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In Literatur und Medien sind Bahnhoefe, Flughafen, Hafen,
Parkplatze (und die damit assoziierten Verkehrsmittel)
allgegenwartig. Das gilt auch fur Fluchtlingslager und deren
Umgebungen. Angesichts transnationaler Mobilitat als
Alltagserfahrung sind "Transitraume" (Foucault), "Raume" (de
Certeau), "Nicht-Orte" (Auge) und "liminale" Raume (Turner) im
"Grenzbereich" (Lotman) zu einem unubersehbaren Topos geworden. In
der Sprach-, Literatur- und Kulturtheorie tragt das Konzept des
"spatial turn" dieser Entwicklung Rechnung. Transitorische
Begegnungen in Grenzbereichen sind zugleich eine Herausforderung
fur das offene Konzept der Interkulturalitat. Dies diskutiert der
vorliegende Band anhand von Fragen wie diese: Was fur Begegnungen
finden in Transitraumen statt? Stellen derartige Begegnungen
bestehende Identitatskonzepte in Frage? Kann ein Transitraum einen
Rahmen fur Transdifferenz oder Hybriditat bilden? Wie beeinflusst
die Bewegung in verschiedenen Transportmitteln sinnliche und
kulturelle Perspektiven? Wie unterscheiden sich Raume in
verschiedenen Gattungen, Medien oder Kunsten? Wie stehen sie
miteinander in Bezug? Experten interkultureller Germanistik aus
aller Welt antworten darauf in ihren Beitragen aus literatur-,
kultur- und medienwissenschaftlicher Sicht.
Die Autorin untersucht das Chinabild, das inlandisch und
international durch die Eroeffnungszeremonie der Olympischen Spiele
2008 in Beijing vermittelt wurde. Die Volksrepublik nutzte diese
markante Gelegenheit interkultureller Reprasentation, um der
Weltoeffentlichkeit ihr Wunschbild zu kommunizieren und somit auf
Kritik zu reagieren. Anhand einer semiotischen und
ideologiekritischen Analyse eroertert die Autorin, wie sich China
selbst stilisierte und welche Wirkziele das Gastgeberland
verfolgte. Mithilfe der Auswertung chinesischer und deutscher
Medien vergleicht sie die Abweichungen des deutschen Chinabildes
von der chinesischen Selbstreprasentation.
Die programmatische Gegenuberstellung von Orient und Okzident
spielt seit der "Entdeckung des Ostens" im 17. und 18. Jahrhundert
in der Ideengeschichte Europas eine grosse Rolle. Der Band sucht
Erscheinungsformen der "Reprasentation" von Orient und Okzident,
wie sie sich in Sprache, Literatur, Medien, Technik und Umwelt
aussern, aus mehreren Perspektiven xenologisch zu erschliessen. Er
vereint Ansatze zur philosophischen Grundlegung interkultureller
Ost-West-Forschung sowie der kultur- und literarhistorischen
Aufarbeitung wechselseitig fruchtbarer Inspiration, z. B. in der
Weimarer Klassik, im Einfluss "oestlichen" Denkens auf die
Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, aber auch in der Garten-
und Landschaftsarchitektur sowie der Wissenschaftskommunikation im
Zeichen neuer oekologischer Herausforderungen.
Seit den 1990er Jahren ist das Interesse am deutschsprachigen
Afrika-Roman stetig gewachsen. Die germanistische
literaturwissenschaftliche Forschung setzt sich daher zunehmend
intensiv mit diesem Subgenre auseinander und reflektiert dabei den
postkolonialen Diskurs. Die Studie zeigt - ohne sich dabei auf
einen geographischen Raum zu beschranken - mittels einer kritischen
Auseinandersetzung mit dem Roman Herz der Finsternis von Joseph
Conrad, wie die Autoren Lukas Barfuss, Hans Christoph Buch, Andrea
Paluch, Robert Habeck und Ilija Trojanow in ihren Romanen
postkoloniale Potentiale und Perspektiven auspragen und dabei
eigene kulturelle Denkmuster, Stereotype und Dichotomien
reproduzieren, vorfuhren oder modifizieren.
Seit einiger Zeit ist in den Kultur- und Textwissenschaften die
Kategorie des Raumes so stark in den Vordergrund getreten, dass man
sich langst angewoehnt hat, von einem spatial turn zu sprechen. Die
Debatte entsprang in den literarasthetisch motivierten Cultural
Studies bekanntlich zunachst dem Versuch, die "Postmoderne" von der
"Moderne" abzuheben: Diese sei dadurch gekennzeichnet, dass sie in
Ordnungskategorien der Zeit denke, jene aber in solchen des Raumes.
