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Die vollstandig neu verfasste 6. Auflage des erfolgreichen
Lehrbuches berucksichtigt die neusten Entwicklungen in den
verschiedenen Fachdisziplinen. Es wurden eine Vielzahl neuer
Untersuchungsverfahren aufgenommen und durch Herstellung klinischer
Bezuge die Grundlagen fur die Interpretation der Analysedaten
wesentlich erweitert. Auch die Neuauflage besticht durch die
verstandliche und didaktisch durchdachte Art der Darstellung, die
Medizinstudenten und medizinisch-technischem Personal
gleichermassen den Einstieg in die Klinische Chemie erleichtert.
Fur in Klinik und Praxis tatige Arzte ist dieses Lehrbuch ein
wichtiger Ratgeber fur die Indikationsstellung zur Durchfuhrung von
Analysen sowie fur die Bewertung der ermittelten Daten."
H. Lang Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen
und Kollegen! 1m Namen des Sponsors begrtiBe ich Sie zum 6.
Symposium unserer Reihe "Zusammenarbeit von Klinik und Klinischer
Chemie". Die nach wie vor erfreuliche Resonanz auf die Einladung
darf ich mit vorsichtigem Optimismus so deuten, daB diese
Veranstaltungen ein Bedtirfnis der Disziplinen zur Kooperation
ansprechen. Dieses Symposium ist wiederum von Herrn BUTTNER, Herrn
RICK und mir organisiert worden. Wir wollen versuchen, heute und
morgen die Thematik unseres letzten Treffens weiterzuftihren. Herrn
BUTTNER darf ich ganz besonders danken, daB er auch diesmal die
wissenschaftliche Leitung der Taqung tibernommen hat. Da die
meisten der Anwesenden an den Diskussionen vor zwei Jahren teil-
genommen haben, brauche ich die Grundthematik nicht im einzelnen zu
wiederholen. Wir wollen den Versuch unternehmen, Bedingungen ftir
den optimalen Einsatz der noch jungen Disziplin "Klinische Chemie"
im Rahmen der Klinischen Medizin zu definieren. Beim letzten
Symposium haben wir gemeinsam - ich glaube mit Erfol- die Kriterien
herausgearbeitet, mit deren Hilfe die Validitat klinisch-chemischer
Befunde gemessen werden kann. Ich erinnere an die Referate von
Herrn BUTTNER, in welchem die theoretischen Grundlagen der
Validierung von Labordaten dargestellt wurden, und von Herrn GROSS,
in welchem der Stellenwert der Labordaten im Rahmen der Diagnose
anhand eines groBen Materials aus der KaIner Klinik retrospektiv
ermittelt wurde. Auf dieser Basis wollen wir nun tiber geeignete
Strategien spre- chen, mit denen unsere Daten sinnvoll in das
Mosaik der arztli- chen Entscheidungen einzuordnen sind.
H. Lang Sehr verehrte Gaste, liebe Kolleginnen und Kollegen, 1m
Namen des Sponsors begrUBe ich Sie herzlich zum 5. Symposium
unserer Reihe "Zusamrnenarbeit von Klinik und Klinischer Chemie".
Wir danken Ihnen, daB Sie sich fUr zwei Tage aus Ihren Pflich- ten
freigemacht haben, um hier mit uns zu diskutieren. Jedoch glauben
wir, daB eine Thematik zur Debatte steht, welche diese
Zusamrnenarbeit durchaus bereichern kann, wenn es uns gelingt, sie
in der richtigen Weise zu diskutieren und zu verarbeiten. Da es
sich um die verstarkte Aktivitat der Klinischen Chemie in neuen,
mehr arztlich ausgerichteten Problemkreisen handelt, brauchen wir
zur richtigen Weiterentwicklung der Denkansatze die Resonanz und
den Kommentar der Kollegen aus der Klinik. Ich darf Sie nun in
aller Klirze und mit der notwendigen Verein- fachung komplexer
Zusamrnenhange in die Thematik des Symposiums einflihren. Mein Ziel
dabei ist, den roten Faden aufzuzeigen, der alle Themen dieser
Veranstaltung miteinander verbindet und der den Weg aufzeigen soll,
auf welchen wir die Diskussionen zu lenken haben.
