In Michelangelos Werk, seinem Kunstlermythos und seiner Nachfolge
ist Gewalt omniprasent: als Bildthema wie als Erzahlmotiv zur
Veranschaulichung von Kreations- und Rezeptionsprozessen. Ausgehend
von der Semantik des Begriffs "Violenza" im Sprachgebrauch des 16.
Jahrhunderts, legt diese Arbeit Gewalt als zentrale Kategorie des
michelangelesken Kunstdiskurses frei, die es ermoeglichte, Aspekte
wie Kraft, Zerstoerung und kalkulierten Regelverstoss konzeptuell
fassbar zu machen. Anhand zahlreicher Werk- und Textanalysen wird
die Gewaltaffinitat von Michelangelos sprichwoertlicher
"Terribilita" ebenso beleuchtet wie die kunsttheoretischen
Vorstellungen von gewaltsamer kunstlerischer "Agency" im Umfeld des
legendaren Ausnahmekunstlers.
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