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Der Kirchenhistoriker Hermann Dörries (1895-1977) durchlebte die
Bandbreite der politischen Systeme Deutschlands, vom Kaiserreich
über Weimar und den Nationalsozialismus bis zur BRD.
Nationalprotestant und NSDAP-Mitglied, später Anhänger der
Bekennenden Kirche und stiller Unterstützer der Bonner Demokratie
- Dörries steht repräsentativ für die Entwicklung, die der
Protestantismus im 20. Jahrhundert durchlief. Auch sein
kirchenhistorisches Arbeiten war stets geprägt von der Suche nach
politischer, ethischer und religiöser Orientierung. Er fand sie in
den Homilien des Einsiedlermönchs Makarios, den mittelalterlichen
sächsischen Kaisern und Martin Luther. Aneke Dornbusch nutzt
Dörriesʼ umfangreichen (und bisher unerschlossenen) Nachlass,
insbesondere seine Briefe, und vereint biografische und
werkgeschichtliche Aspekte. Sie beleuchtet die vielfältigen
Zusammenhänge zwischen Dörriesʼ kirchenhistorischer Arbeit und
seiner (politischen) Umwelt.
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