Thomas Gartner befasst sich mit der Johannis, dem grossen
Feldherrnepos des bedeutenden spatantiken Dichters Coripp. Die
Johannis ist dem Wirken des Feldherrn Johannes Troglita gewidmet,
dem unter Kaiser Justinian I. im Jahre 548 n. Chr. die
Ruckeroberung und Befriedung Nordafrikas gelang. Die vorliegende
Untersuchung besitzt ein doppeltes Erkenntnisziel: Zum einen wird
Coripps Verarbeitung historischer Quellen beleuchtet, insbesondere
sein Ruckgriff auf die Geschichtsschreibung Prokops. Nicht minder
wichtig ist die systematische literaturgeschichtliche Verortung von
Coripps Werk in der Tradition der lateinischen Dichtung. Dieses
Anliegen verfolgt Thomas Gartner, indem er literarische
Eigenschaften der Johannis einer gattungsspezifischen Analyse
unterzieht. Neben der Bestimmung der Makrostruktur des Werks liegt
ein besonderes Augenmerk schliesslich auf der in der
Coripp-Forschung vielfach vernachlassigten Analyse der
Mikrostruktur des Abhangigkeitsverhaltnisses zwischen Coripp und
seinen antiken literarischen Vorbildern.
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