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Orthostatische Hypotonie.- Orthostatic hypotension in the elderly: the Honolulu Heart Program.- Campher, ein festes atherisches OEl.- Klinische Pharmakologie von D-Campher.- Toxikologie von D-Campher.- Leichte bis mittelschwere Depressionen.- Haufigkeit und klinische Relevanz der Interaktionen und Nebenwirkungen von Hypericumpraparaten.- Arzneimittelinteraktionen mit Johanniskrautextrakt.- Untersuchung zur Alltagssicherheit des Johanniskrautextraktes Ze 117.- Mechanismen der Interaktionen mit Johanniskrautextrakten.- Johanniskrautextrakt Ze 117 - Klinische Wirksamkeit und Vertraglichkeit.- Chronische Schmerzleiden.- Wirksamkeit eines Harpagophytum-Extrakts bei Patienten mit Ruckenschmerzen.- Wirkmechanismen von Harpagophytum-procumbens-Extrakt LI 174 bei der Behandlung von unspezifischen Ruckenschmerzen.- Placebokontrollierte, randomisierte und doppelblinde Studien zur Analyse der Wirksamkeit und Vertraglichkeit von Oleum-menthae-piperitae-Loesung LI 170 bei Kopfschmerz vom Spannungstyp und Migrane.- Zur Pharmakokinetik und zum Einfluss von Harpagophytumextrakten auf den Arachidonsaurestoffwechsel.- Immunmodulation zur Infektvorbeugung und bei malignen Tumoren.- Pflanzliche Immunstimulanzien aus padiatrischer Sicht.- Sport und Infekte der oberen Atemwege - Epidemiologie, Immunologie und Einflussfaktoren unter besonderer Berucksichtigung der Infektvorbeugung durch Echinacin.- Pharmakodynamik der Arzneimittelkombination aus Echinaceae (purp. et pall.) radix, Baptisiae tinctoriae radix und Thujae occidentalis herba (Esberitox(R) N). Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit bei akuten viralen Infekten.- Misteltherapie - ihr aktueller Stellenwert bei der Behandlung von Tumorerkrankungen.- Reizmagen- und Reizdarmsyndrom.- Symptomatologie, klinische Pathophysiologie und therapeutische Aspekte des Reizdarm-Syndroms.- Therapie von Reizmagen- und Reizdarmsyndrom aus klinischer Sicht.- Stellenwert von Iberogast(R) beim Reizmagen- und Reizdarmsyndrom.- Fixe Kombination aus Pfefferminzoel und Kummeloel - UEbersicht zur Pharmakologie und Klinik.- Pharmazeutische Qualitat und Vorschlage zu Transparenzkriterien ausgewahlter Phytopharmaka beim Reizmagen- und Reizdarmsyndrom.- Phytotherapie des Colon irritabile. Ein systematischer Review.- Weitere Indikationen.- Der Pestwurz-Extrakt Ze 339 - Wirkungsprinzipien und klinische Pharmakologie.- Therapie klimakterischer Beschwerden mit Cimicifuga racemosa - Daten zur Wirkung und Wirksamkeit aus einer randomisierten kontrollierten Doppelblindstudie.- Tradition reicht nicht mehr aus.- Phytopharmaka aus Sicht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).- Japanische Phytotherapie (Kampo) - Klinische Relevanz und Qualitatssicherung in der modernen Medizin.
