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Diese Absicht wurde verstarkt durch den ausseren Umstand, dass in zunehmendem Masse Mathematikstudenten der Munchner Universitat bei mir Logik als Nebenfach wahlten. Da diese Kandidaten meist keine Zeit und Gelegenheit hatten, meine Veranstaltungen zu besuchen, kam der verstandliche Wunsch auf, ich moege "etwas Schriftliches verfassen", das man mit nach Hause nehmen koenne. Hinzu kam schliesslich noch das Wissen um didaktische Nachteile vieler Logik-Bucher. In den meisten von ihnen werden nur spezielle syntaktische und semantische Verfahren behandelt. Wenn z. B. in einem Werk ausschliesslich die axiomatische Methode, in einem weiteren allein das naturliche Schliessen und in einem dritten nur der Kalkul der PositivfNegativ-Teile vorgefuhrt wird, so fallt es selbst einem routinier ten Mathematiker schwer, die Gleichwertigkeit dieser Kalkulisierungen einzusehen. Weichen dann auch noch die Systematisierungen der Se mantik erheblich voneinander ab, so wird ein Nichtmathematiker ver mutlich sogar den Eindruck gewinnen, die fraglichen Bucher handelten von verschiedenen Gegenstanden. Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. In immer mehr Bucher, die das Wort ,Logik' im Titel tragen, werden namlich umgekehrt mehr oder weniger ausfuhrlich Bereiche einbezogen, die zwar fur Untersuchungen zur Logik von Wichtigkeit sind, die jedoch weit uber den Rahmen der Logik hinausfuhren, wie z. B. Rekursionstheorie, axiomatische Mengenlehre oder Hilbertsche Beweis theorie. Zieht man die Grenze einmal so weit, so ist nicht zu erkennen, warum nicht noch viel mehr einbezogen werden sollte. In zunehmendem Masse spielen z. B. algebraische Begriffe eine wichtige Rolle bei logischen Untersuchungen.
1. Das dritte Dogma des Empirismus. Die pragmatische Wende QUINES Aufsatz uber die beiden Dogmen des Empirismus bildete, wie man retrospektiv, uber dreissig Jahre nach der ersten Veroeffentlichung sagen kann, einen Meilenstein in der Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie. Zwar ist ein Abrucken vom empiristischen Ansatz weder Ziel noch Effekt der Quineschen Kritik gewesen. Aber sie hat deutlich gemacht, dass der moderne Empirismus beim Studium des Aufbaus wissenschaftlicher Theo rien, ihrer Beurteilungen und ihrer Anwendungen sich viel zu enge Schranken setzte. Die beiden selbstauferlegten Fesseln bestehen nach QurNE in der scharfen Trennung zwischen analytischen und synthetischen Satzen sowie in der These, dass alle in empirischen Wissenschaften verwendeten nichtlogi schen Begriffe definitorisch auf einige Grundbegriffe zuruckfuhrbar seien, die sich nur auf Beobachtbares beziehen. Das eben erwahnte zweite Dogma des Empirismus kann heute als uberwun den gelten. Massgebend dafur war vermutlich nicht allein QurNEs Kritik, sondern zudem die Tatsache, dass mit R. CARNAP einer der Hauptvertreter des Empirismus von dieser These abruckte. In seinem ersten Buch ,,Der logische Aufbau der Welt" hatte er noch versucht, der empiristischen Begriffslehre den Status einer programmatischen Deklaration zu nehmen und sie in eine logisch begrundete Aussage zu transformieren. CARNAPS Einsicht in die empirische Undefinierbarkeit von Dispositionspradikaten sowie die sich immer starker durchsetzende UEberzeugung von der Existenz rein theoretischer Begriffe, die mit dem Bereich des Beobachtbaren nur mehr lose und sehr indirekt verknupft sind, bildeten die beiden wichtigsten Manifestationen des Scheiterns dieses grossartigen Projektes.
1. Das dritte Dogma des Empirismus. Die pragmatische Wende QUINES Aufsatz uber die beiden Dogmen des Empirismus bildete, wie man retrospektiv, uber dreissig Jahre nach der ersten Veroeffentlichung sagen kann, einen Meilenstein in der Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie. Zwar ist ein Abrucken vom empiristischen Ansatz weder Ziel noch Effekt der Quineschen Kritik gewesen. Aber sie hat deutlich gemacht, dass der moderne Empirismus beim Studium des Aufbaus wissenschaftlicher Theo rien, ihrer Beurteilungen und ihrer Anwendungen sich viel zu enge Schranken setzte. Die beiden selbstauferlegten Fesseln bestehen nach QurNE in der scharfen Trennung zwischen analytischen und synthetischen Satzen sowie in der These, dass alle in empirischen Wissenschaften verwendeten nichtlogi schen Begriffe definitorisch auf einige Grundbegriffe zuruckfuhrbar seien, die sich nur auf Beobachtbares beziehen. Das eben erwahnte zweite Dogma des Empirismus kann heute als uberwun den gelten. Massgebend dafur war vermutlich nicht allein QurNEs Kritik, sondern zudem die Tatsache, dass mit R. CARNAP einer der Hauptvertreter des Empirismus von dieser These abruckte. In seinem ersten Buch ,,Der logische Aufbau der Welt" hatte er noch versucht, der empiristischen Begriffslehre den Status einer programmatischen Deklaration zu nehmen und sie in eine logisch begrundete Aussage zu transformieren. CARNAPS Einsicht in die empirische Undefinierbarkeit von Dispositionspradikaten sowie die sich immer starker durchsetzende UEberzeugung von der Existenz rein theoretischer Begriffe, die mit dem Bereich des Beobachtbaren nur mehr lose und sehr indirekt verknupft sind, bildeten die beiden wichtigsten Manifestationen des Scheiterns dieses grossartigen Projektes.
