostischen und therapeutischen
Hintergrundwissen nicht immer ausreichend Rechnung getragen. Das
beklagte diagnostische und therapeutische Defizit fur Depressionen
und Demenzen bei alten Menschen ist ein gesundheitspolitisch
brisanter und nicht tolerierbarer Missstand. Dieses Buch hilft
deshalb Arzten, Psychologen und allen anderen interessierten
Berufsgruppen, die richtigen diagnostischen und therapeutischen
Entscheidungen zu treffen."
Beim Aufkommen der neuen bildgebenden Verfahren in Radiologie und
Nuklearmedizin konnte man glauben, das EEG hatte seinen Wert fUr
die Diagnose zerebraler Storungen eingebiiBt. Funktionen des
Gehirns und deren Storungen werden aber durch Bilder von
Gehirnstrukturen nicht besser dia gnostiziert. Gemiit, Emotion,
Empfinden und geistige Leistung hangen nicht nur vom Bau des
Gehirns abo Schizophrenie laBt sich in keinen befriedigenden
Zusammenhang mit dem Ventrikeldurchmesser bringen, und fUr
Panikattak ken ist das vermeintliche Substrat im Hippokampus noch
nicht bestatigt worden. Wo das EEG bisher nur verwendet wurde, weil
es die besseren radiologi schen Methoden noch nicht gab, ist es
iiberfliissig geworden. Dieses Zuruck nehmen wurde aber durch den
Einsatz in neu erschlossenen Bereichen bei weitem wettgemacht. Sehr
zum Erstaunen der Neurologen hat der Bedarf an EEG-Untersuchungen
zugenommen. Der Bedarf an Ausbildung in Form von Biichern,
Zeitschriften und Kursen fUr Arzte und MTA ist gleich geblieben.
Fiir die Psychiatrie scheiterte das EEG seit Bergers
hoffnungsvoller Ent deckung an einer schier uniiberwindlichen
Voraussetzung: Empfinden und Denken sind nicht an einem Ort des
Gehirns konzentriert, sondern auf Neuronale Systeme von kosmischen
Dimensionen verteilt. Das von 19 Elek troden an der
SchadelauBenflache abgeleitete EEG erfaBt die Summe der miteinander
durchflochtenen Potentialschwankungen von einem DreiBigstel der
Module von Neuronalen Systemen der gesamten Kortexoberflache.
Dieses EEG fUr Psychophysik und Psychiatrie zu verwerten ist dem
Vorgehen von Archaologen vergleichbar, die aus den verbliebenen
Saulenresten der Akro polis auf die Lichtverhaltnisse im Inneren
des Raumes schlie Ben wollen."
Depression und Demenz sind mit Abstand die hAufigsten
psychiatrischen StArungen in der zweiten LebenshAlfte. Laut
umfangreicher Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation
beeintrAchtigen beide Erkrankungen in fundamentaler Weise und sogar
stArker als fast alle kArperlichen Erkrankungen die LebensqualitAt
der Betroffenen. Der HAufigkeit und der Schwere dieser Erkrankungen
wird jedoch wegen unzureichendem diagnostischen und therapeutischen
Hintergrundwissen nicht immer ausreichend Rechnung getragen. Das
beklagte diagnostische und therapeutische Defizit fA1/4r
Depressionen und Demenzen bei alten Menschen ist ein
gesundheitspolitisch brisanter und nicht tolerierbarer Missstand.
Dieses Buch hilft deshalb A"rzten, Psychologen und allen anderen
interessierten Berufsgruppen, die richtigen diagnostischen und
therapeutischen Entscheidungen zu treffen.
1. Einleitung.- 1.1. Allgemeine Vorbemerkungen.- 1.2.
Charakterisierung neurophysiologischer Auffalligkeiten bei
psychiatrischen Patienten.- 1.3. Neurophysiologische und psychische
Phanomene.- 1.4. Literatur.- 2. Elektroenzephalographie.- 2.1.
Einleitung.- 2.2. Entstehung des EEG.- 2.3. Apparative
Voraussetzungen und Ableitung des EEG.- 2.4. Terminologie und
Beschreibung des EEG.- 2.5. Rechnergestutzte EEG-Analyseverfahren.-
2.6. Das normale EEG des Erwachsenen.- 2.7. Neurologische
Stoerungen und EEG.- 2.8. Psychiatrische Stoerungen und EEG.- 2.9.
Pharmaka und EEG.- 2.10. Zusammenfassung und Ausblick.- 2.11.
Literatur.- 3. Ereigniskorrelierte Potentiale.- 3.1. Einfuhrung.-
3.2. Grundlagen.- 3.3. Elektrogenese.- 3.4. EKP und kognitive
Funktionen.- 3.5. P300.- 3.6. Contingent negative variation (CNV).-
3.7. Mismatch negativity (MMN).- 3.8. N400.- 3.9.
Lautstarkeabhangigkeit der akustisch evozierten Potentiale
(LAAEP).- 3.10. Literatur.- 4. Schlafpolygraphie.- 4.1. Grundlagen
der Schlafpolygraphie.- 4.2. Die Schlafpolygraphie in der
psychiatrischen Diagnostik.- 4.3. Ausblick.- 4.4. Literatur.- 5.
Motorik.- 5.1. Einfuhrung.- 5.2. Allgemeine motorische Aktivitat.-
5.3. Motorik des Gesichts: Mimik.- 5.4. Motorik des Auges.- 5.5.
Motorik von Arm und Hand.- 5.6. Ausblick.- 5.7. Literatur.- 6.
Autonome Funktionen.- 6.1. Einfuhrung.- 6.2. Elektrodermale
Aktivitat (EDA).- 6.3. Herzfrequenzvariation (HRV) als Beispiel
eines autonomen kardiovaskularen Parameters.- 6.4.
Hautdurchblutung.- 6.5. Zusammenfassung.- 6.6. Literatur.
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