Therapiestudien bei Atemwegserkrankungen.- Wirksamkeit eines Extraktes aus Pelargonium sidoides (EPs 7630) im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit akuter Bronchitis.- Nicht-streptokokkenbedingte Tonsillopharyngitis bei Kindern: Wirksamkeit eines Extraktes aus Pelargonium sidoides (EPs 7630) im Vergleich zu Placebo.- Myrtol standardisiert und Antibiotika in der Behandlung der akuten Bronchitis - eine randomisierte, doppelblinde Multizenterstudie.- Adjuvante Therapie mit einer Echinacea-haltigen Phyto-Kombination bei antibiotikapflichtigen Atemwegsinfektionen.- Wirksamkeit und Vertraglichkeit von Efeublattertrockenextrakt: Ergebnisse einer erweiterten Anwendungsbeobachtung bei 372 Kindern im Alter von 0-16 Jahren.- Phytopharmaka bei Atemwegserkrankungen aus der Sicht des Arztes.- Therapiestudien bei Schmerz, Arthrosen, Rheuma.- Wirksamkeit und Vertraglichkeit von Capsicum-Pflastern beim unspezifischen Ruckenschmerz - Ergebnisse zweier RCT.- Ergebnisse zweier randomisierter kontrollierter Studien und einer Anwendungsbeobachtungmit Teufelskrallenextrakt.- Pharmakokinetik von Salicin nach oraler Gabe eines standardisierten Weidenrindenextraktes.- Weidenrindenextrakt - Wirkungen und Wirksamkeit. Erkenntnisstand zu Pharmakologie, Toxikologie und Klinik.- Therapiestudien bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.- Wirksamkeit und Vertraglichkeit eines Wei?dornbeerenextraktes (ROB 10) bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II.- Wirksamkeit und Vertraglichkeit des Crataegus-Extraktes WS(R) 1442 bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium NYHA III im Vergleich zu Placebo.- Meta-analyses of garlic for hypercholesterolemia.- Therapiestudien mit Hypericum.- Zur Wirksamkeit von Hypericum-Extrakt WS(R) 5570 bei Patienten mit depressiven Stoerungen.- ubersicht zu Interaktionsstudien mit Johanniskrautextrakten.- Klinische Studien mit Hypericum-Extrakten bei Patienten mit Depressionen - Ergebnisse, Vergleiche, Schlussfolgerungen fur die antidepressive Pharmakotherapie.- Weitere Therapiestudien und Ausblick.- Vitex agnus castus Ze 440 bei pramenstruellem Syndrom.- Einschatzung eines phototoxischen Risikos bei Buchweizenkraut.- RCT-Pestwurzextrakt Ze 339 vs. Cetirizin bei allergischer Rhinitis.- AEquivalenz von Extrakten: Moeglichkeiten und Forschungsbedarf.- Chinesische Krautermedizin in Deutschland.
Auf der Erde leben ca. 4,4 Milliarden Menschen. Davon sind 600 Millionen alter als 60 Jahre. Altere Frauen mit einer gro ?, eren Krankheitsanfalligkeit als Manner werden mehr gesundheitlicher und sozialer Betreuung bediirfen. Altere Menschen suchen haufiger den Arzt auf als jiingere. Dieses zeigt sich in einem iiberproportional hohen Anteil an Rent nern in den allgemeinen und internistischen Praxen. Altere Menschen haben einen durchschnittlich hohen Arzneimittelverbrauch. Aus Be richten verschiedener europaischer Lander geht hervor, da ?' fUr die iiber 60jahrigen 30 bis 40% der Aufwendungen auf Arzneimittel entfallen. 75 % iiber 75 Jahre nehmen sogar regelma ?'ig Arzneimittel ein, 213 davon nehmen 2 bis 3 Medikamente taglich, die Halfte 4 bis 6 Medikamente. Fast 40 % der Frauen iiber 75 Jahre konsumieren regel ma ?'ig psychotrope Mittel. Ein Teil der Aufwendungen ist bei iiber 65jahrigen Patienten iiberproportional hoch, namlich bei den Herz-Kreislauferkrankungen, beim Bluthoch druck, bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Befindlichkeitsstorungen. Phy siologische Alterung und Polymorbiditat fUhren bei alteren Menschen zwangslaufig, zumindest in der Anfangsphase der Behandlung, zu einer Polypragmasie in der Pharma kotherapie. Daraus erwachst wiederum die Gefahr, da ?' bei Einnahme mehrerer Medi kamente Nebenwirkungen und Interaktionen gehauft auftreten. Auch die Zahl der Todes falle durch Nebenwirkungen von Arzneimitteln scheinen mit dem Alter anzuwachsen. Unter 10 000 Obduktionen der Heidelberger und Darmstadter pathologischen Institute wurden morphologische Manifestationen von Arzneimittelschaden in 2,6 % der Falle nachgewiesen. Von 257 Fallen waren 34,6 % mit Arzneimittelschaden die Haupttodes ursache." N. Rietbrock Wachsendes Qualitatsbewusstsein beschrankt sich nicht nur auf die Guter des taglichen Bedarfs, sondern gilt auch fur die im Krankheitsfall zu verordnenden Arzneimittel. Die Qualitat ist vom pharmazeutischen Hersteller im Zulassungsverfahren nachzuwei- sen. So schreibt der im zweiten Gesetz zur Anderung des Arzneimittelgesetzes vom 16. August 1986 neu eingefugte 11a bindend vor, dass in der Fachinformation "die