Fur den hochkomplexen UEbergang der Gesellschaftsformation zur
Moderne als historisches und bewusstseinsgeschichtliches Phanomen
um 1800 haben die verschiedenen Kriege im Gefolge der
Franzoesischen Revolution eine grundlegende Bedeutung als
bestimmende Epochenerfahrung, die ihren gravierenden Niederschlag
vor allem auch bei Ludwig Achim von Arnim (1781-1831) findet. Sein
gesamtes Werk kann als Auseinandersetzung mit der Krisenzeit im
Zeichen der symptomatischen kriegerischen Ereignisse verstanden
werden. Dieser Impetus spiegelt sich speziell in seinen poetischen
Texten, in deren Realitatskonstruktionen sich die Veranderung von
Erfahrungsmustern in der Semantik mit besonderer Intensitat
einschreibt. Den entscheidenden Zugriff fur die Untersuchung dieses
poetischen Transformationsverfahrens bilden dabei Arnims textliche
Utopien (im Aufsatz Von Volksliedern, im Wintergarten, im
Anton-Fragment, in den Kronenwachtern und spateren Erzahlungen),
die auf die Folgen des epochalen Umbruchs vornehmlich mit einem
neuen Gemeinschaftsverstandnis und einem modernen
Individualitatskonzept reagieren. Im Rekurs auf den von Niklas
Luhmann explizierten Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und
Semantik wird es moeglich, Arnims utopische Erfahrungskoordination
bzw. deren allmahliche Veranderung auf einen elementaren
strukturellen Wandel zuruckzubeziehen sowie auch die asthetisch
gedeutete historische Realitat in seinen Texten wiedererkennbar und
fur die Interpretation fruchtbar zu machen.
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