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Kognitive Leistungen gelten nach Auffassung vieler
Neurowissenschaftler dann als erklart, wenn gezeigt werden kann,
wie der "Gegenstand" dieser Leistung - ein "Merkmal," ein Ding oder
eine Szene - in Form neuronaler Aktivitat "reprasentiert" oder
"codiert" wird. Die Erforschung der funktionellen Architektur
derjenigen Areale des Gehirns, die man fur das Wahrnehmen und
Erkennen verantwortlich macht, besteht dementsprechend wesentlich
in der Suche nach "Reizkorrelation" in der Aktivitat von
Nervenzellen und Nervenzellpopulationen. In den letzten Jahren
wurden Zweifel immer offensichtlicher, ob dieses
"reprasentationistische Forschungsprogramm" der Funktionsweise des
Gehirns angemessen ist. In den Beitragen dieses Sammelbandes
stellen Neurowissenschaftler und Philosophen die Erfolge dieses
Forschungsprogramms dar, kritisieren das Programm und seine
Erklarungsanspruche aus verschiedenen Blickwinkeln und erarbeiten
alternative Perspektiven fur eine kognitive Neurobiologie."
1. Wir erzeugen die Welt, in der wir leben, indem wir sie leben.
Ausgehend von seiner Biologie der Kognition deutet H.Maturana mit
dieser Aussage den in dieser Theorie konzeptualisierten
grundsatzlichen Wandel von Wirklichkeitsbegriff und Menschenbild
an. Auf der Basis einer Theorie autopoietischer Systeme erarbeitete
er eine Alternative zu einem Wirklichkeitsbegriff, der wesentlich
durch die Wissenschaft der Neuzeit mit ihrem Anspruch der
objektiven Erkenntnis einer von den Wirk- ursachen beherrschten
Welt etabliert wurde. Eben diese fundamentale Methode implizierte
in den Bio - und Verhaltenswissenschaften einen bis heute nicht
uber- wundenen Dualismus mechanistisch -reduktionistischer und
teleologisch -vitalistischer Erklarungsprinzipien. 2. Diese
erstmals von I.Kant (insbesondere) im dritten Widerstreit der
Antinomien der reinen Vernunft in aller Scharfe aufgezeigte
Dichotomie im Bild von Mensch und Wirklichkeit findet ihre
Aufloesung in der Philosophie G.W.F.Hegels. Aus der Ver- mittlung
von Zweck und Mechanismus ergibt sich das lebende Individuum als
Subjekt, als der Selbstzweck, der Begriff, welcher an der ihm
unterworfenen Objektivitat sein Mittel und subjektive Realitat hat.
Verbunden mit dieser Vermittlung ist die fun- damentale Kritik am
bisherigen Begriff der Logik, dass das Objekt ein fur sich Voll-
endetes, Fertiges sei, das des Denkens zu seiner Wirklichkeit
voellig entbehren koenne.
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