In den Literaturwissenschaften wird im Gefolge dieser Debatte die
Wahrnehmung von Raumen (Orten, Landschaften usw.) inzwischen auch
als Metapher fur Denkfiguren, Schreibweisen, Sprachkontakte oder
mediale Raume diskutiert (siehe auch die Beitrage zum GiG-Band uber
Metropolen). Auch in den Sprachwissenschaften ist die Untersuchung
raumlicher Relationen und deren Niederschlag im sprachlichen
Gebrauch und in Zeigehandlungen seit langem ein etabliertes
Forschungsfeld. Beide Forschungsstrange gilt es daher fur die
Untersuchung interkultureller Sprach- und Literaturdiskurse
fruchtbar zu machen, indem eine internationale Autorenschaft
speziell fur diesen Band drei Problemfelder aus interkultureller
Perspektive in den Blick nimmt: Literarische Modellierungen des
Raumes, Sprachliche Mittel zum Ausdruck raumlicher Relationen und
die Visualisierung des Raumes in Kunst, Film und Neuen Medien.
Hoflichkeit und Kommunikation gehoren zusammen. Dies gilt auch fur
Kontakte mit Nichtmutterrsprachlem; mangelnde Kenntnisse der
Zielkulture fuhren hier leicht zu Konflikten. Der Einblick in
kommunikative Gepflogenheiten der Kommunikationspartner und in
divergierende Hoflichkeitsstile ist generell von grober
Wichtigkeit. Dieser Sammelband verfolgt das Ziel, die Vielfalt und
die Vielschichtigkeit verbaler Hoflichkeit anschaulich zu machen.
Im Vordergrund stehen dabei weniger theoretische Uberlegungen als
vielmehr konkrete Fragestellunge. Die herangezogenen Materialien
enstammen unterschidelichsten Bereichen (von Alltagsdialogen uber
E-Mails bis hin zu Behordentexten), sie illustrieren
Hoflichkleitserschienungen sowohl aus intrakultureller wie auch aus
interkultureller Sicht. Aus dem Inhalt: Heinz-Helmut Luger:
Hoflichkeit und Hoflichkeitsstile-- Klaus Vorderwulbecke:
hoflichkeit in Linguistik, Grammastik und DaF-Lehrwerk--Werner
Zillig: 'Hoflichkeit' und 'Takt' seit Knigges 'Uber den Umgang mit
Menschen'. Eine begriffs geschichtliche Untersuchung--Mohamed
Badawi/Isabelle Thireau-Decourmont: Hoflichkeitsbegriffe im
Arabischen und im Franzosischen. Ein diachroner Vergleich--Yingchun
Ding/Hans-R. Fluck: Hoflichkeitsprinzipien im Chinesischen und
Deutschen Gudrun Held: Richting kritisieren-eine Frage des
hoflichen Stills? Uberlregungen anhand italiensicher, franzosischer
und osterreichischer Beispiele-Franoise Hammer: Hoflichkeitsstile
in Anrufbeantwortertexten-Ulla Kleinberger-Gunther: Sprachliche
Hoflichkeit in innerbetrieblichen e-mails--Heinz-Helmut Luger:
Aufforderung und Gesichtsschonung in Behordentexten-Inken Keim: Der
Umgang mit territorialen Anspruchen als Merkmal
sozialenStils--Martin Hartung: Hoflichkeit und das Kommunikations
verhalten Jugendlicher--Helmut Ebert: Hoflichkeit in Petiotinen an
den Deutschen Bundestag. Eindrucke und Hypothesen auf der Grundlage
eines Ost-West-Vergleichs--Karin Buchle: Probleme sprachlicher
Hoflichkeit in der Briefkommunikation (deutsch-spanisch)-Donia
Sandu: Hoflichkeit versus Routine? Gesprachsverhalten in
deutsch-und finnischen offentlichen Diskussionen--Susanne Gunthner:
Hoflichkeitspraktiken in der interkulturellen Kommunikation-am
Beispiel chinesisch-deutscher Interaktionen--Hitoshi Yamashita:
Hoflichkeitsstile im Deutschen und Japanischen.
Die hier versammelten Beitrage nehmen die Vielfalt kultureller
Phanomene und Produkte zu historischen Wendezeiten in den Blick.
Neben Darstellungen von historischen Ereignissen beleuchten sie
auch Wendepunkte in der Sprachverwendung, in narrativen
Selbstkonstruktionen und in asthetischen Konzepten. Die moeglichen
Formen von Beschreibung und Konstruktion, Antizipation und
Erinnerung, Ideologisierung und Kritik, Eskapismus und Engagement
sind im sprachlich und kulturell so unterschiedlich
zusammengesetzten, mitteleuropaischen Raum auch von Problemen der
Identitat und Interkulturalitat gepragt.
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