pharma- kologischen und toxikologischen Eigenschaften und Angaben uber die Pharmakokinetik und Bioverfugbarkeit, soweit diese Angaben fur die therapeutische Anwendung erfor- derlich sind ..." enthalten sein mussen. Damit schrankt der Gesetzgeber aber auch bewusst die Angaben zur Pharmakokinetik und Bioverfugbarkeit auf therapeutisch relevante Arzneigruppen ein. Folglich bleibt die Erbringung der Daten praktikabel. Es liegt nicht im Sinne des Gesetzgebers noch in dem des Herstellers in Anbetracht der limitierten Zahl der medizinischen Institute mit ent- sprechender Ausrichtung, des relativ grossen Zeitaufwandes und der nicht unerheblichen Kosten fur alle Arzneimittel eine generelle Regelung zu treffen. Pharmakokinetik und Bioverfugbarkeit sind fur die therapeutische Anwendung erforder- lich unter anderem bei Arzneimitteln, die bei Uberdosierungen zu gravierenden unerwunschten Wirkun- gen fuhren konnen; bei Arzneimitteln, die vorwiegend renal eliminiert werden und bei denen die Gefahr einer verstarkten Kumulation bei eingeschrankter Nierenfunktion besteht; bei Arzneimitteln mit einem "first pass" Effekt; bei allen Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite. Damit wird aber auch der Zweck solcher Studien klar: Qualitat ist ein relatives Merkmal eines Arzneimittels. Die Validitat dieses Merkmals ist immer im Zusammenhang mit dem klinischen Krankheitsbild zu sehen.
"We pharmacologists must acquire a knowledge of the tools we use . . . Fortunately a surgeon who uses the wrong side of a scalpel cuts his own fingers and not the patient; if the same applied to drugs they would have been investigated very carefully a long time ago . . . More ceterum censeo is perhaps necessary in order to rouse pharmacology from its sleep. The sleep is not a natural one since pharma- cology, as judged by its past accomplishments, has no reason for being tired. " From R. Buchheim Beitrage zur Arzneimittel/ehre, Voss, Leipzig, 1849. Chapter 1 Preface and introduction Methods, clinical pharrnacology and the clinical pharmacologist In this book are brought together the proceedings from lecures and poster-demonstrations at the International Symposium on Methods in Clinical Pharmacology held in Frankfurt, May 6th-8th 1979. The symposium provided a forum for a group of invited clinical pharmacologist to speak on a topic of their own selection. They were asked to place special emphasis on the methodological aspects of their work they considered to be important. Seventeen of the speakers came from overseas. The sym- posium was thus an attempt to establish a methodological basis for further advancements in clinical pharmacology. This book, we hope, will be recognised as documentary evidence that this has been done. Owing to the considerable advancements that have been achieved, it may be forgotten or not realised that clinical pharmacology is a relativelyyoung discipline (7 to 10 years at the most).
"Bei der Untersuchung grosserer Mengt: n von Theextract ... habe ich das Vorhandensein einer neuen Base constatiert, welche in geringt: ren Mengen neben dem Caffein auftritt, ... fur welche ich den Namen Theophyllin vorschlage ... " Albrecht Kossel: "Ober eine neue Base im Pflanzenbereich." Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 21, 2164-2167 (1888) Die therapeutische Anwendung des Theophyllins neben Koffein und Theobromin stutzt sich sowohl auf tierexperimentelle Befunde als auch auf klinische Beobachtungen uber seine Wirkungen. Nach zunachst weitgefacherter Indikationsstellung und gunstiger Beur teilung der Vertraglichkeit in den ersten Jahrzehnten nach der Entdeckung des Theo phyllins entwickelte sich in den funfziger Jahren eine zunehmend kritische Einstellung. Massgebend dafur waren das grosse Angebot spezifisch wirkender Arzneimittel, Indikations abgrenzungen infolge neuerer pathophysiologischer Erkenntnisse, unterschiedliche Wir kungen an einzelnen Organsystemen und Beobachtungen uber teilweise erhebliche indivi duelle Unterschiede der Vertraglichkeit und Wirksamkeit bei gleicher Dosis. Die Fest stellung der intra- und interindividuellen Varianz der metabolischen Elimination und Konzentrationsbestimmungen im Plasma als Grundlage einer individuellen Dosierung fuhrten Anfang der siebziger Jahre zu einer bemerkenswerten Renaissance der Theo phyllinanwendung mit umschriebenen Indikationsstellungen. So ist Theophyllin zu einem Musterbeispiel fur die Optimierung therapeutischer Moglichkeiten durch Erweite rung und Vertiefung des Wissens uber Klinik, Pharmakologie und Biochemie eines Arznei mittels geworden."
