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Die Beitrage dieses Buches unternehmen den Versuch, Praktische
Philosophie in Begriffen einer negativistischen Sozialphilosophie
zu rekonstruieren, die ein breites Spektrum von Phanomenen
negativer Sozialitat in ihrem eigenen Recht (und nicht nur als
Mangelzustande) beschreibt und dabei davon ausgehen muss, dass sich
diese Phanomene nicht in einer voll integrierten Gemeinschaft oder
Gesellschaft aufheben lassen. Eine solche Sozialphilosophie geht
den Grunden fur die Irreduziblitat des Negativen einerseits auf
einer begrifflichen Ebene, andererseits aber auch in konkreten
historisch-sozialphilosophischen, lexikalisch angeordneten Analysen
nach. Getragen sind die Analysen von der Uberzeugung, dass ohne
Reibung an diesen Phanomenen auch ein Leben im Zeichen des Guten
oder Gerechten jeglichen Halt an einem leibhaftigen
In-der-Welt-Sein verlieren muss. Wir sind nicht nur unaufhebbarer
Negativitat ausgesetzt, sondern mussen auch verstehen, wie das der
Fall ist, und welche Spielraume des Verhaltens sich uns darin
eroffnen."
Mit seinem grossen Spatwerk "Gedachtnis, Geschichte, Vergessen" hat
Paul Ric ur aufs Neue die Frage aufgeworfen, wie eine zeitgemasse
philosophische Theorie der Geschichte heute denkbar ware. Seiner
Uberzeugung nach muss eine solche Theorie sowohl den Strukturen
gelebter Geschichtlichkeit als auch deren wissenschaftlicher
Thematisierung und dem moglichst massvollen politischen Gebrauch,
den man von Geschichte macht, Rechnung tragen. Im Zeichen einer in
Stucke gegangenen Geschichte analysiert er, was es heute bedeutet,
geschichtlich zu existieren: zwischen eminent gewaltsamer
Vergangenheit, die geschichtlich bezeugt wird, und dem menschlichen
Wunsch nach versohnendem Vergessen. Ric ur halt den Wunsch nach
einem moralischen Vergessen fur unverzichtbar, das bezeugte
Vergangenheit bewahrt und nicht etwa liquidiert. Zugleich verlangt
er, diesen Wunsch mit einer dem Anschein nach unversohnbaren
geschichtlichen Wirklichkeit zu konfrontieren. Dieser Band bringt
eine Vielzahl aktueller Auseinandersetzungen mit dem von Ric ur neu
begrundeten, derzeit avanciertesten Projekt eines philosophischen
Geschichtsdenkens, das sich von der Rhetorik des Endes (der
Geschichte und der Philosophie) nicht beeindrucken lasst."
Sind wir zu naturlicher oder politischer Feindschaft unvermeidlich
verurteilt? Der vorliegende Band zeigt, dass Feindschaft immer
wieder neu in Prozessen der Verfeindung entsteht, deren
fragwurdiger "Sinn" hier zur Diskussion gestellt wird. Zu einer
"realistischen," nuchternen Betrachtung dieser Prozesse, gehort es
auch, das Verhaltnis zwischen Feindschaft und Fremdheit zu
befragen, Beispiele der naheren und ferneren Vergangenheit
heranzuziehen, das scheinbar naturliche Verhaltnis von Feindschaft
und Krieg zu hinterfragen, Radikalisierungen der Feindschaft zu
untersuchen, Feindschaft in ihrer Funktion als Identitats- oder
Gemeinschaftsbegrundung in den Blick zu nehmen, den moralischen
Umgang mit Feindschaft zu uberprufen, die Formen und Strukturen der
Imagination von Feinden zu interpretieren und selbstverstandlich
die klassischen Bestimmungen von Feindschaft in der modernen
politischen Philosophie zu reflektieren. Der interdisziplinar
angelegte Band verbindet exemplarische mit systematisch ansetzenden
Studien, die sich gleichsam als Probebohrungen im Nahrboden von
Gewalt und Krieg verstehen lassen. Sie versprechen, einem neuen,
nicht einfach auf zweifelhafte Anthropologien zuruckgreifenden
Nachdenken uber Feindschaft den Weg zu bahnen."
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