Meine sehr verehrten Damen, sehr geehrte Kollegen aus Klinik und
Klinischer Chemie! Das Grundmotiv aller unserer Symposien lautet:
Zusammenarbeit von Klinik und Klinischer Chemie. Wohl von keiner
Seite wird ange- zweifelt, daB zur Betreuung des einzelnen
Patienten eine Arbeits- teilung zwischen dem behandelnden Arzt und
der von ihm zur Unter- sttitzung von Diagnostik und Therapie
eingesetzten technischen Me- dizin, zu der ja auch die Klinische
Chemie gehort, notwendig ist. Heute stellen wir die Frage, ob auch
beim Fortschritt der Medizin auf dem Wege zu neuen Erkenntnissen
mit dem Ziel, bessere diag- nostische und therapeutische
Moglichkeiten einzusetzen, die beiden Partner Klinik und Klinische
Chemie sich die Arbeit teilen konnen, oder sollen, und welche Form
der Kooperation in der patientenbezo- genen medizinischen Forschung
wtinschenswert, ntitzlich (vielleicht sogar notwendig) ist. Die
patientenorientierte medizinische Forschung versucht, die den
einzelnen Krankheiten zugrundeliegenden Storungen besser zu
verstehen in der Uberzeugung, auf diese Weise die Krankheiten er-
folgreicher beheben oder vermeiden zu konnen. Mit diesem Ziel vor
Augen erhalt die praventive Medizin einen hoheren Rang als die
kurative, denn wo eine Krankheit vermieden werden kann, braucht sie
nicht mehr geheilt zu werden. Dadurch erhalt auch die Analyse der
Krankheitsursachen einen Vorrang gegentiber der Analyse der
Krankheitsmechanismen.
Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Partnerschaft Klinik
und Klinische Chemie bewahrt sich, wenn es gelingt, mehr
Erkrankungen friiher und sicherer zu erkennen, die Ursa- chen fUr
das Zustandekommen der StOrungen besser zu verstehen und damit die
Voraussetzungen fUr die richtige Behandlung und Vermeidung zu
finden. Als einen Weg zu diesem Ziel m5chten wir wiederum unser
diesjahriges Symposium verstehen. Die Forschung der letzten
Jahrzehnte hat gezeigt, daB der K5rper immu- nologische Werkzeuge
herstellt und diese benutzt, um molekulare Struk- turen
auBerordentlich spezifisch zu erkennen. Je besser wir verstehen,
wie die Natur diese Werkzeuge synthetisiert und wie sie dam it die
jeweils passenden Strukturen mit hoher Spezifitat und Affinitat
erkennt, um so eher k5nnen wir hoffen, mit ebensolchen Werkzeugen
von uns gesuchte Strukturen unter Millionen anderer Molekiile
spezifisch nachzuweisen. Wie weit sind wir heute auf diesem Weg?
Welche Molekiile interessieren uns, welche k5nnen wir bereits mit
immunologischen Werkzeugen erken- nen, wie spezifisch, wie
zuverlassig? Wir haben nur wenige Stunden, um diese Fragen zu
diskutieren, daher haben wir drei Modelle herausgesucht, an denen
wir prUfen sollten, ob wir auf der Suche nach den richtigen
Molekiilen sind und ob die Werk- zeuge, die wir dafUr entwickelt
haben, funktionieren. Verlangen Sie bitte nicht, daB ich mich
rechtfertige, warum wir gerade diese Modelle aus- gesucht haben;
andere waren ebenso gut gewesen. Ich kann nur hoffen, daB es uns
gelungen ist, Beispiele auszuwahlen, an denen sich eine fruchtbare
Diskussion entfaltet.
Meine sehr verehrten Kollegimien und Kollegen! Wenn wir uns die
"Optimierung der Diagnostik" als Ziel gesetzt haben, meinen wir
nicht nur eine Verbesserung in der Diagnostik an sich, sondern in
erster Linie einen verbesserten Nutzen diagnostischer Ergebnisse
fUr die gesamte arztliche Tatigkeit, d. h. fUr Prophylaxe, Therapie
und Rehabi- litation. Der Patient will gesund werden oder
wenigstens so gut wie maglich mit seiner Krankheit leben. Eine noch
so genaue Bezeichnung seiner Krank- heit allein nutzt ihm nichts.
Die Diagnose hat ihr Ziel verfehlt, wenn sie lediglich den
Patienten als Diabetiker, Herz-oder Niereninsuffizienten,
Ubergewichtigen, Leukamiker oder Asthmatiker bezeichnet. Die
Diagnostik soll erkennen lassen, wie der Patient zu seiner
Krankheit gekommen ist und was diese Krankheit fUr den Patienten
bedeutet. Nicht das jetzige Ergebnis, sondern die Prozesse, die
dazu gefiihrt haben, sind zu analysieren; warum, wann und wo
Regelprozesse gestort wurden oder versagt haben. Die Diagno- stik
soll maglichst auf molekular-biologischer Ebene die individuellen
Vari- anten der Lebensprozesse erkennen lassen. Das Resultat soll
nicht die Krankheitsbezeichnung, sondern der Behandlungsplan sein.
Vergleichen wir die Klinische Chemie von heute mit diesen uns allen
be- kannten Forderungen, so mUssen wir feststellen, daB die
Klinische Chemie Uber weite Strecken nur phanomenologische
Informationen liefert, uns nur Uber Spuren abgelaufener Prozesse,
nicht jedoch Uber den zugrundeliegenden KrankheitsprozeB selbst
informiert. Der Blutzuckerspiegel z. B. laBt nicht erkennen, worin
die Storung der Blutzuckerregulation im Einzelnen liegt. Genauso
wenig kann die Verteilung der Blut-EiweiB-Fraktionen im Elektro-
pherogramm erklaren, wie eine beobachtete Umverteilung
zustandekommt.
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