Es wird offenkundig, dass die Phytotherapie ihr Image einer nur an Traditionen orientierten Medizin verliert und der Wirksamkeitsnachweis in der Europaischen Union zunehmend mit naturwissenschaftlichen Methoden nach dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis gefuhrt wird. In diesem Band wird der Wirksamkeitsnachweis von Phytotherapeutika bei folgenden Indikationen diskutiert: Orthostatische Hypotonie; Leichte bis mittelschwere Depressionen; Chronische Schmerzleiden; Immunmodulation zur Infektvorbeugung und bei malignen Tumoren; Reizmagen- und Reizdarmsyndrom."
Die kritische Auseinandersetzung mit der Phytotherapie, nicht deren Ausgrenzung, ist wieder ein besonderes Anliegen dieses Bandes. Die Schwerpunkte liegen diesmal bei den Antemwegs- und den rheumatischen Erkrankungen sowie bei Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Johanniskrautextrakten.
In seinem bertihmt gewordenen Buch "An Account of the Foxglove and Some of its Medical Uses" schrieb William Withering 1785 in den SchluBfolgerungen: "It (Digitalis) has a power over the motion of the heart to a degree yet unobserved in any other medicine, and this power may be converted to salutary ends". 1m wesentlichen aber verordnete er seine Fingerhutextrakte gegen die Was'sersucht, ohne daB ihm der primiir kardiale Angriffspunkt der Herzglykoside und damit die eigentliche Therapie der hydropischen Herzinsuffi- zienz bewuBt waren. Die giinstigen Wirkungen der Herzglykoside wurden in spiiteren Zeiten nicht mehr gesehen, vorwiegend wegen fehlender Standardisierung der Zubereitungen und deshalb sich hiiufender toxischer Nebenwirkungen. Andererseits gab es keine klaren Vorstellungen uber den Wirkungsmechanismus und die Indi- kationsbereiche. Herzglykoside wurden u. a. gegen Gicht, Epilepsie, Pthisis sowie als Diuretikum verordnet. Mehr als 100 Jahre nach dem Erscheinen des Buches von Withe- ring solI dann Bernhard Naunyn geiiuBert haben: "Ohne Digitalis mochte ich nicht Arzt sein". Wenn man die groBe Zahl der Glyko- sidverordnungen in Deutschland oder die lange Reihe der Glyko- sidpriiparate in der "Roten Liste" vor Augen hat, scheint dieser Satz auch heute noch giiltig zu sein. Bei kritischer Durchsicht der vorliegenden Literatur fallt auf, daB lediglich die kardial bedingte Tachyarrhythmia absoluta eine unumstrittene Indikation fur die Herzglykosidtherapie ist. Ob die chronische Herzinsufflzienz mit Digitalis uberhaupt bzw. besser als mit Diuretika, Vasodilatanzien oder anderen positiv inotrop wirksa- men Medikamenten zu behandeln ist, wird international unter- schiedlich beurteilt.
Vitamine sind organische Molekiile, die in kleinen Mengen in unserer taglichen N ahrung vorkommen, in allen Lebensformen nahezu die gleichen Funktionen ausuben und er- fiillen. Sie sind fUr den Organismus essentielle Substanzen. In der Regel sind fUr den gesunden Menschen wenige Milligramm vonnoten, urn den ordnungsgemaBen Ablauf des Stoffwechsels sicherzustellen. Der Vitamin-B-Komplex zahlt zu den wasserloslichen Vitaminen. B, B6 und BIz sind 1 Bestandteile von Coenzymen: BI als Thiaminpyrophosphat, B6 als Pyridoxalphosphat und BIz als Cobalamin-Coenzyme. Gemeinsames Kennzeichen aller Enzyme, die Thiaminpyrophosphat verwenden, ist der Transfer von aktivierten Aldehydeinheiten. Pyridoxalphosphat ist ein auBerordent- lich vielseitiges Coenzym, welches zahlreiche Reaktionen von Aminosauren katalysiert, Eliminierungs- und Austauschreaktionen am {3- und y-Kohlenstoffatom von Amino- sauresubstraten. Nicht die Substitution von BI oder B6 bei Mangelerscheinungen, sondem die enterale oder parenterale Applikation von Megadosen, einzeln oder in Kombination, steht heute im Mittelpunkt. Bei Vitaminmangelzustanden ist eine hochdosierte therapeutische An- wendung erforderlich. Sie ist nicht nur notwendig bei Vitamindepletion, sondem z. B. auch zur Behandlung bestimmter genetisch bedingter Stoffwechselst5rungen. Bei Er- krankungen des peripheren Nervensystems ist die Anwendung hochdosierter B-Vit- amine ebenfalls klinische Praxis. Dieses Frankfurter Seminar fUr klinische Pharmakologie hat zum Ziel, die neuesten pharmakologischen und klinischen Untersuchungsergebnisse auf diesem Gebiet vorzu- stellen. Es sollte der Versuch gemacht werden, Befunde vorsichtig zu interpretieren und, falls es moglich ist, neu zu bewerten, urn so eine rationale Bewertung der thera- peutischen Bedeutung von B-Vitaminen auf der Basis des wissenschaftlichen Erkennt- nismaterials zu ermoglichen.
