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Human- und kulturoekologische Ansatze zur Umweltforschung - Ein Beitrag zur Umweltsoziologie mit einer Fallstudie zur Grundwasserbelastung mit Nitrat, zur Problemperzeption und Gulleregulierung im Landkreis Vechta (German, Paperback, 1992 ed.)
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Human- und kulturoekologische Ansatze zur Umweltforschung - Ein Beitrag zur Umweltsoziologie mit einer Fallstudie zur Grundwasserbelastung mit Nitrat, zur Problemperzeption und Gulleregulierung im Landkreis Vechta (German, Paperback, 1992 ed.)
Series: DUV Sozialwissenschaft
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1. Umweltprobleme: Eine Herausforderung an Gesellschaft und
Gesellschaftstheorien OEkologische Krisen sind auch Krisen der
Gesellschaft (Lachenmann 1990), sie weisen auf ein gestoertes
Verhaltnis zwischen Natur und Kultur hin. Die Genese eines solchen
Konflikts im Beziehungsgefuge der Men- schen mit ihrer naturlichen
wie sozialen Umwelt wird nicht nur im Rah- men
naturwissenschaftlicher OEkologieforschung zu ermitteln sein, son-
dern bedarf der Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Ansatze, um
so- wohl die anthropogene Verursachung als auch die
gesellschaftlichen Loe- sungsmoeglichkeiten zu reflektieren. Dies
gilt gleichermassen fur oekologi- sche Belastungen in den
fortgeschrittenen Industrielandern wie in Lan- dern der Dritten
Welt. So begegnen wir auf sehr unterschiedlichen Stufen
technologischer Entwicklung Eingriffen in oekologische Kreislaufe,
die eine Gefahr fur die Sicherung der Lebensgrundlage der Menschen
darstellen. Hierzu zwei Beispiele zur Tierhaltung (domestizierte
Natur) in verschiedenen Regio- nen. In Hirtengesellschaften, in
denen Tierhaltung die Hauptbeschaftigung ist, werden Tiere
vorwiegend als Kapital (Bank) betrachtet; eine Vergroesserung der
Herde kommt einem Zinsertrag gleich. Tiere zu haben, bedeutet auch
Li- quiditat. In diesen Kulturen erfullt das Tier uber die rein
oekonomische Funk- tion hinaus auch eine soziale und
emotionelle/kulturelle Funktion. So wird die soziale Stellung der
Besitzer und damit ihr Prestige von der Anzahl ihrer Tiere
bestimmt. Die Herden sind deshalb meist groesser, als fur die
Selbstver- sorgung notwendig ware. Dies kann eine UEberweidung der
vorhandenen Fla- che zur Folge haben, die auf Grenzstandorten eine
Gefahr fur die Umwelt darstellt.
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