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Stefan M. Schreiber untersucht Prufungsprozesse, vor allem
Jahresabschlussprufungen, aus verhaltenswissenschaftlicher
Perspektive.
"
Die Konzepte der Zweiseeligkeit im Jakobusbrief und des
Kleinglaubens im Matthausevangelium reagieren darauf, dass
christliche Existenz zu dissonantem Erleben und Verhalten, ja sogar
zum Zweifel fuhren kann. Im Neuen Testament erscheinen mit
dipsychos und oligopistos innovative Ausdrucke fur die Erkenntnis,
dass der Mensch vom Ideal der Einheit mit sich selbst bzw. der
ganzheitlichen Ausrichtung auf Gott hin abweichen kann. Um das Neue
in den christlichen Texten zu erfassen, unterscheidet Anna
Nurnberger bildlich-konkrete, philosophisch-abstrakte,
metaphorische, mythische und allegorische Texte und untersucht
diese auf Dissonanzphanomene hin. Die Arbeit versteht sich als
textorientierter Beitrag zur Historischen Psychologie und will den
Facettenreichtum von Vorstellungen erlebens- und
verhaltensrelevanter Dissonanz des Menschen in der Antike
aufzeigen.
Eine Vielzahl von Erzahldetails des Markusevangeliums lassen sich
bei naherem Hinsehen als chiffrierte Referenzen, d.h. als bewusst
vage gehaltene Anspielungen, auf das Ritual des roemischen
Triumphzugs lesen. Diese Allusionen entwerfen fur die Erzahlfigur
des markinischen Jesus vor dem Hintergrund des Triumphzugs eine
Doppelrolle: Im Geschick der Gestalt Jesus werden sowohl die Figur
des siegreichen Triumphators wie die des im Triumphzug
hinzurichtenden koeniglichen Gefangenen sichtbar. Auf diese Weise
entsteht fur die Erstleserinnen und -leser des Markusevangeliums
das irritierende Konzept eines gekreuzigten Triumphators. Bilder
von Hoheit und Niedrigkeit, Sieg und Niederlage, Tod und Leben
uberlagern sich. Und gerade im scheinbaren Scheitern am Kreuz
sollen die Leser einen Triumphator entdecken: eine christologische
Herausforderung erster Gute.In seiner Studie identifiziert und
untersucht Markus Lau diese markinischen Allusionen auf das Ritual
des roemischen Triumphzugs unter Rekurs auf ein breites
exegetisches Methodenspektrum und interpretiert diese Anspielungen
im Blick auf ihre literarische Funktionalitat. Das Phanomen der
uneindeutigen Anspielung wird dabei literaturwissenschaftlich und
wissenschaftstheoretisch reflektiert, um die Plausibilitat der
Behauptung chiffrierter Referenzen im exegetischen Diskurs
nachzuweisen. Eine kulturgeschichtlich ausgerichtete und
ritualtheoretisch fundierte Darstellung des roemischen Triumphzugs
liefert die Basis, um die Allusionen auf den Triumphzug im
Markustext zu entdecken, die in der Passionsgeschichte ihren
inhaltlichen Schwerpunkt haben, sich aber auch im Rahmen einer
erneuten Lekture des Evangeliums, auf die der Text angesichts
seines offenen Endes geradezu angelegt ist, im literarischen
'Galilaa' des Markus und auf dem Weg nach 'Jerusalem' entdecken
lassen. Kritik an einer staatstragenden rituellen Institution des
Imperium Romanum zuuben, ist dabei nur eine Funktion der
Anspielungen. Sie transportieren zugleich eine herausfordernde
christologische Botschaft und konturieren das markinische
Verstandnis von Jesusnachfolge.
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