Schiller hatte grosses Interesse an der buhnenwirksamen
Inszenierung seiner Dramen und vermarktete erfolgreich eigene
Buhnenbearbeitungen seiner Stucke. 1801 erwarb die Theaterdirektion
des Deutschen Theaters in Hamburg eine autorisierte Abschrift von
Schillers Buhnenfassung der "Jungfrau von Orleans". Es ist das
einzige Originalbuhnenmanuskript des Dramas, das heute noch
erhalten ist. Am Hamburger Theater wurde sein Text fur die dortige
Erstauffuhrung nochmals bearbeitet und eine Abschrift von dem
definitiven Spieltext angefertigt. Beide Manuskripte weisen
vielfaltige Bearbeitungs- und Benutzungsspuren auf. Die vorliegende
Studie beinhaltet die Erfassung und Analyse der verschiedenen
Texteingriffe, stellt die wichtigsten inharenten Textfassungen vor
und erlautert deren rezeptionsgeschichtlichen Kontext. Behandelt
werden Schillers Buhnenfassung, die Hamburger Bearbeitung fur die
Erstauffuhrung 1801 und die napoleonische Zensurfassung von 1812.
Durch die Erschliessung neuer Autorvarianten wird Schillers Arbeit
am Buhnentext konkretisiert. Die Darstellung wird erganzt durch die
synoptische Edition von Schillers Druck und Buhnenfassung neben der
Fassung der Hamburger Erstauffuhrung.
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