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Die Verteidigung der Demokratie beginnt nicht irgendwo „da
oben“, wo man sie an Parteien, Medien und Institutionen
delegieren kann, sondern bei uns selber, spätestens dann, wenn wir
wieder das offene Wort suchen. Der Schriftsteller Matthias
Politycki und der Philosoph Andreas Urs Sommer im wohlwollend
kritischen Gespräch jenseits der politisch korrekten
Diskurse – über Grundsätzliches, das gelegentlich vor
Tagespolitischem nicht zurückschreckt und sich wie eine längst
überfällige Anleitung zum Selberdenken liest. So unterschiedlich
sich Politycki und Sommer verorten – als alter Grüner der eine,
als anarchischer Konservativer der andere –, finden sie jenseits
aller Meinungsunterschiede ausgerechnet dort zueinander, wo sich
Meinungen zur Haltung bündeln: zur Haltung nämlich, jeden Tag
aufs Neue und je nach veränderten Umständen die eigene Haltung
überdenken zu wollen und sie dann auch gegenüber linken oder
rechten Mainstream-Diskursen zu vertreten. Nur von dieser
undogmatisch liberalen und mitunter kreativ chaotischen Mitte des
Denkens aus ist eine lebendige Demokratie am Leben zu erhalten:
Demokratie braucht Denken – ein Denken jenseits der Denkverbote.
Is Friedrich Nietzsche a philosopher of culture(s)? This book deals
with Nietzschea (TM)s examination of the concept and concrete
instances of culture as well as with his plans to create a culture
affirmed bylife. The author explores how far Nietzschea (TM)s
attempt to judge his own culture from the perspective of other
culturesalready provides a new path for intercultural reflection.
Finally, the book treats the reception of Nietzschea (TM)s
cultural-philosophical views in the 20th century and questions how
far Nietzschea (TM)s cultural thought is relevant for contemporary
cultural philosophy and the a oecultural turna in the humanities.
When Nietzsche published his pamphlet The Case of Wagner in 1888 he
succeeded in catching the attention of the reading public after
many years of neglect. His radical critique of Wagner is viewed as
influential in reception history. The Twilight of the Idols
captures the essence of Nietzsche s late philosophy. The work shows
Nietzsche at the high point of his creative powers and provides a
vivid example of experimental philosophy in practice."
Nietzsche stellt alles in Frage. Sein Denken gehoert zu den
einschneidenden intellektuellen Erfahrungen der Moderne.
Entsprechend vielgestaltig fielen und fallen die Versuche aus, auf
dieses Denken und auf die Person dahinter zu reagieren. Was kann
von den eigenen UEberzeugungen noch bleiben angesichts von
Nietzsches Einsicht, dass alle UEberzeugungen Gefangnisse sind?
Dieses Buch will erschliessen, welche Rollen Nietzsche auf so
unterschiedlichen Feldern wie der Literatur und der bildenden Kunst
oder der Religion und der Politik bis heute spielt. Dazu wird es
noetig sein, ein eigenstandiges Verstandnis seines Denkens zu
entwickeln, das sich emanzipiert von den popularen Schlagworten,
die man mit Nietzsche gemeinhin verbindet, wie "Wille zur Macht",
"UEbermensch" oder "Ewige Wiederkunft des Gleichen". Das
Kaleidoskop seiner Folgen verhilft zu einem neuen Zugang zu
Nietzsche selbst - und zur Moderne. Die 2. Auflage wird um den
Anhang "Fake Nietzsche. Vom Nutzen und Nachteil falscher
Nietzsche-Zitate" sowie ein Personenregister erganzt.
The last posthumous manuscripts from 1888 bear witness to an
enormous stylistic and intellectual radicalization. The Antichrist
purports to be a total reevaluation of all values. In Ecce homo,
Nietzsche explores the genealogy of his own thinking, opening up
new dimensions of self-reflection. Nietzsche contra Wagner sums up
the many years of Nietzsche s continuing critique of Wagner, while
the Dionysian Dithyrambs seek to breathe new life into lyric
poetry."
Werte sind selbstverstandlich. UEber sie redet jeder. Und jeder
nimmt sie fur sich in Anspruch. Haufig fur Widerspruchliches:
beispielsweise ebenso dafur, sich fur Fluchtlinge einzusetzen, wie
dafur, sie abzuweisen. Werte scheinen allgegenwartig und
alternativlos. Und doch sind Werte eine moderne Erfindung und naher
besehen gar nicht selbstverstandlich. Dieses Buch fragt, woruber
wir reden, wenn wir uber Werte reden und sie in Anspruch nehmen.
Vielleicht gibt es keine Werte. Vielleicht sind Werte Fiktionen.
Vielleicht aber nutzliche Fiktionen.
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