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In diesem Buch geht es darum, das Aufwachsen von Jugendlichen und
den Strukturwandel der Jugendphase auf der Basis der veranderten
Lebensbedin gungen am Ende dieses Jahrhunderts soziologisch zu
rekonstruieren. Zu den veranderten Lebensbedingungen, die zunachst
nur stichwortartig be nannt, spliter dann im einzelnen
sozialstrukturell und alltagsphanomenologisch analysiert und
ausgefachert werden sollen, gehoren vor allem folgende Ent
wicklungsprozesse: Entrliumlichung, Beschleunigung, Technisierung
und Automatisierung des Alltags, wachsende Partikularisierung von
Lebensberei chen, neue Zeit- und Lebensrhythmen durch
Mobilitlitsanforderungen, Ver kurzung der Arbeitszeiten, Zunahme
der Freizeit, aber auch Zeitnot, Hektik und StreB, wachsende
Verkehrs- und Kommunikationsdichte, Entsinnlichung, Expansion und
Differenzierung der Waren- und Konsummlirkte, Mediatisie rung,
Verwissenschaftlichung und Kommerzialisierung von Alltagserfahrun
gen, Entinstitutionalisierung von Lebenslaufubergangen,
Enttraditionalisie rung und Entkonventionalisierung von Werten,
Normen und Lebensmilieus, Aufweichung traditioneller
sozio-kultureller Kollektive, Fragilitlit der sozialen Beziehungen,
pluralisierte und individualisierte Lebensformen u. v. m. Der
Individualisierung und dam it auch der Pluralisierung und
Differenzie rung von Lebensbedingungen, Lebenslagen, Lebensformen
und Lebensstilen wird am ehesten ein anschauliches Forschungsdesign
gerecht, das zu Beginn des Forschungsprozesses mit moglichst
unvoreingenommenen sogenannten "sensitizing concepts" in das
Untersuchungsfeld eintaucht, urn zunachst ohne fixiertes Konzept,
aber "hellwach" und "mehrdimensional" auf induktivem Wege eine dem
Gegenstand angemessene Theorie- und Hypothesenbildung
binnenperspektivisch verstehend erschlieBt. Eine solche
alltagsweltorientierte, mit (auto-)biographischen,
soziographischen, ethnographischen und herme neutischen Methoden
ausgestattete qualitative Vorgehensweise interessiert sich auf der
einen Seite fur die subjektiven AuBerungen, Selbstdeutungen,
Interpretationen und Selbstzeugnisse der Heranwachsenden."
Wilfried Ferchhoff analysiert aus sozialhistorischer und
sozialwissenschaftlicher Perspektive den Prozess und die
gesellschaftlichen Bedingungen des Aufwachsens zu Beginn des 21.
Jahrhunderts. Es entsteht ein differenziertes Bild der Jugend und
Jugendkulturen, das sowohl die vielfaltigen asthetischen,
kulturschoepferischen Lebensformen und Lebensstile (Medien, Mode,
Sport etc.) als auch die enormen Problemkonstellationen von
Jugendlichen in Familie, Schule, Beruf, Freizeit und
Gleichaltrigengruppen aufzeigt. Fur diese Auflage wurden wieder die
aktuellsten Daten und jungsten Entwicklungen und Trends
herangezogen.
Bei diesem Band handelt es sich um eine von den Autoren vollstandig
uber arbeitete und erheblich veranderte Fassung des im Juventa
Verlag 1989 er schienenen Buches Jugend und Postmoderne. In dem
vorliegenden Buch werden die zentralen gesellschaftlchen Verande
rungen der Jugendphase, die weitreichende Auswirkungen auf die
Lebens lagen, Lebensmilieus, Lebensformen und Lebensstile, auf das
Aufwachsen und die subjektiven Verarbeitungsformen von Jugendlichen
haben, im Me dium zentraler Instanzen der Erziehung und
Sozialisation wie Familie, Schule, Beruf, Freizeit, Medien, Musik
und Gleichaltrigengruppen in (post)moderner Perspektive
rekonstruiert. Auch acht Jahre nach der Wie dervereinigung
Deutschlands deutet unsere Gesellschaft auch jenseits der
Wiederkehr der alten und neuen Armut im Reichtum auf
gesellschaftliche Entwicklungen und (zumeist uneinlosbare)
erlebnisorienierte Glucksver sprechen hin, die (post)moderne Zuge
aufweisen. Die Zeichen der Zeit ste hen nach wie vor auf
Globalisierung, Mediatisierung, Enttraditionalisierung, Pluralitat,
und Flexibilisierung. Heterogene, ambivalente, viel- und mehr
deutige, uneinheitlich-fragmentierte, ambivalente, dezentrierte,
paradoxale, ironisch-hedonistische und vor allem utopieskeptische
Kulturen der Lebens fuhrung und Weltbilder wurden vornehmlich in
den 80er Jahren mit dem catch-all-term (post)Moderne in Verbindung
gebracht. In den spaten 90er Jahren spricht man stattdessen nicht
nur in den einschlagigen sozialwissen schaftlichen (Re
)Konstruktionen nach dem Parforceritt durch die vielen modischen
Postismen eher von Reflexiver oder Zweiter Moderne (Giddens 1997;
Beck 1997). Auf der einen Seite werden in nahezu allen
Lebensbereichen fur die Menschen sehr viele Chancen und
einzigartige Wahlmoglichkeiten eroffnet."
Auf dem Wege zu einer aufgabenzentrierten Professionstheorie
padagogischen Handeins I. Die Verberuflichung des Erziehens ist
historisch weitgehend abgeschlossen. In den modemen Industrie-und
Dienstleistungsgesellschaften hat sich ein eigenstandiger Sektor
der institutionalisierten Erziehung ausdifferenziert, der
mittlerweile zu einem der grossten Teilsysteme der Gesellschaft
geworden ist und immer grossere Gruppen der Bevolkerung durch alle
Lebensphasen hindurch erfasst. In diesem Sektor ist eine Vielzahl
von Berufen entstanden, zu der die Kindergartnerin, die Lehrerin,
die Sozialpadagogin, die Erziehungsberaterin, die
Erwachsenenbildnerin und bald auch die Gerontagogin rechnet. Sie
decken ein weites Spektrum von erzieherischen Tatigkeiten ab und
sind - gemessen an der Ausbildungsart und -dauer -auf ganz
unterschiedlichen Qualifikationsniveaus angesiedelt: von der
Erzieherin mit Fach schulausbildung uber
Fachhochschulabsolventinnen z. B. der Sozialpadagogik, uber Lehrer
verschiedener Schulstufen mit akademischer oder universitarer
Ausbildung bis zu Diplom-Padagoginnen mit und ohne Promotion. Sie
alle erziehen - sei es der Absicht nach, sei es beilaufig oder
verschamt. Unerledigt ist die Frage der Professionalisierung des
Erziehens. Die Formulie rung und die Institutionalisierung
padagogischer Berufsbilder und ihre Legitimation durch
entsprechende Zertifikate stellen keine Garantie fur
Professionalitat dar. Dies gilt jedenfalls dann, wenn unter
Professionalisierung nicht nur der historische Prozess gemeint ist,
in dem sich eine Gruppe von Berufen etablieren konnte, sondern auch
die Ausbildung einer spezifischen Handlungskompetenz, die von der
Struktur der professionellen Handlung erfordert wird."
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