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Ab 1915 entwickelte sich innerhalb eines Segments des Offizierskorps ein politischer Ordnungsanspruch, der in der Weimarer Republik seine Wirkung entfaltete. Dieser Vorgang wird in der Studie mithilfe des biografischen Ansatzes anhand der drei zentralen Offiziere analysiert. Die dabei verfolgten innenpolitischen Ordnungsentwurfe lassen sich als Fortschreibung ideeller Traditionen der inklusiv-korporativen Auslegung des Konzeptes der Volksgemeinschaft verstehen. Aussenpolitisch war die Manifestation dieser Gestaltungsabsicht die militarische Kooperation zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion, die uber eine militarisch-technokratische Dimension hinauswies und einen politischen Charakter durch Beeinflussung der aussenpolitischen Orientierung der Weimarer Republik hatte.
Die Autorin rekonstruiert anhand zahlreicher deutscher und franzoesischer Quellen und der Methoden der Taterforschung den komplexen Unterdruckungsapparat wahrend des Zweiten Weltkriegs in Lyon und beleuchtet jenseits des Mythos einer allmachtigen Gestapo die Frage nach den Tatern. Lyon nimmt als "Hauptstadt des Widerstands" eine zentrale Rolle im franzoesischen Kollektivgedachtnis ein. Erinnerung wie Forschung sind dabei eng mit der Person Klaus Barbies verbunden, der durch seine Tatigkeit als Gestapo-Chef von Lyon und seinen Prozess 1987 zum Hauptsymbol der NS-Verbrechen in Frankreich wurde. Dieser einseitige Fokus liess die Rolle weiterer Sipo-SD-Mitglieder und erst recht der militarischen Besatzer voellig in den Hintergrund treten. Beispielhaft dafur steht Werner Knab, Oberhaupt der Lyoner Sipo-SD.
Die russlanddeutschen Emigranten verweigerten sich in der Heimat einer vom sowjetischen Staat eingeleiteten Transformation von ethnisch-konfessionellen in national-sakulare Normen. Auf der Basis von administrativen, verbandspolitischen und kirchlichen Quellen wird der Frage nachgegangen, welche Positionen die russlanddeutschen Exilverbande und wichtige Persoenlichkeiten der Emigrantenszene zur Emigration und zum Exil vertraten. Die russlanddeutschen Interessenvertretungen selbst entwickelten im deutschen Exil die Identitat einer eigenstandigen russlanddeutschen Nationalitat und holten damit eine Entwicklung nach, die sie in der Heimat versaumt hatten. Als Deutsche unter Deutschen wollte man sich nicht integrieren. Die Emigration selbst ist zur Identitat geworden.
Mit seinem bewahrten Studienbuch legt Anselm Doering-Manteuffel die politische Bedeutung und die strukturellen Schwachen des Deutschen Bundes im Staatensystem vom Wiener Kongress bis zur Reichsgrundung dar und analysiert die historischen Interpretationen, die seit der Reichsgrundung zu diesem Thema verfasst wurden. In seinem umfassenden Nachtrag diskutiert er die neuesten Forschungsergebnisse und aktualisiert die thematisch gegliederte Bibliographie."
Fussball ist heute ein Milliardengeschaft: hochprofessionell, extrem kommerzialisiert und weltweit popular. Bis Anfang der 1990er Jahre steckte er jedoch in einer Krise: rucklaufige Zuschauerzahlen, marode Stadien, verschuldete Vereine. Wie war es moeglich, dass es in Deutschland und England um 1990 fast zeitgleich zu einer radikalen Neuausrichtung des Spiels unter den Vorzeichen von Vermarktlichung und Globalisierung kam? Hannah Jonas untersucht die Geschichte des Fussballs und bettet sie in den zeitgeschichtlichen Kontext von Konsum, Medien, Globalisierung und politisch-kulturellen Trends ein.
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