|
Showing 1 - 2 of
2 matches in All Departments
Der Band befasst sich mit dem k. u. k. Kriegspressequartier (KPQ),
das von seiner Entstehung und Komplexitat her unter den
kriegsfuhrenden Landern des Ersten Weltkriegs einzigartig war. Die
Aufsatze widmen sich zum einen jenen Massnahmen, die das KPQ
anordnete, leitete und kontrollierte. Dazu gehoerten die
Kriegsberichterstattung in journalistischen Frontberichten und
fotografischen Dokumentationen, die Verarbeitung des Krieges
mittels Malerei oder das Festhalten des Kriegsgeschehens mit der
Filmkamera. Zum anderen bewerten die Autoren die
Propagandamassnahmen innerhalb eines breiteren Bezugsrahmens, und
zwar mit Blick auf die alternativen Spielraume, die die
zentralisierte Verwaltung gestattete. Als Vergleichsebenen werden
ausserhalb des Wirkungsbereichs des KPQ liegende Tendenzen des
Kulturbetriebs herangezogen.
Die Leitfrage des Bandes bezieht sich auf das interpretatorische
Potenzial des Begriffs agency, verstanden als individuelle und
kollektive Handlungsfahigkeit, wie sie in der politischen Theorie
zentral ist. Moeglichkeit und Effektivitat demokratischer Praxis
wurde im Zuge politischer Krisendiagnosen westlicher Gesellschaften
infrage gestellt, so zum Beispiel in der Debatte um
"Postdemokratie". Vor dem Hintergrund dieser gegenwartigen
Problematik, nehmen die Beitrage des Bandes auch historische
Tiefenbohrungen vor und erkunden, wie im Lauf des 20. Jahrhunderts
und aktuell politische Denk- und Handlungsraume an den
Schnittstellen von Theorie, Literatur und Medien bearbeitet und
erschlossen wurden und werden.
|
|