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Endlich kann ein weiterer Teilband des Handbuches vorgelegt werden.
Der urspriingliche Plan, alle noch fehlenden, das leukozyHire und
retikulozytare System betreffende Kapitel in diesem Band
zusammenzufassen, muBte aus ver- schiedenen Griinden aufgegeben
werden. Vor allem war es die kaum iiberschau- bare Zunahme an
Einzelfakten, die eine erneute Aufteilung des Stoffes sinnvoll
erscheinen lieB. Der vorliegende Band behandelt ausschliel31ich die
Physiologie der genannten Zellsysteme - genauer gesagt: es geht urn
Morphologie, Funk- tion, Zellproduktion und -lebensdauer,
Zirkulationskinetik sowie andere Daten des lymphatischen, des
granulozytaren, des monozytaren und retikularen Systems. Eine
Darstellung dieser Thematik liegt in ahnlicher Ausfiihrlichkeit und
Ge- schlossenheit m.W. im medizinischen Schrifttum bisher noch
nicht vor. Schon diese Tatsache verleiht dem vorliegenden Band eine
besondere Gewichtigkeit. Der Leser wird bei der Lektiire der
einzelnen Kapitel feststellen, in we1chem MaBe sich grundsatzliche
biologische und allgemein-zytologische Vorstellungen im letzten
Jahrzehnt gewandelt haben. Diese Wandlung muB sich auch in patho-
logisch-klinischen Oberlegungen niederschlagen. Doch wird davon
erst in dem bald folgenden Teilband 11/6 die Rede sein. Der Dank
des Herausgebers gilt wie stets an erster Stelle den Autoren der
einzelnen Kapitel, die die iibernommenen, z.T. gewaltigen Aufgaben
in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum erledigten. Der Leser wird
selbst ermessen, was sie geleistet haben. Danken mochte ich auch
meiner Mitarbeiterin Frl. Dr.
trachtigt wird, hangt vorwiegend von seiner Regenerationsintensitat
ab, ftir die der Mitoseindex im fixierten Praparat sicher ein
ausreichender MaBstab ist. Ftir Tumoren mit niedrigem Mitoseindex
hat die alternierende hoch- dosierte Behandlung mit Cytostatica
gtinstigere theoretische Voraussetzun- gen als die kontinuierliche,
weil sich in der Zwischenzeit die Granulopoese durch Aktivierung
aus ihren Reserven wieder erholen kann. E. Zusammenfassung In der
vorliegenden Arbeit wird der Mechanismus der Entstehung der
neutrophil en Granulocyten behandelt und eine neue Theorie tiber
die Pro- liferation der Granulocytopoese entwickelt. Bei dem
typischen Wechsel- gewebe, das verschiedene Reifungsstadien
durchlauft, setzt sich im Gegen- satz zu vielen anderen Geweben die
Proliferation aus Regeneration und Differenzierung zusammen. Die
Beurteilung der Proliferationsaktivitat aus dem Knochenmark wird in
vivo weiterhin durch die nicht tiberschaubare GroBe der
Ausschwemmung erschwert. Daten tiber die morphologischen
Veranderungen und Zeitverhaltnisse bei der Entwicklung der
neutrophilen Granulocyten werden zusammenge- stellt und durch
unsere experimentellen Untersuchungen an in vitro tiber- lebenden
menschlichen Knochenmarkzellen erganzt. Durch direkte Beobach- tung
mit dem Phasenkontrastmikroskop wurden Ergebnisse tiber die Dauer
der Mitosen, der Interkinesen und der Reifung vom Promyelocyten zum
Segmentkernigen gewonnen. Die reifende Granulopoese wies bei einem
in vitro beobachteten Fall eine Reifungszeit vom Promyelocyten zum
Segmentkernigen von 4 Tagen und eine Generationszeit von 30 Std
auf, was bei der beobachteten Mitosedauer von 1 Std einer
Mitoserate von 0,033 pro Stunde entspricht. 1m gefarbten
Knochenmark- und Kulturausstrich wurden Zellen und Mitosephasen,
auch unter Einwirkung von Spindelgiften, differenziert und die
Ergebnisse statistisch ausgewertet. Der DNS-Stoff- wechsel der
Zellen wurde durch Mikroautoradiographien bestimmt.
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