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With the onset of modernity, the study of poetry emerged as a
legitimate academic discipline. Conversely, authors became
connected to a specialized discipline that organized and expanded
knowledge about German literature. For the first time, the studies
in this volume systematically discuss this connection using the
philological practice and poetology of expressionist authors and
the works of Holz, Mann, Stadler, Broch, Schaeffer, and Borchardt.
- Prinzip und Praxis des Vergleichens im Spannungsfeld neuer
kulturwissenschaftlicher und medientheoretischer Ansatze: Vergleich
zwischen Literaturen und anderen Kunsten - Revision, klassischer'
Forschungsfelder wie Stoff-, Motiv- und Einflussforschung mithilfe
neuerer Theorien zu Intertextualitat und Intermedialitat -
Historische und systematische Modelle fur eine transnationale
Literaturgeschichte - Schlaglichter auf Spezialgebiete wie
Ubersetzungstheorie und komparative Linguistik - Tipps fur
komparatistische Lekturen, Recherchen und Hausarbeiten"
Die Geschichte der Philologien kann nicht von der Geschichte der
Literaturen getrennt werden: Dichtung bezieht sich immer auf
Traditionen. Diese existieren aufgrund ihrer Konstitution, ihrer
Bewahrung, ihrer Kritik, ihrer Interpretation - aufgrund der
klassischen Tatigkeiten von Philologie bzw. Literaturwissenschaft.
Der poeta philologus ist ein aufschlussreicher Sonderfall fur
diesen Befund, der aber auch daruber hinaus Geltung beanspruchen
kann. Der Band widmet sich der Lage des Dichterphilologen im 19.
Jahrhundert. Seine Situation ist ambivalent. Innerhalb von Kulturen
und Gesellschaften, die ihre asthetischen, didaktischen und
politischen Ambitionen durch einen Ruckgang auf die Geschichte
legitimieren, gewinnt der poeta philologus eine herausragende
Bedeutung: Er verfugt als Philologe uber das Vergangene, um es als
Dichter wirkungsmachtig in die OEffentlichkeit zu geben.
Gleichzeitig aber ist seine Doppelrolle seit den
asthetisch-poetischen Entwicklungen vom spaten 18. Jahrhundert an
gefahrdet: Droht nicht die Gelehrsamkeit die Fahigkeit zur Dichtung
abzutoeten? Der Dichterphilologe ist eine Schwellenfigur zur
Moderne: Er versucht noch einmal, die Sehnsucht nach dem
Vergangenen in gegenwartiges Leben umzuwandeln, das sich
multiplizierende historische Wissen in die Prasenz gegenwartiger
Dichtung zu bannen. Die Beitrage beschranken sich nicht auf eine
Nationalphilologie. In exemplarischen Studien zu Dichterphilologen
unterschiedlicher Lander und Literaturen wird deutlich, dass der
poeta philologus ein europaisches Phanomen ist.
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