Muss eine realistische Philosophie bestreiten, dass es nur mediale,
vermittelte Weltzugänge gibt? Ingolf U. Dalferth vertritt die
These, dass die Berufung auf epistemische Unmittelbarkeit als
Realitätsindikator im Weltverhältnis der Menschen ein
Missverständnis des lebensweltlichen Grundmodus der
Selbstverständlichkeit ist. Vermittlung ist nicht das
Gegenprogramm des Realismus, sondern die Weise, in der wir auf die
Wirklichkeit bezogen sind, zu der wir gehören. Was
selbstverständlich ist, halten wir für unmittelbar gewiss. Es
scheint ja keiner Begründung zu bedürfen. Doch diese
Gleichsetzung von Selbstverständlichkeit mit Unmittelbarkeit ist
ein Irrtum. Wo Unmittelbarkeit im Wirklichkeitszugang gegen
Vermittlung ausgespielt wird, wird das lebensweltlich
Selbstverständliche mit dem verwechselt, was uns unmittelbar und
direkt gegeben ist. Das wird in der kritischen Diskussion wichtiger
Konzepte der Unmittelbarkeit sowie am Beispiel der Phänomenologie
der Lebenswelt in Auseinandersetzung mit Edmund Husserl und Hans
Blumenberg gezeigt.
General
Imprint: |
J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)
|
Country of origin: |
Germany |
Series: |
Zur Sache. Der Essay, 3 |
Release date: |
2023 |
First published: |
2022 |
Authors: |
Ingolf U Dalferth
|
Dimensions: |
113 x 181mm (L x W) |
Format: |
Paperback - Paper over boards
|
Pages: |
124 |
ISBN-13: |
978-3-16-161880-2 |
Categories: |
Books
|
LSN: |
3-16-161880-7 |
Barcode: |
9783161618802 |
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