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a) Der Werkstoff Gusseisen. l Begriff und Bewertung: Gusseisen ist
eine giessbare Eisenkohlenstofflegierung mit uber etwa 1,8 %, in
der Mehrzahl der praktischen Verwendungsfalle zwischen 2,4 bis 3,6
% (bei Hartguss bis rd. 4,2%) liegendem Gehalt an Kohlen stoff.
Tritt bereits im Rohguss ein erheblicher Teil dieses Kohlenstoffs,
mindestens aber etwa 0,8 bis 1 % (im allgemeinen 1,5 bis 2,5 %) in
Form von Graphit im Gefuge auf, so erscheint der Bruch mattgrau bis
schwarz. Gusseisen dieser Art fuhrt alsdann den Namen Grauguss.
Neben Kohlenstoff bzw. Graphit enthalt unlegiertes Gusseisen noch
etwa 3 bis 6 % andere normale Aufbauelemente, wie Silizium, Mangan
und Phosphor, bei 0,04 bis etwa 0,15% Schwefel. Viele handels
ubliche Gusseisensorten sind entsprechend ihrer chemischen
Zusammensetzung dem Gefuge nach eutektisch bis naheutektisch, d. h.
ihr Erstarrungsintervall ist klein, die Kornstruktur wenig
ausgepragt und die Neigung zur sog. Kristall seigerung gering.
Dieser eutektische oder naheutektische Gefugezustand ist vom
mechanischen und korrosionschemischen Standpunkt aus vorteilhaft
und im Verein mit den spezifischen, dem Gusseisen zukommenden
Sondereigenschaften besonders wertvoll. Die spezifischen
Eigenschaften des Gusseisens. Gusseisen (Grauguss) handels ublicher
Zusammensetzung hat neben hervorragender Giessfahigkeit die
Vorteile geringer Schwindung bei der Erstarrung, neigt daher wenig
zur Lunkerung und Rissbildung, es besitzt wertvolle chemische
Eigenschaften, die es seit seiner Ent deckung im 14. Jahrhundert
besonders geeiguet machten fur Gebrauchsgegen stande aller Art, die
trotz korrodierender Angriffe und atmospharischer Einflusse eine
besonders grosse, jahrzehnte-, ja vielfach jahrhundertelange
Lebensdauer auf weisen sollen."
Im Rahmen der konventionellen Herstellungsverfahren fur Stahlguss
nimmt das Bessemer Verfahren bei einem Anteil von rund 20 % an der
Gesamtstahl gusserzeugung eine besondere Stellung ein. Die
niedrigen Investitionsko sten fur eine Bessemer-Anlage und die
Moglichkeit, kleine Stahlmengen mit hinreichender
Wirtschaftlichkeit zu erzeugen, machen den Bessemer Stahl guss zu
einem verhaltnismassig billigen Werkstoff. Als Vorschmelzaggregat
dient in der Regel der Kupolofen. Hinsichtlich der machanischen
Eigenschaften ist der in der Bessemer Birne erschmolzene Stahl den
anderen Stahlgusssorten unterlegen, weshalb er be vorzugt fur die
Herstellung von Gussstucken geringer statischer und dyna mischer
Beanspruchung verwendet wird. Aus Abbildung 1 ist zu entnehmen,
dass, abgesehen von einer konjunkturbe dingten Schwankung in der
Gesamtstahlgusserzeugung, der Anteil an Besse rner-Stahl in den
letzten Jahren zugunsten der Elektrostahlerzeugung zu ruckgegangen
ist (1). 100 -. Elektro-Stahl V/ V/. 90 w 80 __ .. ss "," ...., % 0
70 -- ' % 60 '% ....."
Die Arbeit wurde mit Unterstutzung des Ministeriums fur Wirtschaft
und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen durchgefuhrt. Es sei
herzlichst gedankt fur zahlreiche Diskussionen und Hinweise den
Herren Prof. Dr.-Ing W. PATTERSON und Dr.-Ing. H. SCHIFFERS, fur
vielfa che Hilfeleistung bei der Durchfuhrung der Arbeit Herrn Ing.
M. KRICHEL, fur zur Auswertung freundlichst uberlassenes
Probematerial Herrn Dipl.-Ing. W. MATEJKA. G 1 i e der u n g S.
Vorwort . . . . 3 I. Einleitung S. . . 5 II. Die Schmelzuberhitzung
und Desoxydation als ein Weg zur Erzeugung eines ho.chwertigen
Gusseisens . . . . S. 5 . . III. Die Anwendung basischer
Schmelzuberhitzung - ein aussichts reicher Weg zur Erzeugung eines
hochwertigen Gusseisens S. 12 IV. Die Entgasung technischer
Schmelzen mittels Spulgasen S. 17 V. Die Anwendung von Hochvakuum
zur Gasreinigung von GuBeisen- . . . . . S. 25 schmelzen .1 VI. Die
Anwendung von Reaktionsgemischen bei Gusseisenschmelzen zum Zwecke
einer weitgehenden Desoxydation ... S. 30 VII. Die Anwendung
metallischer Wirkstoffe zur weitgehenden Graphitaus- Desoxydation
und zum Zwecke einer kompakten S. scheidung im Gusseisen . . . 39 .
S. VIII. Zusammenfassung . . . . 43 . . . S. IX.
Literaturverzeichnis . . . . . . 45 . Seite 3 Forschungsberichte
des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I.
Einleitung Bei den Bestrebungen, einen Grauguss mit moglichst hohen
Festigkeitseigen schaften und einer gesteigerten Zahigkeit
herzustellen, haben sich beson ders Pfannenzusatze von Magnesium
bis heute als die wirksamsten erwiesen."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Noch vor zwei Jahren, als der Verfasser den EntschluB faBte, ein
kleines Werk iiber die physikalisch-metallurgischen Grundlagen des
hochwertigen GuBeisens zu schreiben, bestand auf dem Biichermarkt
ein dringendes Bediirfnis nach literarischer Zusammenfassung der
wichtigsten Ergebnisse neuzeitlicher Arbeiten, welche zur
Wertsteigerung des GuBeisens als Werkstoff gefiihrt hatten.
Inzwischen ist durch modernisierte Neuauflagen bestehender Werke
und beachtenswerte Neuerscheinungen diesem Mangel bereits
weitgehend abgeholfen worden. Den noch scheint es dem Verfasser,
daB auch heute noch ein Werk, welches ausholend von den
physikalisch-metallurgischen Grundlagen und den wichtigsten mathe
matisch-physikalischen Beziehungen die Steigerung der
GuBeisenqualitat als zwanglaufige Entwicklung der gegenseitigen
Befruchtung von Wissenschaft und Praxis ableitet, in den
Fachkreisen des GieBereiwesens Interesse finden diirfte, da gerade
aus einer solchen Betrachtung am besten die noch bestehenden
Liicken und die Wege zur weiteren Behandlung des Problems sich
aufzeigen. Richtung gebend fiir die Begrenzung und Auswahl des
Stoffes war die Absicht, das Werk iiber den Umfang eines leicht
erschwinglichen, dem Stoff nach noch gut iiber sichtlichen Buches
nicht hinauswachsen zu lassen. Der vorliegende Band richtet sich in
erster Linie an die schon Hinger in del' Praxis stehenden
GieBereiingenieure, die es bei ihrer Einfiihlung in die neuzeit
liche physikalisch-metallurgische Betrachtung des Problems
unterstiitzen soIl. FUr die jungen Ingenieure des GieBereiwesens
aber stellt es eine kurze Rekapitu lation eines wichtigsten Teils
ihres ehemaligen Lerngebietes dar."
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