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Diese Open-Access-Publikation beschreibt gegenwartige Entwicklungen in der Religionslandschaft der Schweiz. Sie fuhrt eine Reihe von Studien fort, die seit den 1980er Jahren in regelmassigen Zeitabstanden publiziert werden. Die hier versammelten Beitrage basieren auf der Auswertung aktueller statistischer Daten und bearbeiten Fragestellungen aus der Religions- und Kirchensoziologie sowie aus der Politikwissenschaft.
Das Buch stellt sich den essenziellen Fragen von Krieg und Frieden aus ethischer und religioser Perspektive. Ziel ist es, die gegenwartig stark umstrittene Lehre vom gerechten Krieg in den globalen Kontext einzubinden und aktuelle Weiterentwicklungen innerhalb - sowie ausserhalb - dieser stark vom Christentum gepragten Lehre zu analysieren. Erortert werden aktuelle theoretische Ansatze des gerechten Krieges, Gegenkonzepte wie das von den beiden grossen Kirchen in Deutschland unterstutzte und mitformulierte Konzept des Gerechten Friedens sowie Konzepte uber Krieg und Frieden in anderen Weltreligionen. Gerade mit den weltpolitischen Veranderungen nach 1989/90 ist eine systematische Reflexion der Kriterien, unter denen militarische Interventionen erlaubt sein konnten, wieder dringend geworden, und dies nicht nur im abendlandisch christlichen, sondern vor allem auch im globalen, multikulturellen und multireligiosen Kontext."
Die Vielfalt der empirisch nachweisbaren Beziehungen zwischen Politik und Religion lasst sich nicht einmal in, westlichen' Gesellschaften auf einen einfachen Nenner bringen. Der "Sakularisierung" stehen hier, wie die Beitrage des vorliegenden Bandes zeigen, deutliche Tendenzen einer Revitalisierung und Re-Politisierung von Religion gegenuber. Die Autoren untersuchen die unterschiedlichen Auspragungen des Verhaltnisses von Politik und Religion und seine vielfaltigen, teilweise gegenlaufigen Entwicklungen. Sie reflektieren diese an Hand spezifischer empirischer Fragestellungen zur Verfassungsordnung und politischen Kultur ausgewahlter Lander, fragen nach dem Einfluss religioser Orientierungen auf einzelne Politikfelder und analysieren Kirchen und Religionsgemeinschaften als politische Akteure auf der nationalen wie der internationalen Ebene."
Das Verhaltnis von Religion und Zivilgesellschaft ist komplex und ambivalent. Einerseits kann es keineswegs als ausgemacht gelten, dass Religion ein Teil der Zivilgesellschaft ist: Nicht jede Religion oder religiose Gemeinschaft versteht oder verhalt sich als zivilgesellschaftlicher Akteur und nicht alle Staaten weisen gleichermassen jenen Bereich freiwilliger Selbstorganisation auf, den wir Burger- oder Zivilgesellschaft nennen. Andererseits ist eine intakte Zivilgesellschaft ohne ein geklartes, konstruktives Verhaltnis von Staat, Religion und Gesellschaft kaum zu erreichen. In demokratisch verfassten Gesellschaften - so kann man im Anschluss an Alexis de Tocqueville vermuten - stellen Religion und ihre vielen Formen der Vergemeinschaftung einen wesentlichen Teil der Zivilgesellschaft. Wahrend diese These fur die USA als bewiesen gelten kann, herrscht relative Unklarheit fur Europa und viele andere Teile der Welt. Der Band setzt an dieser Grenze des Wissens an. Seine Beitrage hinterfragen kritisch die Rolle der Religion in der Zivilgesellschaft. Dabei wird das Wechselverhaltnis von Religion und Zivilgesellschaft zunachst aus theoretischer Perspektive untersucht. Drei Beitrage analysieren kontrovers den Zusammenhang von Religion und Sozialkapital vergleichend fur die Staaten Europas. Empirische Fallstudien zur Bundesrepublik Deutschland, zu den Niederlanden, Weissrussland und den Philippinen zeigen, dass Religion eine wichtige zivilgesellschaftliche Ressource darstellt, deren politische Wirkung aber je nach Systemtyp sehr unterschiedlich ausfallen kann."
Die Beitrage des vorliegenden Bandes gehen auf die Jahrestagung 2006 des Arbeitskreises "Politik und Religion" der Deutschen Vereinigung fur Politikw- senschaft zum Thema "Religion und Demokratie" zuruck. Sie fand im Juli 2006 in Kloster Banz in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung statt. An dieser Stelle sei den Autoren ganz herzlich fur ihre Bereitschaft gedankt, an der Tagung sowie dem Tagungsband mitzuwirken, und die damit verbundenen Muhen der Bearbeitung der Beitrage auf sich genommen zu haben. Die Vorbereitung des Sammelbandes zur Drucklegung erfolgte unter erschwerten Bedingungen. Die ploetzliche und anhaltende Erkrankung unseres Freundes, Kollegen, Mitgrunders und langjahrigen Sprechers des Arbeitskreises, Mathias Hildebrandt, hat uns als frisch gewahlte neue Sprecher vor die nicht ganz einfache Aufgabe gestellt, ein Projekt, das Mathias Hildebrandt massgeblich konzipiert hat, inhaltlich und or- nisatorisch zu ubernehmen und zu einem nun hoffentlich guten Abschluss zu bringen. Unseren Dank an Mathias Hildebrandt und seine Leistung fur den - beitskreis moechten wir auch mit der gemeinsamen Herausgeberschaft des Bandes zum Ausdruck bringen. Vor diesem Hintergrund danken wir allen Autoren fur Ihre Geduld auf dem Weg zur Drucklegung. Ausserdem sei all jenen gedankt, die uns gerade in den letzten Wochen beim Schlussspurt tatkraftig unterstutzt haben.
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