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Die Quantenmechanik hat seit ihrem Beginn immer wieder diskutierte
Pro- bleme in Bezug auf ihre "Interpretation" gestellt. Auch heute
noch wer- den die Fragen nach der Rolle des Bewusstseins, nach
Objektivitat oder Subjektivitat, nach der Bedeutung der sogenannten
"Reduktion der Wellen- pakete" mit aller Leidenschaftlichkeit
diskutiert. Viele meinen, dass nur eine AEnderung der klassischen
Aussagelogik zu einer mehrwertigen "Wahr- scheinlichkeitslogik" es
ermoeglicht, die Quantenmechanik zu interpretieren. Die
Leidenschaftlichkeit, mit der alle diese Fragen diskutiert werden,
zeigt zweierlei: 1. Dass die Grundaussagen der Quantenmechanik
begrifflich viel zu ver- schwommen sind, so dass die einzelnen
durchaus verschiedene In- halte bei Benutzung desselben Wortes
meinen. Solche unklaren Be- griffe sind "Zustand", "Observable",
"Beobachter", "Eigenschaft", "Aussage" (Proposition) und ahnliche.
2. Dass die Diskussion der vermeintlich nur physikalischen Fragen
tat- sachlich in der Tiefe beherrscht wird von "philosophisch -
weltan- schaulichen" Vorentscheidungen. Die entscheidende
Grundstruktur derQuantenmechanik, die zu den erwahn- ten
Fragestellungen fuhrt, ist die Benutzung von Operatoren des
Hilbert- raumes zur Beschreibung der Wahrscheinlichkeit von
Messergebnissen, wie es kurz in Kapitel I rekapituliert wird.
Kapitel I versucht die bekannte Zusammenfassung der
quantenmechanischen Grundpostulate nach J. v. Neumann zu
formulieren, damit der Leser an Bekanntes anschliessen kann.
Kapitel I erhebt daher keinen Anspruch, eine systematische
axiomatische Formulierung im Sinne der Mathematik zu sein; IV im
Gegenteil soll Kapitel I als Zusammenfassung heuristischer
Prinzipien noch einmal, kurz die "Bedurftigkeit" nach einer echten
Grundlegung der Quantenmechanik aufweisen.
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