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Mit seinem bewahrten Studienbuch legt Anselm Doering-Manteuffel die
politische Bedeutung und die strukturellen Schwachen des Deutschen
Bundes im Staatensystem vom Wiener Kongress bis zur Reichsgrundung
dar und analysiert die historischen Interpretationen, die seit der
Reichsgrundung zu diesem Thema verfasst wurden. In seinem
umfassenden Nachtrag diskutiert er die neuesten
Forschungsergebnisse und aktualisiert die thematisch gegliederte
Bibliographie."
Fussball ist heute ein Milliardengeschaft: hochprofessionell,
extrem kommerzialisiert und weltweit popular. Bis Anfang der 1990er
Jahre steckte er jedoch in einer Krise: rucklaufige
Zuschauerzahlen, marode Stadien, verschuldete Vereine. Wie war es
moeglich, dass es in Deutschland und England um 1990 fast
zeitgleich zu einer radikalen Neuausrichtung des Spiels unter den
Vorzeichen von Vermarktlichung und Globalisierung kam? Hannah Jonas
untersucht die Geschichte des Fussballs und bettet sie in den
zeitgeschichtlichen Kontext von Konsum, Medien, Globalisierung und
politisch-kulturellen Trends ein.
Ab 1915 entwickelte sich innerhalb eines Segments des
Offizierskorps ein politischer Ordnungsanspruch, der in der
Weimarer Republik seine Wirkung entfaltete. Dieser Vorgang wird in
der Studie mithilfe des biografischen Ansatzes anhand der drei
zentralen Offiziere analysiert. Die dabei verfolgten
innenpolitischen Ordnungsentwurfe lassen sich als Fortschreibung
ideeller Traditionen der inklusiv-korporativen Auslegung des
Konzeptes der Volksgemeinschaft verstehen. Aussenpolitisch war die
Manifestation dieser Gestaltungsabsicht die militarische
Kooperation zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion, die
uber eine militarisch-technokratische Dimension hinauswies und
einen politischen Charakter durch Beeinflussung der
aussenpolitischen Orientierung der Weimarer Republik hatte.
Die Autorin rekonstruiert anhand zahlreicher deutscher und
franzoesischer Quellen und der Methoden der Taterforschung den
komplexen Unterdruckungsapparat wahrend des Zweiten Weltkriegs in
Lyon und beleuchtet jenseits des Mythos einer allmachtigen Gestapo
die Frage nach den Tatern. Lyon nimmt als "Hauptstadt des
Widerstands" eine zentrale Rolle im franzoesischen
Kollektivgedachtnis ein. Erinnerung wie Forschung sind dabei eng
mit der Person Klaus Barbies verbunden, der durch seine Tatigkeit
als Gestapo-Chef von Lyon und seinen Prozess 1987 zum Hauptsymbol
der NS-Verbrechen in Frankreich wurde. Dieser einseitige Fokus
liess die Rolle weiterer Sipo-SD-Mitglieder und erst recht der
militarischen Besatzer voellig in den Hintergrund treten.
Beispielhaft dafur steht Werner Knab, Oberhaupt der Lyoner Sipo-SD.
Die russlanddeutschen Emigranten verweigerten sich in der Heimat
einer vom sowjetischen Staat eingeleiteten Transformation von
ethnisch-konfessionellen in national-sakulare Normen. Auf der Basis
von administrativen, verbandspolitischen und kirchlichen Quellen
wird der Frage nachgegangen, welche Positionen die
russlanddeutschen Exilverbande und wichtige Persoenlichkeiten der
Emigrantenszene zur Emigration und zum Exil vertraten. Die
russlanddeutschen Interessenvertretungen selbst entwickelten im
deutschen Exil die Identitat einer eigenstandigen russlanddeutschen
Nationalitat und holten damit eine Entwicklung nach, die sie in der
Heimat versaumt hatten. Als Deutsche unter Deutschen wollte man
sich nicht integrieren. Die Emigration selbst ist zur Identitat
geworden.
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