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Wahrend rund vier Jahrhunderten verfolgten geistliche und weltliche
Gerichte angebliche Hexen, unter aktiver Mitwirkung der
Bevoelkerung. Aber nicht nur Erwachsenen machte man vom 15. bis ins
fruhe 18. Jahrhundert den Prozess. Auch zahlreiche Kinder, deren
genaue Anzahl von der Wissenschaft bisher nicht ermittelt worden
ist, wurden wegen Zauberei- und Hexereidelikten angeklagt und
hingerichtet. UEber vierhundert dieser Falle werden in dieser
Untersuchung erstmals zusammenfassend dargestellt und einer
detaillierten Analyse unterzogen. Dabei stehen die Strafverfahren
der Schweizer Hexenkinder, die nach langer Tabuisierung auf diese
Weise Eingang in die moderne Forschung finden, im Mittelpunkt der
Untersuchung. Unter Einbezug von Kultur- und Mentalitatsgeschichte
der damaligen Zeit wird am Beispiel der "Hexenkinder" folgenden
Fragen nachgegangen: Unter welchen soziokulturellen, demografischen
sowie oekonomischen Bedingungen bzw. aufgrund welcher religioesen
und rechtspolitischen Vorbilder ist eine Gesellschaft bereit,
Angehoerige der Nachfolgegeneration zu opfern? Und welche
Mechanismen bestimmen ursachlich dieses Verhalten, das
epochenubergreifend in Erscheinung tritt, obwohl es doch den
Prinzipien der Menschlichkeit widerspricht und zudem die Erhaltung
der Art gefahrdet?
Das Schicksal der Altieri Familie im Rom der Fruhen Neuzeit zeigt
beispielhaft die soziokulturelle Entwicklung Roms, des Papsttums
und deren Wirkungskreise in Italien und Europa. Die Aufarbeitung
neuer Dokumente aus dem Altieri Archiv und dem Geheimarchiv des
Vatikans zeigen neue Aspekte des roemischen Systems der Nepoten und
der Netzwerkbildung. Anhand des Pontifikats Clemens X. beschreibt
die Autorin den roemischen Hof, die Kurie, die Gesellschaft und das
Gesellschaftsgehabe im Rom des 17. Jahrhunderts mit Fokus auf die
Schlusselaspekte Verflechtung, Mikropolitik und Patronage. Die
Autorin zeichnet ein Bild Roms am Ende seiner Blute in Kunst,
Kultur, Gesellschaft, Finanzen und Politik und gewahrt so einen
Einblick in die sozialen Strukturen des Papsttums und die Kreise
der Nepoten im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts.
Im Jahr 1734/35 fallt das Koenigreich Neapel in die Hande der
spanischen Bourbonen, die gemass dem Traktat von Wien im
Mezzogiorno eine Sekundogenitur errichten mussen. Koenig Karl, der
die eidgenoessischen Truppenkontingente in der spanischen Armee
wahrend der suditalienischen Eroberung schatzen gelernt hat,
ubertragt in der Folge zwei schweizerischen Offizieren die Aufgabe,
neue Schweizer Regimenter fur die neapolitanische Krone zu
formieren. Bezuglich der eidgenoessisch-neapolitanischen
Kriegsdienste des 18. Jahrhunderts sind bislang kaum nennenswerte
Erkenntnisse veroeffentlicht worden. Aufgrund dieses
Forschungsdesiderats drangt sich eine moderne, sozialhistorisch
inspirierte Grundlagenforschung auf. Die Untersuchung richtet ihr
Augenmerk auf die vier Schweizer Regimenter in neapolitanischen
Kriegsdiensten zwischen 1734 (Zeitpunkt der Schaffung) und 1789
(Aufloesung). Mittels quellengestutzter kritischer Analysen soll
ein von der wissenschaftlichen Historiographie bislang
vernachlassigter Themenbereich mit neuen Aspekten zu Organisation
und Struktur der eidgenoessischen Truppen in Neapel angesprochen
und zur Diskussion gestellt werden.
Ausgangspunkt der Arbeit ist Galileis Versuch, das kopernikanische
Weltsystem mit der heiligen Schrift in UEbereinstimmung zu bringen.
Anhand zahlreicher Originaltexte, zum grossen Teil erstmalig in
deutscher UEbersetzung publiziert, werden wichtige Phasen der
Auseinandersetzung mit der Kosmologie von Aristoteles bis in die
Zeit der Scholastik und von Kopernikus und Kepler aufgezeigt. Eine
wichtige Rolle spielten dabei die Argumente fur oder gegen die
Bewegung der Erde, wie auch fur oder gegen die Bewegung des
Himmels. Die Grunde fur das Festhalten am
aristotelisch-ptolemaischen Weltbild durch die Fachastronomen,
Philosophen und Theologen werden dargelegt. Schliesslich wird die
Rolle der reformatorischen Theologie, insbesondere von Calvin, fur
die Durchsetzung des kopernikanischen Weltsystems untersucht.
Wolfgang Jager Udo Kempf hat eine grossartige Bilanz als
Hochschullehrer und Wissenschaftler vorzuweisen. Dies zeigt sich
nicht zuletzt darin, dass er nicht nur eine Professur an der
Padagogischen Hochschule wahrnimmt, sondern auch an der Universitat
gefragt ist. Jahrzehntelang war er am Seminar fur Wissenschaftliche
Politik ein beliebter Dozent. Seine Seminare waren immer gut
besucht. Die Freiburger Politikwissenschaft hatte Gluck, mit Udo
Kempf die Disz- lin der Vergleichenden Regierungslehre bereichern
zu koennen. Er kommt aus einem guten akademischen Hause. Die
Promotion bei Klaus von Beyme und die Assistenz bei Winfried
Steffani sind hervorragende Visitenkarten. Udo Kempf deckt ein
breites Spektrum der Vergleichenden Regierungslehre ab. Vor allem
aber ist er der "Frankreich-Kempf". Seine mehrfach aufgelegte
Einfuhrung in das franzoesische Regierungssystem weist ihn als
einen der we- gen deutschen hochrangigen Experten der
franzoesischen Politik aus. Kein W- der, dass auch das vor 20
Jahren gegrundete interdisziplinare Frankreich- Zentrum der
Universitat an Udo Kempf interessiert war und ihn als Gastprof- sor
gewann. Mit Udo Kempf zusammenzuarbeiten macht Spass. Ich selbst
habe mit zwei Beitragen gerne an seinem zweibandigen Werk "Kanzler
und Minister" mit- wirkt. Besonders bemerkenswert ist das Bemuhen
der Herausgeber, die politis- biographischen Abhandlungen durch
eine systematische Analyse von Reg- rungstechnik und
Regierungsstilen der Bundeskanzler zusammenzubinden - wie es von
einem Schuler Steffanis und von Beymes nicht anders zu erwarten
war.
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