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In the beginning was the word, and in the Middle Ages were kings,
princes, and high-ranking religious members whose wealth and
influence produced illustrated bibles of extraordinary
craftsmanship. This edition brings together 50 of the finest
medieval bible manuscripts from the Austrian National Library. With
examples from every epoch of the Middle Ages, the collection
explores visualizations of the bible in various theological and
historical contexts. In impeccable reproduction quality, these
stunning images may be appreciated as much as art historical
treasures as they are important religious artifacts. Texts by
Andreas Fingernagel, Stephan Füssel, Christian Gastgeber, and a
team of 15 scientific authors describe each manuscript in detail,
exploring both the evolution of the Bible and the medieval
understanding of history. A glossary of important terms is also
included so that those not versed in bible history can enjoy the
texts as well.
Heinrich von Veldeke bietet gegen Ende des 12. Jahrhunderts in
seinem Eneas-Roman eine deutsche Bearbeitung von Vergils Aeneis:
Der Roman erzahlt vom Untergang Trojas und der Flucht des Helden
aus der brennenden Stadt, von seinen Irrfahrten und seinem
Aufenthalt bei der karthagischen Konigin Dido, deren Liebe er nicht
erwidern darf und die sich deswegen das Leben nimmt; weiter vom
Gang des Helden in die Unterwelt, den Kampfen in Italien und der
abschliessenden Hochzeit mit der Konigstochter Lavinia. Veldekes
Werk eroffnet die Gattungstradition des Hofischen Romans in
Deutschland. Die hier faksimilierte Berliner Handschrift entstand
um 1220/30 in Bayern, vermutlich in der Umgebung des Hofes der
Wittelsbacher. Es ist die fruheste fast vollstandige Handschrift
des Werks, fruhestes Beispiel auch der deutschen Romanillustration.
Ihr hervorragender kunsthistorischer Wert liegt in den Bildern
eines unbekannten Miniators: es ist der erste Illustrationszyklus
zur Eneas-Geschichte, den das Mittelalter uberhaupt kennt. Text und
Bild stehen sich jeweils gegenuber; von den insgesamt 148 Seiten
der Handschrift sind 75 mit formatfullenden Doppelminiaturen
ausgestattet. Sie geben Zeugnis von der Kraft des Kunstlers,
tradierte Bildschemata zu durchbrechen und neue eigene Bilder zur
Dichtung zu erfinden. Der Text Veldekes und die eigenstandige
Illustration ragen heraus durch die Differenziertheit der
Darstellung individueller Gefuhle. Auch die Bilder zeigen keine
typisierten Personen - ein anderes Verstandnis von Realitat
ermoglicht es dem Kunstler, die ganze Figur und die sie umgebende
Hulle als Medium fur die Charakterisierung eines seelischen
Zustandes heranzuziehen. Antiker Stoff, erlebte hofische Umwelt und
vom Illustrator vorgefundene sakrale Bildtypen (wie Grablegung
Christi u.a.) verbinden sich zu einem ganz neuen und eigenstandigen
Bildzyklus, der durch die Vielfalt der Motive - von Kampf und Krieg
bis zu ganz privaten Szenen - seinen besonderen Reichtum erhalt.
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