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Im Mittelpunkt dieser Festschrift fur Professorin Joanna Jablkowska
stehen Fragen, die im Zusammenhang mit dem kulturwissenschaftlichen
ethical turn in der rezenten literaturwissenschaftlichen Forschung
diskutiert werden. Der Zusammenhang zwischen Ethik und Literatur
wird sowohl theoretisch erfasst als auch in zahlreichen
Einzelanalysen literarischer Werke diskutiert. Die
literaturwissenschaftliche Perspektive wird erganzt durch
philosophische und politische Betrachtungsweisen.
Mediale Bezugnahmen wie Intertextualitat, Metamedialitat,
Translation, Umschrift oder Umkodierung von Text- und Bildformaten
koennen als Medienprothetik aufgefasst werden: Wenn Marshall
McLuhan Medien grundsatzlich als extensions of man versteht, so
beinhaltet dies die zunehmende Ausweitung koerperlicher oder
medialer Begrenztheit mittels technologischer Innovationen. Als
derart verstandene Prothesen koennen Medien Defizite indes nicht
nur kompensieren, es kann auch zu Widerstanden gegen die mediale
UEbertragung kommen. Die Beitrage dieses Bandes beleuchten den
kulturkritischen Hintergrund der McLuhanschen Medientheorie (Freuds
Prothesenlogik), und in zahlreichen Fallstudien loten sie die
Bandbreite der medialen Kollisionsmoeglichkeiten an Beispielen aus
Literatur, Comic, Film, bildender Kunst, Fotografie, Musik, Theater
und Internet aus.
Zwischen den oesterreichischen Literaten Elfriede Jelinek und
Werner Schwab liegen auf den ersten Blick Welten. Trotz diverser
Dichotomien weisen ihre Theatertexte spurbare Affinitaten
zueinander auf, die sich zudem in die Tendenzen der seit einigen
Dekaden vorherrschenden Theaterasthetik einschreiben. Eklatant ist
in dieser Hinsicht die Omniprasenz des Sujets Koerper. Im
Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die konfrontative Analyse und
Interpretation des Koerperdiskurses bei Jelinek und Schwab.
Ausgehend von hierfur relevanten Koerperkonzepten vor allem des 20.
Jahrhunderts werden ausgewahlte Theaterstucke in verschiedene
Themenkomplexe gefasst. Diese unterschiedlichen Versionen des
Koerpers werden mit einem interdisziplinaren Rekurs auf Aspekte wie
Sexualitat, Geschlecht, Macht und Religion hin befragt. In ihrer
groteskenhaften Performativitat erweisen sich die theatralisierten
Koerper letztlich als politisches Medium, durch das sich die
vorgefuhrten Koerperversionen als Koerpersubversionen aufdecken
lassen.
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