Der Stand der gegenwartigen Forschung auf dem Sektor transdermaler Darreichungs- formen konnte man mit seiner Neuartigkeit fUr den behandelnden Arzt und mit seiner Attraktivitat fUr den pharmazeutischen Technologen als Modestromung bezeichnen und damit Verganglichkeit und Kurzlebigkeit unterstellen (Imhof 1983). Inzwischen haben aber bereits zwei Transdermalsysteme - GTN und Ostradiol-einen festen Platz in der Prophylaxe und Therapie. Scopolamin hat nur einen begrenzten Marktwert erlangt und Clonidin hat in den USA keine groBe Zukunft zu erwarten wegen seiner Hautunvertraglichkeit. Auf der anderen Seite. sind Nitroglycerinpfiaster etabliert und selbst die Diskussionen urn eine mogliche Toleranz hat nur zu einem maBigen Riickgang der Verkaufszahlen gefUhrt. Die Argumente und Kriterien fUr die Auswahl eines Arzneistoffes fUr die transder- male Anwendung sind kurze Halbwertszeit und hohe Potency, Faktoren, die durch ungiinstige physiko-chemische Eigenschaften des Wirkstoffes limitiert werden konnen, z. B. durch eine zu geringe Permeationsgeschwindigkeit des Wirkstoffes. Ferner kann die lokale Applikation des Wirkstoffes zu Hautirritationen fUhren.
Der "Leitfaden flir klinische Pharmakologie" ist aus dem Lerninhalt entstanden, der den Studierenden des 5. klinischen Semesters seit 1983 im Kursus der "SpezielIen Pharmakologie" angeboten wird. Die Akzeptanz eines als Ubersicht abgefaBten "Scriptums" bei Studenten und Absolventen hat uns zu einer erweiterten und aktualisierten Fassung in der vor- liegenden Form bewogen. Neben den Hochschullehrern der Abteilung wurden deshalb weitere vorwiegend am Kursus beteiligte Kliniker flir die Erarbeitung zusatzlicher klinisch-pharmako- logisch relevanter Kapitel gewoooen. Als Vertreter eines verbindenden Fachge- bietes glauben die Herausgeber, damit der Praxisnlihe gerecht zu werden. Das Buch solI die wichtigsten klinisch-pharmakologischen Grundlagen zusam- menfassen und in fibersichtlicher Form darstelIen. Der Wissensstoff ist nach thera- peutischer Systematik gegliedert. Diese Systematik wird durch ein einheitliches Aufbauprinzip der Kapitel erganzt und erleichtert den Gebrauch des Leitfadens neben der Vorlesung oder bei der Verordnung eines Arzneimittels in der arztlichen Praxis. Die einze1nen Kapitel sind nach einheitlichen Prinzipien aufgebaut. In der Einteilung werden zunachst die Therapieziele dargestelIt. Die regelmliBig wieder- kehrenden Abschnitte beziehen sich auf die pharmakologischen Eigenschaften der Arzneimittel, auf ihre Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, Dosierung, uner- wiinschte Wirkungen und Kontraindikationen. Randbemerkungen sol1en die schnelle Orientierung iooerhalb der Kapitel erleich- tern und Leitsatze das Wichtigste zusammenfassen. Der Leitfaden berucksichtigt die Arzneimittelgesetzgebung und Arzneimittel- verschreibung sowie fibergeordnete Wissensinhalte wie Pharmakokinetik, Arznei- therapie im Kindesalter und im hoheren Lebensalter in gesonderten Kapiteln. Diese reprasentieren den augenblicklichen Wissensstand.