Diese Absicht wurde verstarkt durch den ausseren Umstand, dass in zunehmendem Masse Mathematikstudenten der Munchner Universitat bei mir Logik als Nebenfach wahlten. Da diese Kandidaten meist keine Zeit und Gelegenheit hatten, meine Veranstaltungen zu besuchen, kam der verstandliche Wunsch auf, ich moege "etwas Schriftliches verfassen", das man mit nach Hause nehmen koenne. Hinzu kam schliesslich noch das Wissen um didaktische Nachteile vieler Logik-Bucher. In den meisten von ihnen werden nur spezielle syntaktische und semantische Verfahren behandelt. Wenn z. B. in einem Werk ausschliesslich die axiomatische Methode, in einem weiteren allein das naturliche Schliessen und in einem dritten nur der Kalkul der PositivfNegativ-Teile vorgefuhrt wird, so fallt es selbst einem routinier ten Mathematiker schwer, die Gleichwertigkeit dieser Kalkulisierungen einzusehen. Weichen dann auch noch die Systematisierungen der Se mantik erheblich voneinander ab, so wird ein Nichtmathematiker ver mutlich sogar den Eindruck gewinnen, die fraglichen Bucher handelten von verschiedenen Gegenstanden. Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. In immer mehr Bucher, die das Wort ,Logik' im Titel tragen, werden namlich umgekehrt mehr oder weniger ausfuhrlich Bereiche einbezogen, die zwar fur Untersuchungen zur Logik von Wichtigkeit sind, die jedoch weit uber den Rahmen der Logik hinausfuhren, wie z. B. Rekursionstheorie, axiomatische Mengenlehre oder Hilbertsche Beweis theorie. Zieht man die Grenze einmal so weit, so ist nicht zu erkennen, warum nicht noch viel mehr einbezogen werden sollte. In zunehmendem Masse spielen z. B. algebraische Begriffe eine wichtige Rolle bei logischen Untersuchungen.
Die aus dem Jahre 1969 stammen de Liste mit den offenen Problemen hinter dem damaligen letzten Kapitel X wurde beibehalten, um im Ruckblick die Beurteilung zu erleichtern, wie viele damals noch offene Fragen in- zwischen beantwortet wurden und welche Problemverschiebungen sich seither ergaben. Da sich diese Beurteilung aus den neu hinzugekommenen Teilen zwanglos ergibt, uberlassen wir sie dem Leser als Dbungsaufgabe und beschranken uns auf einige Andeutungen. Eine der zentralen offenen Fragen war damals die Unterscheidung zwischen Realgrunden und Vernunftgrunden. Durch die Annahme der Abkoppelungsthese im Verein mit dem bislang erfolgreich verlaufenen Forschungsprojekt der Kausalanalyse ist dies jetzt kein das Thema "Erklii- rung" belastendes Problem mehr. Eine stochastische Theorie der Kausalitat von der geschilderten Art verspricht eher Erfolg als die seinerzeit in Erwagung gezogene Logik der kausalen Modalitaten. Die von HEMPEL vermutete Wesensverschiedenheit von deduktiv-nomo- logischer und statistischer Systematisierung besteht nicht. AIle informativen Erklarungs-und Begrundungsbegriffe sind pragmatisch-epistemischer Natur und daher von vornherein "epistemisch zu relativieren". Die fUr die Aufklarung dieses Sachverhaltes benotigte Analyse des Begriffs der Wissens- situation erwies sich als viel diffiziler, als man damals vermuten konnte. Der Zwang zur Relativierung der Erklarungs-und Begrundungsbegriffe auf mehrere Wissenssituationen verleiht einerseits dies en Begriffen selbst auf rein informativer Ebene einen groBeren Grad an Komplexitat und macht andererseits eine scharfe Grenzziehung zwischen Erklarungen und Begrun- dungen moglich.
standsbereich nicht bloss in Teilklassen zu zerlegen, sondern in ihn eine be- stimmte Ordnung einzufuhren (auch Quasiordnung genannt, da verschiedene Objekte des Bereiches dieselbe Position in der Ordnung einnehmen koen- nen). Ob es wirklich gegluckt ist, eine solche Ordnung zu konstruieren, hangt davon ab, ob die beiden Grundrelationen (bzw. die eine Grundrela- tion bei der zweiten Methode des Aufbaues) bestimmte Adaquatheitsbe- dingungen erfullen. Diese Bedingungen haben die Form von Allsatzen, die ausserdem in der groesseren Anzahl von Fallen keine logischen Folgerungen der Definitionen darstellen. Damit ist gezeigt, dass auch beim Aufbau eines komparativen Begriffssystems empirisch-hypothetische Annahmen als gultig vorausgeset t werden mussen. Abermals wird der Sachverhalt an verschie- denen konkreten Beispielen illustriert. Bei der Einfuhrung quantitativer oder metrischer Begriffe erfolgte aus Grunden der OEkonomie sowie der Anschaulichkeit eine Beschrankung auf solche Begriffe, die dadurch zustandekommen, dass zunachst ein kompa- rativer Begriff eingefuhrt und die entstandene Quasiordnung nachtraglich metrisiert wurde. Es wird eine zweifache Klassifikation vorgenommen. Die erste betrifft die Unterscheidung in Metrisierungen, die zu extensiven Groessen (z. B. Lange, Gewicht) fuhren, und solche, die zu intensiven Groessen (z. B. Temperatur) fuhren. Die Regeln fur die Einfuhrung extensiver Groessen sind einfacher, da hier eine Kombinationsoperation zur Verfugung steht, welche eine formale AEhnlichkeit mit der arithmetischen Addition besitzt.
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