Das 3. Symposium "Phytopharmaka in Forschung und klinischer Anwendung" befasst sich mit Toxikologie und Sicherheit von Phytopharmaka, Immunstimulation und der Bedeutung von pflanzlichen Arzneimitteln bei Erkaltungen.
Schwerpunkte des 4. Symposiums "Phytopharmaka in Forschung und klinischer Anwendung" waren die - Qualitat und Unbedenklichkeit von Phytopharmaka - Phytotherapie in der Padiatrie - Verordnung und Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln
Auch das 2. Symposium tragt der raschen Entwicklung von
Phytopharmaka in Forschung und klinischer Anwendung Rechnung.
Pflanzliche Arzneimittel sind ein wichtiger Bestandteil der Pharrnakotherapie, sei es in der arztlichen Versorgung des Patienten oder im Rahmen der Selbstmedikation nach fachkompe- tenter Beratung durch den Arzt oder den Apotheker. Sie werden seit der Antike nach dem Prin- zip "Trial and Error" angewandt. Was sich bewiihrte, wurde in den sich sUindig vergroBemden Arzneimittelfundus aufgenommen oder verworfen. Der Fortschreibung und Ausweitung lag selten wissenschaftliches Erkenntnismaterial zugrunde. Bei diesen traditionellen Arzneimit- teln handelte es sich meist urn praktische Erfahrungen und Beobachtungen, die von Generati- on zu Generation mlindlich oder schriftlich weitergereicht wurden. 1m Arzneimittelgesetz ( 3 Abs. 2 AMG II) sind Phytopharrnaka definiert als Stoffe aus "Pflanzen, Pflanzenteilen und Pflanzenbestandteilen in bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand". Phytopharrnaka unterliegen wie aile Arzneimittel der Zulassungspflicht, d. h. dem Nachweis der Qualitat, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Mit der 5. AMG-Novelle yom 9. August 1994 hat der Gesetzgeber in den 109 und 109a fur traditionelle Arzneimittel eine Erleichterung im Zulassungsverfahren geschaffen. Von diesen auBerhalb der Apotheke frei- verkauflichen bzw. freiverkauflichen undloder apothekenpflichtigen traditionellen Phytophar- maka sind die Phytopharmaka abzugrenzen, welche einen hoheren Indikationsanspruch for- demo Mit Recht sind an diese rationalen Phytopharrnaka die gleichen Anforderungen zu stel- len wie an chemisch-synthetische Arzneimittel. Hierzu gehoren wissenschaftliches Erkennt- nismaterial zum pharmakologischen Wirkprofil, soweit moglich zur Pharrnakokinetik, zur Toxikologie und klinische Studien zum beanspruchten Anwendungsgebiet. Der Rlickblick zur Phytopharmakaforschung zeigt, daB die pharmakologische Grundlagen- forschung in den letzten Jahrzehnten vorrangig bei den Herstellerfirmen betrieben wurde.
Isosorbide Dinitrate by PVC infusion bags and administration sets, Journal of Clinical and Bei intravenoeser Applikation von organischen Hospital Pharmacy (1981), 6,209-211. Nitraten treten bei Verwendung von Plastik- [6) Hans, P., Paris, P., Mathot, F., Intravenous Nitroglycerin Perfusion Techniques - Clinical materialien Wirkstoffverluste auf. Diese sind in Implications, Intensive Care Med. (1982) 8: Polyvinylchlorid (PVC) groesser als in Poly- 93-94. urethan (PU). Bei Benutzung von Polypropylen [7) Baaske, D. M., Amann, A. H., Karnatz, N. N., (PP) und Polyathylen (PE) treten keine Wirk- Wong, J., Wagenknecht, D. M., Carter, J. E., stoffverluste auf. Die Verluste sind abhangig StolI, R. G., Administration Set Suitable for Use with Intravenous Nitroglycerin, Am. J. von der Flussgeschwindigkeit, der Konzentra- Hosp. Pharm., 1982, 39: 121-122. tion, der Temperatur und der verwendeten [8) Cote, D. 0., Torchia, M. G., Nitroglycerin Ad- Substanz. Sie sind am groessten bei Applikation sorption to Polyvinylchloride Seriously Inter- von GTN, geringer bei ISDN und am geringsten feres with ItsClinical Use, Anesth. Analg., 1982, bei ISMN. 61: 541-543. [9) Jacobi, J., Dasta, J. F., Reilley, T. E., Sokoloski, T. 0., Howie, M. B., Loss of Nitroglycerin to Pulomonary Artery Delivery Systems, Am. J. Literatur Hosp. Pharm., 1983,40: 1980-2.
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